Bau- und Wohntrends 2017
Immobilien - Vorfahrt für erneuerbare Energien, Gebrauchthaus statt Neubau und Digitalisierung
Trend 1: Vorfahrt für erneuerbare Energien
Für über 80 Prozent der Deutschen zählt ein niedriger Energieverbrauch zu den wichtigsten Punkten beim Neu-bau eines Hauses. Der Staat hilft bei der Finanzierung.
Spätestens bis zum Jahr 2050 sollen Häuser in Deutschland ihren Wärme- und Strombedarf nur noch durch erneuerbare Energien decken. Das besagt der Klimaschutzplan 2050, den die Bundesregierung Ende 2016 beschlossen hat. Diskutiert wird, ab 2030 keine neuen Öl- und Gasheizungen mehr zuzulassen und eine Umweltsteuer auf Erdgas und Heizöl einzuführen.
Dass Hausbesitzer bereits heute auf die Effizienz erneuerbarer Energien setzen, zeigt eine aktuelle Umfrage der BHW Bausparkasse. Demnach zählt für 82 Prozent der Deutschen ein niedriger Energieverbrauch zu den wichtigsten Punkten beim Neubau eines Hauses. Eigentümer, die in erneuerbare Energien investieren, senken dauerhaft ihre Heiz- und Stromkosten und steigern durch den Einbau effizienter Haustechnik den Wert ihrer Immobilie. „Bei der Finanzierung hilft der Staat mit zinsverbilligten Krediten und Zuschüssen, die mehrere tausend Euro betragen können“, weiß Bernd Neuborn von der BHW Bausparkasse.
Trend 2: Gebrauchthaus statt Neubau
Häuser und Wohnungen aus zweiter Hand sind oft wesentlich günstiger als Neubauten. Das machen sich vor allem junge Familien zunutze.
In vielen Städten steigen die Grundstückspreise, auch die Zinsen für Baukredite ziehen an. Wohneigentum ist für viele junge Familien trotzdem das vorrangige Ziel. Ihre Formel zum Erfolg heißt: Eigenkapital mit einem Bausparvertrag ansparen, gebraucht kaufen, sukzessive modernisieren. Im bundesweiten Schnitt betragen die Baukosten für ein Einfamilienhaus 230.000 Euro. Dazu kommen dann auch noch die Grundstückskosten. „Gebrauchte Häuser sind je nach Lage deutlich günstiger zu haben“, sagt Bernd Neuborn von der BHW Bausparkasse. Zwar müssen die neuen Besitzer oft Geld in die Sanierung stecken. Kluge Modernisierungskonzepte, wie ein barrierefreies Bad oder eine Fassadendämmung, erhöhen jedoch den Komfort und steigern den Wiederverkaufswert der Immobilie. „Vorsicht vor allzu günstigen Schnäppchen“, mahnt jedoch BHW Experte Neuborn. „Käufer sollten das Gebrauchthaus vor dem Erwerb unbedingt von einem Experten unter die Lupe nehmen lassen.“
Trend 3: Digitalisierung aber sicher
Mit einem Fingerwisch das Licht im Haus dimmen oder die Solaranlage kontrollieren: Digital gesteuerte Häuser sind immer mehr im Kommen.
28 Prozent der Smartphone-Nutzer können sich einer Umfrage zufolge vorstellen, ihr Haus in Zukunft überwiegend mit Apps zu steuern. Das Internet bringt Komfort und spart Energie, bietet jedoch auch eine Angriffsfläche für Hacker. Bei Hausbesitzern steigt daher der Bedarf nach Handwerkern, die Häuser zu Smart Homes umgestalten, ohne dass Sicherheitslücken entstehen.
In der neuen Digitalwelt lassen sich auch Baufinanzierungen und Bausparverträge online abschließen. „Für viele Käufer und Bauherren sind persönliche Gespräche mit dem Finanzierungsberater jedoch nach wie vor wichtig“, sagt Bernd Neuborn von der BHW Bausparkasse. So lassen sich auch ganz individuelle Fragen beantworten und die genauen Kundenwünsche klären.