Internationale Stars und Neuentdeckungen auf den Festival-Bühnen
Die Künstler*innen stehen fest - das Line-up gleicht einem Paukenschlag: Das Gesamtprogramm der 31. Rother Bluestage, die vom 16. bis 24. März in Roth stattfinden umfasst wieder internationale und nationale Stars der Blues- und Bluesrockszene, darunter Keb‘ Mo‘ (USA), The Brew (UK), Colosseum (UK), Justina Lee Brown aus Nigeria, Henrik Freischlader uvm.
Los geht’s mit dem britischen Power-Rock-Trio The Brew (16. März), das zum Eröffnungskonzert nach der 10 (+2) Jahre-Jubiläumstour im Herbst 2022 mit ihrem Best Of-Set auch zum Rother Festival kommt, bevor eine der besten zeitgenössischen Blues-Rock-Sängerinnen der Welt am Sonntag, den 17. März in der Kulturfabrik ihr neues Studioalbum präsentiert: Die New Yorker Blues Hall of Fame Sängerin und Songwriterin Sari Schorr kehrt nach fünf Jahren zu den Bluestagen zurück, knüpft an ihre jüngst erfolgreich absolvierte Tour mit Robin Trower an und startet nach der Veröffentlichung des Albums im Februar ihre „The Future Starts Here“ Tour, die von ihren Fans mit großer Spannung erwartet wird. Jung und mit frischem Verve geht es im Festival weiter mit der vielgefeierten deutschen Blues-Rock-Formation The Bluesanovas (19. März, Kulturfabrik). Kein Geringerer als Mr. Slowhand Eric Clapton wählte die Band als Opener seiner 2022er Deutschland-Tour. Doch schon auch vor diesem Ritterschlag waren die Osnabrücker Jungs um die Brüder Nico und Philipp Dreier mit ihrem Retro-Blues’n’Roll-Stil erfolgreich. Zu den Bluestagen kommen sie erstmals und mit neuem nagelneuem Studio-Album „Big Love“ im Gepäck und tragen den Blues auf starken Händen in die Zukunft.
Als absolute Neuentdeckung und Offenbarung gilt die Nigerianerin Justina Lee Brown, die beim Rother Festival mit ihrem neuen Album „Lost Child“ ihr Debut geben wird. Pure Lebensfreude und tiefe Emotionalität versprüht die Afro-Blues-Soul-Sängerin, obwohl ihre Kindheit in den Slums von Lagos ein Kampf ums Überleben war. Vielfach ausgezeichnet, im Vorprogramm von Zucchero und Halbfinalistin der Blues Challenge in Memphis wird es höchste Zeit, dass Justina auch die deutsche Blues-Landschaft erobert (20. März, Kulturfabrik). Die Festivalleiterinnen haben ihr die große Bühne der KUFA reserviert, im festen Glauben, dass sie diese rocken wird.
Parallel sind eine der besten Bands der französischen Bluesrock-Szene in der galaxy bar zu Gast (20. März, 20.30 Uhr): Manu Lanvin & The Devil Blues spielten seit 2012 mehr als 600 Konzerte auf renommierten Bühnen in Europa und den USA, u.a. auf dem Montreux Jazz Festival und werden von einer wachsenden Anzahl an Fans bejubelt. Manu Lanvin hat es im Laufe der Jahre geschafft, seinen explosiven Bluesrock zu perfektionieren. Mit dem 2019 erschienenen Album „Grand Casino“, an dem Größen der internationalen Bluesszene wie Taj Mahal, Popa Chubby, Paul Personne oder Beverly Jo Scott mitgewirkt haben, feierte Manu seinen bisher größten kommerziellen Erfolg.
Junge Menschen für den Blues zu begeistern ist das angestrebte Ziel von einem begnadeten Gitarristen, der aus dem Schatten der internationalen Top-Stars der Blues-Rock-Szene hervorsticht: Bluestage-Stammgast Henrik Freischlader kommt im Trio zurück nach Roth (21. März, Kulturfabrik) und frönt seiner absoluten Leidenschaft, eingängigen, puristischen Bluesrock ganz in der Tradition seiner Vorbilder Gary Moore, BB King, Stevie Ray Vaughan und Rory Gallagher zu spielen und sein Publikum dabei mit seiner rauen Stimme mitzureißen. Handwerkliche Perfektion und Emotion auf einer Linie.
