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Artenvielfalt im Garten fördern. Wozu? Und wie?

Wendelstein - Artenvielfalt ist eines der Schlagworte unserer Zeit, aber was heißt das eigentlich?

  • K. Seelmann und M. Mändl beim Gespräch in einem naturnahen Garten

    K. Seelmann und M. Mändl beim Gespräch in einem naturnahen Garten
    © privat

Im Kern geht es darum, dass sich auf einer Fläche eine möglichst große Anzahl an Tier- und Pflanzenarten finden und zählen lässt – die Menge, die auf einer Fläche „normalerweise“ zu finden war, ist laut Naturschützern deutlich zurückgegangen.  

Gibt es zu wenige Insekten, geht auch das Vorkommen von Amphibien zurück und auch Vögel haben es schwerer – sie finden kein oder zu wenig Futter. Je geringer die Auswahl an Futterpflanzen oder Tieren ist, desto weniger Vielfalt gibt es bei den Arten – der ökologische Kreislauf ist gestört. Wildbienen, Tagfalter und Fluginsekten sind nachweislich am stärksten betroffen.

In der Landwirtschaft wird versucht, durch verschiedene Programme wie Blührandstreifen oder Blühflächen und mit anderen Modellen entgegenzuwirken. Es fehlt aber nicht nur an „Futter“, sondern auch an Unterschlupf und Behausungen für die Tierwelt. Für den Erhalt eines ökologischen Kreislaufs sind viele Faktoren wichtig.

Trittsteine, also kleine artenreiche Inseln, können eine Verbindung zu anderen kleinen Inseln etc. herstellen. Eine Fortentwicklung ist möglich. Auf wenigen Quadratmetern lassen sich leicht Behausungen für Igel, Vögel und Insekten unterbringen. Wasserstellen helfen bei großer Hitze. Mit ein paar Tricks sieht das Ganze auch noch sehr gut aus und für Erwachsene sowie Kinder gibt es viel zu entdecken. Deshalb spielt auch der Privatgarten eine sehr große Rolle.

Und wofür ist das gut?
Eine hohe Artenvielfalt ermöglicht es dem Ökosystem, sich leichter an veränderte Bedingungen anzupassen und bis zu einem gewissen Grad Störfaktoren auszuhalten.
Oder anders ausgedrückt: je höher die Artenvielfalt, desto leichter fällt es, sich auf veränderte Umweltbedingungen wie Hitze, Trockenheit, Schädlingsbefall einzustellen. Das gilt im Kleinen wie im Großen.

Warum sind Schotterflächen im Garten zu vermeiden?
Eine Schotterfläche auf Folie oder Plane kommt einer versiegelten Fläche gleich. Die Steine erhitzen sich in der Sonne – das ist in der Stadt jetzt schon ein Problem, außerdem verstärkt Schotter den Straßenlärm. Bei Regen fließt das Wasser ab, anstatt im Boden langsam zu versickern. Langsame Versickerung ist extrem wichtig für den Boden. Der Boden wirkt wie ein Filter und ein Schwamm. Pflanzen können so Hitze lange ertragen.

Begrünte Flächen haben viele Vorteile – sie sammeln Regenwasser und beugen so Überschwemmungen vor, weil das Wasser im Grün gestoppt, gehalten wird. Sie wirken klimaausgleichend, heizen sich im Gegensatz zu Steinflächen nicht auf, sondern kühlen durch Verdunstung. Nicht umsonst sind Biergärten mit Baumbestand im Sommer beliebt, weil Bäume ein angenehmeres Klima schaffen als Sonnenschirme.

Zusätzlich schaffen begrünte Flächen Lebensraum für Insekten wie Hummeln und Bienen, die wiederum für das Überleben anderer Arten notwendig sind. Selbst der Bayerische Gesetzgeber hat das erkannt und geregelt, dass die nicht mit Gebäuden überbauten Flächen wasseraufnahmefähig zu belassen oder herzustellen und zu begrünen sind (Art 7 Abs. (1) BayBO).

Jeder kann im Kleinen etwas beitragen. Auch in der freien Natur – einfach Pflanzen erhalten und stehen lassen. Beim Wandern oder Radfahren seinen Müll wieder mitnehmen oder in einer Mülltonne entsorgen. Auf Plastik, Saisonpflanzen, Torf und Düngemittel verzichten – dafür standortgerechte, heimische Pflanzen einsetzen. Die sind oft pflegeleichter, angepasster und auf längere Sicht günstiger.

Tipps für den Garten geben Naturschutzbehörden und finden sich auch im Internet. Hier in Wendelstein können allgemeine Fragen über den Bund Naturschutz und über die Umweltbeauftragte Elvira Kühnlein gestellt werden. Es gibt ein umfangreiches Buchangebot und einige Gartenplaner*innen haben sich auf Naturgärten spezialisiert.

Im öffentlichen Raum sollen zusätzlich mehr Biodiversitätsberater eingesetzt werden, zur Unterstützung der Kommune bei der Planung von gemeindlichen Flächen – Streuobstwiesen zählen zu den artenreichsten Lebensräumen.

Kristin Seelmann (2. Vorsitzende Bund Nuturschutz (BN), OG Wendelstein)
Martin Mändl (OV BÜNDNIS90/DIEGRÜNEN Wendelstein)

Von: Martin Mändl (Fraktionssprecher BÜNDNIS90/DIEGRÜNEN im Marktgemeinderat Wendelstein), Donnerstag, 08. September 2022 - Aktualisiert am Dienstag, 27. September 2022
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »Bündnis 90 / Die Grünen - Ortsverband Wendelstein« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/gruene-wendelstein

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