meier Magazin - Oktober 2019 / 20 Jhg.

29 Leben lang hält! Seine Tochter Melinda fertigt in Handarbeit hübsche praktische Taschen aus Kurzwaren-Restposten und Stoffresten – Kontakt über www.dernullpunkt.de . „Natürlich Baubiologisch“ war mit einem großen Stand vertreten, an dem der Vorsitzende des Verbandes Baubiologie, Ulrich Bauer, zum Thema Baustoffwahl, Neubau, Sanierung, Umbau und Renovierung unter baubiologischen Aspekten informierte. Der Architekt und Verfechter der Holzbauweise kennt sich nicht nur bestens mit demThema aus, sondern „lebt den Holzbau“ – eine Eigenschaft, die seiner Meinung nach der Ar- chitekt mitbringen muss, wenn der Kunde ein Haus in Holzbauweise wünscht. Dabei ist Holz nicht alles, es gibt auch jede Menge anderer cle- verer Baustoffe, etwa den Dämmstoff aus ausgedien- ten Kakaosäcken. „Die wurden bisher einfach weg geworfen, jetzt lässt ein großer deutscher Schokola- denfabrikant sie zu Dämm- stoffen verarbeiten.“ Und der Brandschutz? „Gras hat einen natürlichen Brand- schutz durch die vielen ein- gelagerten Mineralien“, weiß der Experte. Die Firma Strubl informierte über Verpackungen. „Die Recycling- quoten werden so angezogen, da muss die Verpa- ckungsindustrie mitgehen“, erklärt Geschäftsführer Franz Strubl. Sein Konzept: statt aufwändiger Ver- packungen kleine Beutelchen aus Recyclat, die wiederum komplett recycelt werden können. Neben der vollständigen Wiederverwertung setzt er außerdem auf den Grundsatz„Je weniger desto besser“. In diesem Sinne zieht er ein kleines, einfaches Beutelchen einer aufwändigen Papp- verpackung vor. Und natürlich:„Wo es geht auf Papierbeutel umstellen.“ So hat ein großer Schraubenhersteller jetzt auf Papiertütchen für denVer- kauf kleiner Mengen von Schrauben im Baumarkt umgestellt. Von soge- nannten Biotüten hält Strubl übrigens nichts.„Plastik gehört einfach nicht in die Umwelt“, das ist seine feste Überzeugung. Rundes Konzept ohne Schwachstellen Dass man umweltfreundlich genießen kann und trotzdem kein Asket sein muss, das bewiesen gastronomischen Anbieter auf der Freifläche – unter anderem die Bio-Vollwert-Bäckerei Wehr, das Avocado Café mit vege- tarischen und veganen Snacks, der Bioladen imWendencenter und das Fairtrade Kaffeemobil . Das Team vom Gasthof Grüner Baum versorgte die Besucher mit hausgemachten traditionellen Grillspezialitäten und die Getränkeritter lieferten Getränke und Bierspezialitäten aus der Region. Selbstverständlich gab es beim ganzen Umwelttag weder Einwegteller, noch Plastikgäbelchen oder gar „Coffee-to-Go Becher“. Stattdessen sorgte das Spül- mobil für die professionelle Reinigung von Geschirr, Tas- sen, Gläsern und Besteck. Ob es eine zweite Auflage des Umwelttages geben wird, darauf wollte sich Norbert Wieser, Pressesprecher der Marktgemeinde Wendelstein, noch nicht fest legen.„Es war ja als etwas anderer Tag der offenen Tür ge- dacht, und diesen Tag werden wir alle fünf, sechs Jahre wiederholen. In welcher Form, da warten wir noch das Feedback ab.“ Jetzt sind Sie am Zug ! Anregungen, im Hier und Jetzt anzupacken, dürften sowohl andere Kommunen als auch jeder Einzelne zuhauf bekommen haben. Wer weiß, vielleicht hat es bis zum nächsten Tag der offenen Tür – egal, in welcher Form der dann kommen wird – schon so mancher wie Hermann Lorenz vom Energiebündel geschafft, seine private Energiewende zu vollziehen. „Es braucht Wissen und einen festen Willen – dann schafft man das bin- nen weniger Jahre“. Lorenz weiß, wovon er spricht – er hat binnen sieben Jahren seien eigenen Haushalt CO2 neutral bekommen. Mit Rat und Tat stehen alle Aussteller sowie die Veranstalter auch nach dem Energietag weiter zur Verfügung. Das Wissen kann man sich also jederzeit holen – wenn der Wille da ist. Oder um es mit den Worten des 1. Bürgermeisters Werner Langhans zu sagen:„Handeln statt fordern“. Kristin Wunderlich, Dipl. Biologin <

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