Dass Musik ein echtes Lebenselexier ist, beweisen Sänger Chris Farlowe (81), der Gitarrist Dave „Clem“ Clempson (74) und Bassist Mark Clarke (73) der Jazz-Rock Fusion Gruppe von Colosseum. Ihren Durchbruch schaffte die damals von John Hiseman und Dick Heckstall-Smith gegründete Supergroup bereits 1969 mit ihrem zweiten Album "Valentyne Suite". Ihre bewegende Bandgeschichte und der Tod von Dick Heckstall-Smith 2004, John Hiseman 2018 und Barbara Thompson 2022 (die beiden Letzteren waren beim Konzert 2007 noch dabei) hinterlässt Spuren. Aber die Fans lieben nun mal die grandiosen Colosseum Werke, und sie wissen genau, dass noch genug Mitglieder den legendären Koloss wieder in Bewegung setzen können. Komplettiert wird das Sextett von Malcolm Mortimore [dr], Kim Nishikawara [sax] und Nick Steed [keys].
Parallel zu Colosseum verzaubert ein weiterer beliebter Bluestage-Künstler und Entertainer den schönen Rother Schwanensaal (22. März, 20.30 Uhr): Wilson Blount alias Big Daddy Wilson präsentiert mit seiner herausragenden italienischen Band The Goosebumps Bros sein 2023 erschienenes Album „Plan B“, das während der Corona-Pandemie entstanden ist und daher auch seinen Titel hat. Doch nicht nur Neues gehört zur Setlist, sondern auch Lieblingssongs aus Big Daddys langer Karriere gehören dazu. Wilson: „Songs von Soul, Blues, Roots und Leben. Lieder, die Ihren Glauben stärken. Unser Ziel ist es, Sie zum Lächeln zu bringen.“
Und dann kommt der zweite Festivalsamstag mit einem Künstler, für den in Roth der rote Teppich ausgerollt wird. Der begnadete US Singer/ Songwriter, Gitarrist, Autor, Aktivist und Schauspieler Keb’Mo‘ betritt am 23. März um 20 Uhr zum ersten Mal die Bluestage-Bühne und lässt damit die Herzen der Festival-Crew und des Publikums höher schlagen. Fünf Grammy Awards, 14 Blues Foundation Awards und viele Auszeichnungen mehr darf der Blues-Man nach fast 50 Jahren bahnbrechender Karriere sein Eigen nennen. Sein jüngstes, zehntes Album erschien 2022. Das teils in Nashville und teils in Kalifornien komponierte Material auf "Good To Be" ist als Hommage an die musikalischen Ursprünge des Künstlers zu verstehen und unterstreicht seine Wandelbarkeit. 1994 veröffentlichte er sein vielbeachtetes, selbstbetiteltes Debütalbum, zwei Jahre später erhielt er mit „Just Like You“ bereits seinen ersten Grammy für das beste zeitgenössische Blues-Album. Vier weitere Grammys kamen in den folgenden Jahrzehnten dazu, einer davon 2017 für sein großartiges Projekt „TajMo“ mit Taj Mahal. Er war an der Spitze der Billboard Blues Charts, trat von der Carnegie Hall bis zum Weißen Haus auf und arbeitete mit herausragenden Künstler*innen wie Bono von U2, Willie Nelson, Bonnie Raitt, The Chicks und Lyle Lovett zusammen.
Zum Finale wird’s nochmal französisch, genauer gesagt kreolisch: Nach der Konzertabsage im vergangenen Jahr wegen des Generalstreiks der Deutschen Bahn und der Geburt eines Kindes kommen Delgres endlich nach Roth. Viele Auszeichnungen und mehr als 300 Konzerten u.a. 2021 beim Jazzfestival in Montreux und dem NOLA Caribeean Festival New Orleans hat das Powertrio Delgres sein aktuelles Album „04:00 AM“ und ihre gerade erschienene französische Single „Promis Le Ciel“ im Gepäck. (24. März, 20 Uhr Kulturfabrik).
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Kommentare
Wow, also Keb’Mo‘, Henrik Freischlader und Colosseum sind für mich absolute must haves! Die weiteren Acts werde ich mir noch ansehen. Die Bluestage sind ja auch immer eine top Gelegenheit Neues kennen zu lernen. Ich freu mich schon sehr darauf!