× Archiv der gedruckten Ausgaben Erscheinungstermine & Redaktionsschluss Auflage, Verbreitungsgebiet, Zustellung Artikel / Termine Einreichen Ansprechpartnerin Redaktion Mediadaten / Preisliste Ansprechpartner für Gewerbe Newsletter abonnieren
× Für Gewerbe Beratung anfordern Ansprechpartner für Gewerbe Ihre Werbung auf meier-magazin.de Kostenloser Brancheneintrag Newsletter abonnieren
Für alle Besucher*innen Erstanmeldung Kommentar schreiben Newsletter abonnieren Kleinanzeige einreichen
Infos für Vereinigungen Infos für Künstler*innen
Artikel & Termine einreichen Neu! Galerie
Ansprechpartnerin (Redaktion)

Guter Rat hilft sparen

Region - Energiekrise und Einsparparolen, die Medien sind täglich randvoll von Hiobsbotschaften und Meldungen über horrende Preissteigerungen, die unsere Angst vor der Zukunft wachsen lassen – doch gibt es überhaupt Alternativen?

  • © meier Magazin

Die meier Redaktion fragt auch in dieser Ausgabe nach, bei Dieter Tausch, von der ENA Roth, der landkreiseigenen, unabhängigen Energie-Beratungs-Agentur.

Momentan gibt es nach Angaben der ENA unglaubliche viele Bürger des Landkreises, die intensiv nach praktikablen Lösungen suchen, um explodierenden Preisen entgegenzuwirken. Menschen, die sich nun mit bewusstem Handeln weg von hohen Verbrauchszahlen entwickeln möchten.

„Jedes nicht verbrauchte Kilowatt ist ein gutes Kilowatt.“

So der Kerngedanke von Herrn Tausch. Deshalb klopft er mit den Menschen, die er berät und tatkräftig in ihrem Einsparwunsch unterstützt, nacheinander jede Möglichkeit ab und geht dabei strukturiert vor. Denn bevor es um den kostenintensiven Austausch von Heizungstechnik oder einen Anbieterwechsel geht, lohnt es sich, erst einmal die Gebäudehülle zu betrachten. Konkret geht es hier um Fenster, Dach und Fassade. Denn schließlich, so merkt Dieter Tausch schlüssig an, macht es erst dann Sinn, über Erneuerung von Heizungen nachzudenken, wenn die schöne, erzeugte Energie nicht gleich wieder aus dem Gebäude heraus „flüchtet“.

Im Gespräch mit Dieter Tausch wird einem rasch bewusst: Viele von uns sind bisher viel zu sorglos und unbedacht mit dem Thema Energieverbrauch umgegangen. Als Erstes empfiehlt er, vom Fachbetrieb eine Überprüfung sämtlicher Fenster im Gebäude durchführen zu lassen. Nach einigen Jahren schließen Fenster und Türen möglicherweise nicht mehr richtig und lassen viel zu viel wertvolle Wärme nach draußen. Ein Schreiner oder eine Fensterbaufirma kann Verschlüsse und Beschläge wieder neu justieren und Dichtungen überprüfen. Zwar wird diese Überprüfung nicht bezuschusst, sie liefert aber eine schnelle und unkomplizierte Teillösung mit gutem Ergebnis.

Der Trick mit dem Papier

Wer zuerst selbst einen Test durchführen möchte, für den hat der Diplomingenieur einen kleinen Trick auf Lager. Man könne ein Blatt Papier zwischen Fenster und Rahmen klemmen und dann das Fenster schließen und versuchen, das Papier herauszuziehen. Lässt sich das Blatt mühelos, ohne Widerstand aus dem Rahmen lösen, sollte rasch gehandelt werden.

Um herauszufinden, wo an der Gebäudehülle der größte Wärmeverlust stattfindet, bieten Kommunen, wie beispielsweise Wendelstein, in der kalten Jahreszeit günstige Thermografie-Messungen an, die sichtbar machen können, wo Wärme aus dem Gebäude austritt. Sind Dach oder Fassade davon betroffen, lohnt sich ein Gespräch mit den entsprechenden Fachfirmen. Anstehende Sanierungskosten können mit staatlichen Förderzuschüssen bewältigt werden. Beim Einreichen von Förderanträgen leisten die Energieberater der ENA wertvolle Hilfestellung.

