Di., 19.09.17 18 - 19 Uhr
Fachvortrag: Endoprothetik an Knie- und Hüftgelenk
Im Rahmen des Aktionsjahres „Gesunde Knochen“ lädt die Kreisklinik Roth am 19.09.2017 zum Fachvortrag „Endoprothetik an Knie- und Hüftgelenk“ ein.
Chefarzt Dr. med. Thomas Strube wird gemeinsam mit seinen Hauptoperateuren im Detail darüber informieren, wie präzise, geplant und individuell endoprothetische Operationen an Knie- und Hüftgelenken durchgeführt werden. Grundlage für die hohe Qualität der Operationen bietet das zertifizierte Endoprothetikzentrum an der Kreisklinik Roth.
Seit jeher bietet die Kreisklinik alle klassischen Operationen der Hüft – und Kniegelenke, bei alters- oder belastungsbedingter Abnutzung, aber auch bei Gelenksfehlbildungen an. 2013 wurde die Messlatte für die Qualität der orthopädischen Operationen wesentlich höher gelegt. Die unfallchirurgische Abteilung wurde erfolgreich als Endoprothetikzentrum (EPZ) nach den Vorgaben der Initiative EndoCert zertifiziert und bewertet. Seither steht die Abteilung unter Chefarzt Dr. Thomas Strube, Leiter des EPZ, für eine optimale Versorgung von Patienten mit Hüft- und Kniegelenkerkrankungen.
„Das besonders Erfreuliche am Ergebnis unserer Hüft- oder Knieoperationen ist es“, so der Chefarzt, „dass durch den Einsatz eines künstlichen Gelenks für den Patienten ein hohes Maß an Schmerzfreiheit und eine verbesserte Mobilität erreicht werden kann. Damit geben wir dem Patienten ein großes Stück seiner Lebensqualität wieder zurück“. Insgesamt werden in Deutschland um die 400.000 künstliche Knie- und Hüftgelenke eingesetzt. Die Kreisklinik reiht sich mit jährlich 250 Prothesen in die Statistik ein.
Bereits bei der Vorbereitung des Patienten ist das Zusammenspiel der einzelnen Fachbereiche sowie der Behandlungsplan von großer Bedeutung.
Der Weg hin zur Operation, die Operation selbst und die gesamte medizinische, pflegerische und physiotherapeutische Behandlung nach der Operation ist detailliert festgelegt und wird bei Bedarf schnell dem Gesundheitszustand des Patienten angepasst. Ein solcher Behandlungsplan wird für den gesamten stationären Aufenthalt ausgearbeitet.
Bereits vor der Operation wird die Endoprothese bei jedem Patienten individuell mit einer speziellen Röntgenaufnahme und einem speziellen Computerprogramm berechnet und angepasst. Diese Planung ist die unbedingte Voraussetzung für einen erfolgreichen und präzisen Eingriff. Der Einsatz modernster Computernavigation bei der Operation bietet einen erheblichen Gewinn an Genauigkeit bei der Einsetzung des künstlichen Gelenkes.
Die individuelle Schmerzmedikation, Blutuntersuchung, radiologische Kontrolluntersuchungen, die physiotherapeutische Therapie oder das Gespräch mit dem Sozialdienst, - alle Schritte sind mit dem Patienten abgesprochen und als ein Behandlungspfad festgelegt.
Die große Herausforderung für alle am Behandlungsprozess Beteiligten besteht darin, die genau definierten und mit den verschiedenen fachlichen Disziplinen abgestimmten Schritte (Behandlungsplan, Behandlungspfad) einerseits präzise einzuhalten aber gleichzeitig eine zeitnahe und flexible Anpassung der Therapie an den individuellen Gesundheitszustand Patienten zu ermöglichen.
Dem Hauptoperateur kommt im gesamten Geschehen eine zentrale Rolle zu. Er steht mit dem Patienten im ständigen Kontakt und behält den Genesungsprozess genau im Auge.
Ob Ärzte, Pflegende, Physiotherapeuten oder die Mitarbeitenden des Sozialdienstes, sie alle bemühen sich Hand in Hand, um die Versorgung des Patienten. Hauptziel aller Beteiligten ist es, die Patienten bereits vor der OP vorzubereiten und die komplikationsfreie Behandlung in der Klinik bis zur Weiterverlegung in eine Rehabilitationseinrichtung oder einer Entlassung nach Hause sicherzustellen.
Um die Versorgungsqualität auch zukünftig weiter zu verbessern nimmt die Kreisklinik am Endoprothetikregister Deutschland (EPRD) teil und registriert alle eingesetzten Endoprothesen in einer Datenbank. Das EPRD ermittelt, wie lange implantierte Hüft- oder Kniegelenkendoprothesen funktionstüchtig sind, bevor sie ausgewechselt werden müssen. Mit dem EPRD wird es erstmals möglich sein, bundesweit die Haltbarkeit von Endoprothesen zu erfassen und die Gründe für Wechseloperationen zu analysieren. Die Registrierung trägt maßgeblich dazu bei, die Sicherheit für die Patientinnen und Patienten zu erhöhen.
Guntram Rudolph