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Brautag im Brauverein Wendelstein – wo Bier noch richtig handwerklich gebraut wird

Wendelstein - Zur gleichen Zeit wie sich unser Schwabacher Brauverein 2020 gegründet hat, hat sich auch der Wendelsteiner Brauverein (Verein zur Erhaltung und Förderung der Wendelsteiner Hausbrauerkultur e.V.) gegründet. Da Wendelstein Nachbarmarktgemeinde von Schwabach ist und wir uns schon des Öfteren getroffen haben, wollte ich die Wendelsteiner einmal an einem Brautag in ihrer Brauwerkstatt besuchen und ihnen beim Brauen über die Schulter schauen.

Der Verein hat sich in Wendelstein im Mosthaus des Obst- und Gartenbauvereines Wendelsteins einquartiert. Daneben befindet sich ein wunderschöner alter Backofen, der hin und wieder angeschürt wird. Nach dem Motto „Heute back ich, morgen brau ich“.

Im Mosthaus hat der Brauverein eine ca. 200 Liter Polsinelli Brauanlage aufgestellt. Dazu gehört links vorne der Maischetopf mit einem inte-grierten Läuterblech. Rechts daneben befindet sich der Kochtopf und dahinter der Nachgusstopf. Alle drei Töpfe werden jeweils mit einem Gasbrenner mit 16kW befeuert. Das Mosthaus ist räumlich großzügig ausgelegt und bietet aus der Mosterei schon eine gute Infrastruktur, wie z. B. geflieste Wände und Boden sowie einen zentral zulaufenden Bodenablauf. Auch große Behälter für die Kühlspirale können mitbenutzt werden. Die fertige Bierwürze kommt zum Kühlen in einen 250 Lieter fassenden Milchkühler. Dort bleibt das Bier bis nach der Hauptgärung und wird dann in Flaschen abgefüllt. Die Abfüllung erfolgt durch den ebenfalls aus der Mosterei vorhandenen drucklosen Flaschenabfüller. Die zurückgebrachten gespülten Flaschen werden in einem Spülrad mit heißem Dampf aus dem Gaswärmetauscher desinfiziert.

Doch bevor es so weit ist, muss das Bier erst einmal hergestellt werden.

Dies ist noch richtige Handarbeit. Beim Maischen wird die Temperatur manuell kontrolliert und über den Gasstrom des Gasbrenners geregelt. Mit dem Maischepaddel wird dabei kräftig umgerührt. Abends weiß man dann sicherlich, was man getan hat. Beim Läutern wird die Vorderwürze mithilfe von zwei Edelstahleimer teilweise abgelassen. Und zum Klarlaufen werden die ersten vollgelaufenen Eimer wieder zurückgegeben. Dabei kann man sich schon so manche verbrühten Hände holen. Sobald die Würze klar gelaufen ist, wird sie vorsichtig eimerweise in den Kochtopf gegossen. Wenn die Würze noch ungefähr 3 cm über dem Treber steht, kann mit dem Nachguss aus dem Nachgusstopf begonnen werden. Der Nachguss wird, über einen Kochlöffel, langsam auf den Treber laufen gelassen, um noch den letzten Zucker aus dem Malz heraus zu waschen. Danach geht es zum Kochen.

Der Wendelsteiner Brauverein ist begeistert davon, den Wendelsteinern wieder ein eigenes Bier zu geben. Dabei bleibt das eigen gebraute Bier im Verein und wird zum Selbstkostenpreis an die Mitglieder verteilt. Das richtige manuelle Brauen finde ich dabei sehr faszinierend, auch wenn es arbeitsaufwendiger ist. Somit bleibt man noch wesentlich enger mit seinem Sud in einer gemeinschaftlichen Aktion verbunden, da jeder Prozessschritt genau verfolgt werden kann. Auch die Lernkurve bei einem Wissenstransfer ist damit von Vorteil.

Für größere Feste, wie die Wendelsteiner Kirchweih, lässt der Verein sein Bier nach eigenem Rezept von Glossner aus Neumarkt herstellen.

Von: Andre Betz (Brauverein Schwabach), Dienstag, 21. März 2023 - Aktualisiert am Montag, 27. März 2023
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »Brauverein-Schwabach e.V« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/brauverein-schwabach

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