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BürgerInfo
Vereine
eMPORIUM Schwanstetten e.V.
Eine Reise in längst vergangene Zeiten –
Der Mittelaltermarkt Schwanstetten
Für ein ganzesWochenende schlugen dutzendeMenschen aus ganz Bayern, welche eine besondere
Leidenschaft zu ihrem geschichtsträchtigen Hobby entwickelten, ihre historischen Zelte auf und
belagerten anlässlich des dritten Mittelaltermarktes den Rathausplatz imHerzen Schwanstettens.
Unter ihnen befanden sich außerdem Handwerker, Gaukler, Kauf- und Spielleut‘.
Gefolgt sind die Lagergruppen dem Ruf von Frank Fröhlich und Mike
Müller, beide Begründer und Initiatoren des Mittelaltermarktes. 2014
organisierten Fröhlich und Müller den ersten Markt zu Gunsten der offe-
nen Jugendarbeit, zusammen mit dem Verein „Unser Schwanstetten“,
und feierten erste Erfolge. Mittlerweile legten sie die Grundsteine für
eMPORIUM Schwanstetten e.V., mit derzeit 12 Mitgliedern. Der Verein
positioniert sich hauptsächlich im Bereich der offenen Jugendarbeit und
unterstützt den gemeindlichen Jugendtreff Schwanstettens „Cosmic
Gate“.
Über das gesamte Wochenende hinweg wurde den Besuchern ein
reichhaltiges Unterhaltungsprogrammgeboten. Bereits am Freitagabend
präsentierten sich alle 12 Lagergruppen den Gästen im Rahmen eines
Umzugs. Schnell wurde klar, wie vielfältig die einzelnen Lagerwelten
der Gruppen waren. Neben Wikingern und Christen lagerten auch
Sarazenen, welche die mittelalterlichen arabischen Lebenswelten
darstellten. Für weiteren orientalischen Flair sorgten die Tänzerinnen
der Gruppe Filiae Veneris, begleitet von der Musikgruppe des Oppidum
Marcerelbach„Maulfaul“. Das musikalische Highlight des Abends waren
die Weltenkrieger um Bandleader Harald Kunze. Mit ihren Dudelsäcken
und Schlagwerken hauchten sie historischen Klängen wieder Leben ein
und heizten der Menge ordentlich ein.
Nach einem ereignisreichen Auftakt konnte man am Samstagmorgen,
nach den Grußworten des Bürgermeisters Robert Pfann, eine echte
Wikingerhochzeit bestaunen. Das Brautpaar, Ina und Simon, gaben sich
auch imwahren Leben das Ja-Wort. Die Zeremonie wurde durchgeführt
von Uli Peilnsteiner. Der wortgewandte Zeremonienleiter der Nürnberger
Bären erklärte, dass in den damaligen Zeiten, in der dieWikinger lebten,
nicht allein Mann und Frau, sondern auch deren Sippen sich vereinten.
Dies war nicht immer friedlich und ohne Komplikationen, oder gar
romantisch. In diesem Falle ging jedoch alles gut, und so verbanden sich
symbolisch die beiden Sippen der Nürnberger Bären und der Stormssons
Sippe miteinander. Wieder mit im Programm waren außerdem die
Mitglieder von „Sionas Irish Dance“. Mit ihren rhythmischen Tänzen aus
dem fernen Irland begeisterten sie Jung und Alt. Für Kinder gab es neben
Speckstein schleifen, Bogen schießen, Axt werfen, demGaukler Fridericus
und einem handbetriebenen Kettenkarussell, so wie vielem mehr, auch
andere Herausforderungen, wie beispielsweise der mittlerweile sehr
beliebte Lagerlauf. Anhand von Laufzetteln mussten die teilnehmenden
Kinder verschiedene Aufgaben bewältigen oder Fragen beantworten,
wobei Punkte erzielt werden konnten. Am Ende wurde ausgezählt und
ein Gewinner ermittelt. Die Preise für die ersten drei Plätze stellte die
Engelstube aus Schwanstetten zur Verfügung. Betreut wurde der Lager-
lauf vom Team des „Cosmic Gates“ Jürgen Fugmann und Marcus Meyer,
welche auch die Siegerehrung durchführten. Die restlichen Teilnehmer
gingen jedoch nicht leer aus und so wurden sie von einem echten Ritter,
Thomas Freiherr zu Wertingen, des Oberbayerischen Ritterbundes zum
Ritter geschlagen. Eigens hierfür erhielten sie, um den Ritterschlag zu
bekräftigen, eine Urkunde. Ritter Thomas Freiherr zu Wertingen selbst
wurde von drei Oberhäuptern der katholischen Kirche in Polen zumRitter
geschlagen. Der ehrenhafte Ritterbund brachte sich zusätzlich mit einer
Versteigerung von Ritterhelmen und Co. ein. Die Erlöse flossen mit in den
Spendentopf des Mittelaltermarktes, welcher der offenen Jugendarbeit
zu Gute kommt. Am Samstagabend gab es mit den Gossenpoeten,
VeraLux und Ignis Fatuu weitere musikalische Leckerbissen. Mit einer
eindrucksvollen Feuershow schickte Fritz Mack das Publikum in die
Nachtruhe.
Der Sonntag war ebenfalls geprägt von kultureller Vielfalt. Die„Hausen-
hofer Drommelpadscher“ brachten afrikanische Trommelkünste auf die
Schwanstetter Bühne. Der ehemalige Einödhof„Hausenhof“, von demdie
Musiker stammen, ist eine Arbeits- und Lebensgemeinschaft, ins Leben
gerufen durch eine Elterninitiative, für Menschen mit Behinderungen.
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© Michael Geller
© Michael Geller
© Michael Geller