meier Magazin - Oktober 2022 / 23. Jhg.

55 Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) – Friends of the Earth Germany BUND-Ökotipp: Heizlüfter – nichts als heiße Luft Aus Sorge vor hohen Gaspreisen und einem kaltenWinter versuchen bereits jetzt viele Menschen in Deutschland Vorkehrungen zu treffen. Vor allem diejenigen, die keine Möglichkeit haben, die eigene Heizanlage zu verändern oder nur kleinere Räume kurzfristig aufheizen wollen, greifen gerne auf Heizlüfter zurück. Allein zwischen Januar und Juni 2022 wurden mehr als 600.000 Heizlüfter verkauft, die nicht mit Gas, sondern mit Strom betrieben werden. Verglichen mit demVorjahreszeitraum ein Zuwachs von etwa 35 Prozent. Ob sich der Kauf eines Heizlüfters lohnt, erklärt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Heizlüfter: Eine Anschaffung, die sich lohnt? Nein. Heizlüfter sind im Vergleich zum Heizen mit Gas teuer und klima- schädlich. ImWinter können uns Heizlüfter finanziell, versorgungstech- nisch und ökologisch große Probleme bereiten. Sie treiben Kosten weiter in die Höhe; statt diese zu senken. Denn neben Gas ist auch der Strom- preis gestiegen, so dass auch hier Sparen das Gebot der Stunden ist.„Auf- grund der hohen Strompreise ist das Heizen mit einemHeizlüfter aktuell sogar teurer als Heizen mit Gas. Laut Bundesnetzagentur ist das Heizen der Wohnung mit Heizlüftern aktuell und trotz hoher Gaspreise rund 50 Prozent teurer als das Heizen mit Gas. Dazu kommt: Die vermehrte Nut- zung würde den Preis für Stromweiter in die Höhe treiben“, erklärt BUND- Energieexpertin Caroline Gebauer. Überlastung des Stromnetzes durch Heizlüfter Nutzen zahlreiche Haushalte Heizlüfter gleichzeitig, kann dies zu einer lokalen Überlastung des Stromnetzes führen.„Es besteht die Gefahr von lokalen Stromausfällen, weil die vielen Heizlüfter nicht beim Netzbetrei- ber angemeldet werden müssen. Netzbetreiber können diese, anders als große Verbraucher, nämlich nicht vomNetz nehmen“, so Gebauer. Ein an- deres Problem bei den Geräten: Die große Nachfrage nach Heizlüftern führt zu einem Ressourcenproblem. Da gerade günstige Geräte oftmals eine kurze Lebensdauer haben, entsteht in enorm kurzer Zeit viel Elek- troschrott. Heizlüfter sind zudem nicht an Energieeffizienz- und Ressour- cenanforderungen durch Ökodesign gebunden und haben imGegensatz zu anderen Haushaltsgeräten kein EU-Energielabel. Ihr Verbrauch ist daher nicht miteinander vergleichbar. Energiesparen ist A und O „Das A und O ist und bleibt, Energie zu sparen. Den Energieverbrauch muss insgesamt reduziert werden. Das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die sich nicht nur an die privaten Haushalte, sondern insbeson- dere an die Industrie und die öffentliche Hand richtet“, sagt Caroline Gebauer. Um zu Hause Energie zu sparen, lohnt es sich aber beispiels- weise Elektrogeräte nicht im Stand-By-Modus zu belassen, sondern sie ganz auszuschalten. Die Spülmaschine sollte nur komplett voll angestellt werden und das Eco-Programm der Waschmaschine genutzt werden. i Weitere Informationen: Faktenblatt zu Heizlüftern vom BUND und anderen Umweltverbänden: www.meier-magazin.de/link/239 BUND-Tipps zum Energiesparen: www.bund.net/energiewende/energie-sparen/energiespartipps/ FAQ zu energieeffizienten Geräten: www.bund.net/energiewende/energie-sparen/effiziente-produkte/ Caroline Gebauer <

RkJQdWJsaXNoZXIy NDM5MDU=