meier Magazin - Oktober 2022 / 23. Jhg.

54 Markt Schwanstetten Klimawürfel fordert zum Handeln auf Jeder Einzelne kann etwas tun! Seit kurzem steht der Klimawürfel des Energiebündels Roth-Schwabach e.V. neben dem Rathaus Schwanstetten. Plastisch verdeutlicht der aus Planen zusammengesetzteWürfel wieviel CO2, jede Person heute täglich ausstößt und welches Ziel erreicht werden muss. Außerdem zeigt der Würfel welche gravierenden Folgen der Klimawandel bereits jetzt hat und fordert Jedermann auf, aktiv etwas dagegen zu tun. Hermann Lorenz, Pressesprecher des Energiebündels Roth-Schwabach, erläuterte vergangeneWoche Bürgermeister Robert Pfann direkt vor Ort was es mit demWürfel auf sich hat. Die Klimawürfelaktion gibt es bereits seit 5 Jahren. Ursprünglich ist die Idee imVerein Energiewende ER(H)langen e.V. entstanden. Die Idee gefiel auch dem Energiebündel Roth Schwabach, das es sich zum Ziel gesetzt hat, Bürgerinnen und Bürger bestmöglich über die Möglichkeiten CO2 einzusparen zu informieren. Das Energiebündel ist im Jahr 2010 aus einer Gruppe Gleichgesinnter ent- standen, die ihre Kräfte bündeln wollten, um über das Thema Energie- wende aufzuklären. Dass dieses Thema den Nerv der Zeit getroffen hatte, zeigte sich bereits in der Gründungsversammlung. Nicht nur Privatper- sonen traten demVerein bei, sondern auch der Landkreis Roth, vier Kom- munen und verschiedenste Organisationen aus dem Landkreis, wie z.B. der Bund Naturschutz oder die ENA (Unabhängige Energieagentur des Landkreises Roth). Nach und nach traten dann auch alle weiteren Land- kreiskommunen und die Stadt Schwabach bei. Auf Photovoltaik setzen „Co2-Emmissionen vermeiden heißt, Verbrennung vermeiden wo immer möglich“, ist als Leitsatz auf dem Klimawürfel abgedruckt. Hermann Lorenz, der sich leidenschaftlich für die Energiewende einsetzt und ein Umdenken anregen will, gibt hierzu konkrete Beispiele. „Um Energie zu erzeugen, müssen in der Regel Rohstoffe verbrannt werden. Bei der Energiewende heute zu stark auf Holz als nachhaltigen Energieträger zu setzen, ist ein Trugschluss“, ist Lorenz überzeugt. „Holz gibt bei der Verbrennung große Mengen CO2 frei und wächst auch nicht schnell genug nach.“ „Dagegen können sich Gebäude mit Photo- voltaikmodulen auf dem Dach oder an der Fassade und Wärmepumpe und Speicher zum größten Teil selbst mit Energie versorgen, ohne dass Rohstoffe verbrannt werden müssen. Wichtig ist es deshalb Photovoltaik massiv auszubauen. Photovoltaik kann auf einer gleich großen Fläche, einen 10-fach so großen Ertrag erzeugen, wie Biomasse. Unter der brennenden Notwendigkeit zu Klimaschutz und Energiewende können heute neue Baugebiete und Bebauungspläne so gestaltet werden, dass maximale lokale Energieerzeugung (durch PV) und die sog. Sektoren- kopplung (Strom-Wärme-Mobilität) möglich wird. Dies spart langfristig Kosten, schützt das Klima und macht zum großen Teil Bürger und Kom- munen unabhängig.“ Schritt für Schritt senkt Schwanstetten den Energieverbrauch Auch der Markt Schwanstetten hat schon erste Schritte in Richtung Ener- giewende gemacht. So wurden bereits im Jahr 2010 das Feuerwehrhaus Schwand mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet. 2022 wurden dann auch auf dem Dach der AWO-Kindertagestätte Sonnenschein und auf dem Rathaus Photovoltaik nachgerüstet. Eines der größten öffentlichen Gebäude im Ort, die Grundschule, wurde 2010 energetisch saniert. In diesem Zuge wurden die Fenster ausge- tauscht und Heizkörpernischen gedämmt. Die Steuerung von Licht und Heizung erfolgt nun vollautomisch über Kontakte im Fensterrahmen und Präsensmeldern in den Räumen. 2013 ging dann eine Hackschnitzelhei- zung mit Erdgaskessel für Spitzenzeiten an der Schule in Betrieb. Diese Heizung versorgt über ein Nahwärmenetz auch die Schulturnhalle, die Gemeindehalle, das Rathaus und das Katholische Kinderhaus. Bei der Straßenbeleuchtung spart die Kommune durch die Umstellung auf Gelblicht im Jahr 2008 und Einbau von LED-Leuchten im Jahr 2018 unglaubliche 80 % der vorher benötigten Energie ein. Stefanie Weidner, Kulturamt < Hermann Lorenz (rechts im Bild) vom Energiebündel Roth-Schwabach und Bürgermeister Robert Pfann sind überzeugt, dass der Klimawürfel hilft, in der Bevölkerung Bewusstsein für die Energiewende zu schaffen

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