Auch unser Warmwasserkonzept sollte unter die Lupe genommen werden

Dieter Tausch ist hier Fan von vielen kleinen, sinnvollen Maßnahmen und erinnert daran, dass Duschen grundsätzlich verbrauchssparender ist als Baden. Doch es lohnt sich, den Duschkonsum selbst einmal genauer zu betrachten. Beispielsweise sind oft Duschköpfe mit relativ hohem Verbrauch von 15 Litern pro Minute im Einsatz, die leicht gegen neuere Modelle mit einem Verbrauch von ca. 6 Litern pro Minute bei nahezu gleichem Duschgefühl getauscht werden können.

Und auch hier verrät er wieder einen kleinen Trick. Wer wissen möchte, welche Menge der Duschkopf zu Hause "fördert", stellt einen großen Eimer, von dem bekannt ist wieviel Liter dieser fasst, unter die Dusche, dreht den Duschhahn auf, stoppt die Zeit, wie schnell der Eimer gefüllt ist, und kann so genau ermitteln, wie viel Liter in einer Minute durch die Leitung fließt.

Lohnenswert sind auch Perlatoren-Aufsätze für die Wasserhähne, die mit der Beimischung von Luft den Wasserverbrauch senken oder die grundsätzliche Klärung der Frage, ob denn wirklich alle Verbrauchsstellen im Haus warmes Wasser benötigen.

Die richtige Einstellung bringt viel

Geht es dann an die Heizung selbst, gibt es viele Möglichkeiten, Optimierungen in der Einstellung vorzunehmen und dies auch mit dem Heizungsfachmann zu besprechen. Ein hydraulischer Abgleich und technische Lösungen zur Heizungsoptimierung werden ebenfalls staatlich gefördert und/oder können steuerlich geltend gemacht werden.

So sollte man sich genau überlegen, wann es im Gebäude Zeiten für hohen Warm-Wasserverbrauch und/oder Wärmebedarf gibt und wie man die Zeitfenster dafür exakter an der Steuerung der Heizung einstellt. So optimiert, liefert die Heizung Grundwärme, ist aber besser auf den individuellen Bedarf der Bewohner eingestellt. Außerdem sinnvoll: Energie sparen in Zeiten zu welchen die Bewohner des Gebäudes nicht anwesend sind. Hier können die Temperaturen mithilfe der Steuerungsfunktion "Nachtabsenkung" reduziert werden.

Dieter Tausch rät, den eigenen Verbrauch konsequent zu beobachten. Regelmäßiges Notieren der Zählerstände ist da eine gute Maßnahme. Das gilt für Gaszähler ebenso, wie für den Strom- und Wasserzähler und sämtliche anderen Verbrauchsanzeigen. 

Sich mit der Familie an den Tisch setzen

Jeder, der im Gebäude wohnt, kann dazu beitragen, Heizkosten zu sparen und damit auch die Umwelt zu schonen. Hier sollte die gesamte Familie sich einig sein. Gemeinsam kann besprochen werden, welche Räume beheizt werden müssen und ob es Bereiche im Haus gibt, die weniger in Benutzung sind, und nur nach Bedarf geheizt werden sollten. Auch die Themen: Regelmäßiges Stoßlüften, keine Kipp-Dauerstellung der Fenster, konsequentes Schließen von Zwischentüren sind wichtige Faktoren, die von allen beachtet werden sollten. Gerade Kinder und Jugendliche werden heute durch Schule, Medien und die fridays for future Bewegung schon früh für dieses Thema sensibilisiert und tragen sicherlich gerne im Familienverbund ihren wichtigen Anteil dazu bei.

Wie ist das mit den in Aussicht gestellten staatlichen Förderungen?

In den Medien hört man viel über Gespräche zu neuen Finanzierungsmöglichkeiten, Zuschüssen und Fördertöpfen. Wir möchten wissen, ob es da schon etwas Konkretes für die Verbraucher gibt und fragen nach. Dieter Tausch von der ENA erinnert enttäuscht an die kürzlich erfolgten Beschlüsse zur Reduzierung von BAFA Fördersätzen vom 15. August 2022 und gesteht, dass es aktuell leider noch keine konkreten, neuen Förderprogramme gibt, die Bürger beantragen könnten. Es bleibt momentan bei den bekannten Sanierungsförderungen mit den kürzlich reduzierten Sätzen, doch etwas Neues kann zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht vermeldet werden.

Die meier Redaktion bleibt für ihre Leser am Ball und fragt bald wieder bei den ENA Experten nach.

Von: Anja Albrecht (meier Redaktion), Dienstag, 27. September 2022 - Aktualisiert am Mittwoch, 19. Oktober 2022
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »meier® Magazin / Redaktion« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/redaktion

Weitere Seiten zum Thema:

Empfehlen Sie diesen Artikel:

Kommentar schreiben

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.