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Klares Bürgervotum für verkehrsberuhigten Altort - Bürgerworkshop bestätigt verbreitete Klage über bestehendes Hauptstraßen-Chaos

Wendelstein - Das Votum könnte eindeutiger nicht sein: Der jüngste Bürgerworkshop in Sachen Verkehr habe den Verdruss vieler Wendelsteiner über die täglich durch den Wendelsteiner Altort rollende Verkehrslawine vollauf bestätigt – und den Ruf nach raschen Lösungen verstärkt, berichten beteiligte Bürger. „Die Menschen haben das tägliche Verkehrschaos, den Lärm und Gestank von täglich Tausenden von Autos satt.“

  • © Klaus Tscharnke

  • © Klaus Tscharnke

  • © Klaus Tscharnke

„Sie wünschen sich vielmehr einen Altort, der zum Verweilen einlädt, einen Ort mit hoher Aufenthaltsqualität und keine Hochleistungsstraße“, bilanziert die Wendelsteiner Ortsinitiative „Bürger gestalten Wendelstein“ (IBgW) nach der ersten Phase der Bürgerbeteiligung zum künftigen Verkehrskonzept am vergangenen Wochenende.

Auch wenn sich die Vorschläge auf dem Wege dorthin in Nuancen unterschieden – in einem Punkt waren sich nahezu alle Teilnehmer des eineinhalbtägigen Bürgerworkshops laut IBgW einig: „Der Altort samt seiner Nebenstraßen muss als verkehrsberuhigte Zone ausgewiesen werden“ – auch um ihn für all jene attraktiver zu machen, die ihn wegen Besorgungen, für einen Café- oder wegen eines Arzt- oder Apothekenbesuchs aufsuchen möchten.

Entsprechende Vorschläge stießen bei einem Schlussvotum per farbiger Klebepunkte auf die überwältigende Zustimmung der Teilnehmer des für alle offenen Bürgerbeteiligungsprojekts. Die Bürger hoffen nun, dass ihre Vorstellungen ernst genommen und umfassend in das künftige Wendelsteiner Verkehrskonzept einfließen – und damit zur Grundlage konkreter Umgestaltungsplanungen werden.

Wie die aussehen könnten – auch dazu entwickelten die Bürger präzise Vorstellungen. Denn recht schnell wurde klar: Wer den Altort beruhigen wolle, müsse ihn vor allem für den nach Nürnberg orientierten Pkw-Verkehr zur Tabuzone erklären. Ein Maßnahmenpaket aus Verkehrslenkung, Umgestaltung der Plärrer-Kreuzung mit Einfahrt-Verengungen samt flankierender Beschilderungen und einer umfassenden Informationskampagne müssten dafür sorgen, dass der gesamte nach Nürnberg orientierte (Pendler-)Verkehr künftig über die Röthenbacher Straße zur Allersberger Straße gelotst werde, machten die Teilnehmer klar. Auch ein Kreisverkehr am „Plärrer“ wurde diskutiert.

In umgekehrter Richtung müsse dem Verkehr schon auf der Allersberger Straße nach der Autobahnabfahrt mit einer entsprechenden Beschilderung bedeutet werden, auf dem Weg in Wendelsteins Gewerbe- und Wohngebiete den Altort tunlichst zu meiden und die zweite Abfahrt zur Straße Am Kohlschlag und zur Röthenbacher Straße zu nutzen.

Dabei wurde mehrfach betont: „Wir brauchen keine zusätzliche Umgehungsstraße in Wendelstein. Wir haben bereits eine – nämlich die Allersberger Straße. Wir müssen diesen leistungsfähigen Talübergang als Alternative zum schmalen Altort-Talübergang nur stärker nutzen“. Für Menschen, die im Altort einkaufen, Ärzte oder Apotheken aufsuchen oder für Gäste der Gastronomie soll dagegen der Altort weiterhin mit Auto befahrbar bleiben – allerdings nur noch im Schritttempo und inmitten gleichberechtigter Fußgänger und Radfahrer. Getestet werden solle das Ganze schon mal an Sonntagen; an denen sollte der Altort allein Radfahrern, Fußgängern und den Besuchern der vergrößerten Cafe-Terrassen reserviert bleiben, schlugen die Workshop-Teilnehmer mit großer Mehrheit vor.

Hier die weiteren Maßnahmen, die bei den Workshop-Teilnehmern auf überdurchschnittlich starke Zustimmung stießen:
Zur Verminderung des Parkdrucks im Altort sollte über ein Mikro-Parkhaus am Altortrand oder ein Parkdeck auf dem jetzigen TSV-Parkplatz nachgedacht werden. Der Platz um den Wendenbrunnen sollte als Treffpunkt aufgewertet werden.

Im Zusammenhang mit den wachsenden Parkproblemen in Wohngebieten sprachen sich die Teilnehmer für ein kostenpflichtiges Anwohner-Parkplakettensystem aus – mit progressiver Gebührensteigerung für das zweite und jedes weitere am Straßenrand geparkte Auto aus. „Der öffentliche Raum ist endlich. An öffentliche Parkplätze gehören endlich Preisschilder“, argumentierte ein Teilnehmer. Erforderlich sei auch ein Parkleitsystem.

Schon zur Verflüssigung des Autoverkehrs in den Hauptstraßen sei bei einer ortsweiten Tempo-30-Regelung eine Streichung der Parkplätze erforderlich; ersetzt werden sollen sie durch Radfahrstreifen. Garagen sollten nicht länger als Rumpelkammer, sondern als Autoabstellplätze genutzt werden. Mancherorts sollte auch über Einbahnstraßen-Regelungen nachgedacht werden. Außerdem brauche es mehr Tempokontrollen und intelligente Carsharing- und Fahrgemeinschaftslösungen.

Von: Klaus Tscharnke (IBgW: Öffentlichkeitsarbeit), Mittwoch, 26. Oktober 2022 - Aktualisiert am Donnerstag, 27. Oktober 2022
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »Initiative „Bürger gestalten Wendelstein“« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/initiative-buerger-gestalten-wst

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