Bürgerinfo April 2019

30 BürgerInfo Tiere & Natur Markt Schwanstetten Tief durchatmen Besonders saubere Luft in Schwanstetten Einen überraschenden Fund machte der geprüfte Natur- und Land- schaftspfleger Klaus Brünner in seinem Wohnort. Er entdeckte Bart- flechten an Birken- und Lindenbäumen auf einem Kinderspielplatz in Schwanstetten. Diese Flechten schädigen die Bäume nicht. Vielmehr gelten sie als ein In- dikator für besonders reine Luft. Stellen sie doch hohe Ansprüche an ihren Standort, imHinblick auf Luftaustausch, Luftfeuchtigkeit, Baumsub- strat und Mikroklima, um wachsen und gedeihen zu können. Besonders empfindlich reagieren sie auf Luftschadstoffe wie Schwefeldioxid, da sie keine Schutzhaut an ihren filigranen Körpern besitzen und ungefiltert alles aus der Luft aufnehmen. Insbesondere im Ballungsraum Nürnberg/Fürth/Erlangen sind die Rein- luftweiser bedeutend, weil gerade im Sommerhalbjahr verbrauchte Warmluft über den Städten aufsteigt und von Osten aus dem Reichswald kühlere Reinluft unten nachfließt. Diese Frischluftzufuhr wiederum hat positive Auswirkungen vor allem auf Menschen mit Atemwegs-Erkran- kungen, insbesondere auch auf sensible Kleinkinder und alte Menschen. Es zeigt sich, dass die Luft in Schwanstetten ebenso gut wie im Nachbar- ortWendelstein ist, der nachmehreren Funden von Bartflechten auf einer alten Postkarte von 1930 sogar als Luftkurort bezeichnet wurde. Bäume, die Bärte tragen In Schwanstetten misst die längste Bartflechte an einer Sandbirke stolze 13 Zentimeter. Außerhalb des Bayerischen Waldes und der Alpen kennt man in der Regel eine maximale Länge der Bärte von 20 Zentimeter. Al- lerdings wurde in Dürrenhembach auch einmal eine Flechtenlänge von 40 Zentimetern gemessen. Viele ausgedehnteWälder sind aber notwen- dig, umdie Luft weiterhin so rein zu halten, dass die Bartflechten wachsen und wir alle unverschmutzte Luft atmen können. „Saubere Luft ist enormwichtig für Mensch und Natur und nicht selbstverständlich. Umso mehr freut es mich, dass Klaus Brünner die Bartflechte in Schwanstetten entdeckt hat. Steht sie doch für sehr gute Luftqualität in unserer Gemeinde und zeigt, dass Schwanstetten beste Lebensbedin- gungen für Mensch und Natur bietet“, ist Erster Bürgermeister Robert Pfann begeistert. Stefanie Weidner, Kulturamtsleitung 5 Klaus Brünner (rechts) informiert Bürgermeister Robert Pfann (links) über die besonders wichtige Flech- tenart 4 Bartflechte an einer Birke in Schwanstetten Fotos © Markt Schwanstetten Energiebündel Roth-Schwabach e.V. Klimaschutz und Energiewende bekommen »Turbo-Effekt«? Energiestammtisch in Roth Nachdemdas Thema Klimaschutz jetzt auch die junge Schüler-Ge- nerationen besorgt in die Zukunft blicken lässt, standen wieder mal ganz konkrete Lösungsschritte und Erfahrungen im Mittelpunkt des letzten Energiestammtisches in Roth. Bürger, Unternehmer / Handwerker, Planer, Architekten diskutierten mit den Vertretern des Energiewende-Vereins »Ener- giebündel Roth-Schwabach e.V.« wie – auch wirtschaftlich vertretbar – der Umstieg auf 100% erneuerbare und CO2-emissionsfreie Lösungen gelingt. Zu Beginn der Diskussion stellten die Vereinsvorstände Emmer und Lorenz das Konzept einer CO2-Abgabe vor, das ihnen vor wenigen Tagen von Dr. Lange (Vereinsvorstand CO2-Abgabe e.V) in einem Kreis von ca. 100 Energie- wendern der Metropolregion im Rathaus Nürnberg vorgestellt wurde. Ziel dabei ist, dass jede Tonne CO2 einen Preis von z.B. 40 € erhält und so dessen Vermeidung zu Einsparungen führt. Wer also »Schadstoffe« produziert muss dafür zahlen – ähnlich wie bei der Müllentsorgung. Durch dieses bereits sehr gut durchdachte Konzept würden herkömmlliche, komplexe und bürokratische Systeme (EEG, KWK-Steuer, Ennergiesteuern, ...) ersetzbar und soziale Härten dabei vermeidbar. Wie sich das auf die individuelle Situation eines jeden Bürgers auswirkt kann man unter der Vereinshomepage www.co2abgabe.de mit einem CO2-Abga- ben-Rechner grob für die eigene Situation ermitteln und weitere Details zu einer CO2-Abgabe erfahren. Das Konzept – das jetzt zunehmend Einzug in die politische Diskusion findet – findet auch bei den Mitgliedern des Energie- bündels Zustimmung. Denn es könnte wie ein“Turbo”auf den schnellen Aus- bau der erneuerbaren Energien wirken, weil klimaschädliches Verhalten be- und nachhaltiges Handeln entlastet wird. Heute kann nicht nur imNeubau eine strombasierte und emissionsfreie Ener- gieversorgungmitWärmepumpe, PV-Anlage und Elektroauto die Energiekos- ten reduzieren. Vergleicht man dann Öl- oder Gasheizungen und Verbrenner-KfZ würde sich durch eine CO2-Abgabe die jährliche Energiekosten-Rechnung um mehrere hundert Euro in einem 4-Personen-Haushalt reduzieren. Im Sinne eines effiktiven klimaschutzes bleibt zu hoffen, dass die politische Diskussion dazu auf allen Ebenen Fahrt gewinnt und durch die Einführung einer CO2-Abgabe die Bürokratiefesseln bei den erneuerbaren Energien sprengt. Weitere Informationen zum Verein und seiner Arbeit finden Sie unter www.energiebuendel-rh-sc.de Hermann Lorenz, Pressesprecher Energiebündel Roth-Schwabach e.V. © Hermann Lorenz

RkJQdWJsaXNoZXIy NDM5MDU=