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Ansprechpartnerin (Redaktion)

Das Ergebnis des ICE-Werk-Raumordnungsverfahrens ist da

Wendelstein - Jetzt ist es also da, das Ergebnis des Raumordnungsverfahrens zum ICE-Werk. Der Ortsverband Wendelstein BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN freut sich darüber, dass die Standorte Jägersee (= MUNA Süd) und Harrlach als nicht raumverträglich erklärt wurden und somit aus dem Rennen sind.

  • Kein ICE Werk im Reichswald!

    Kein ICE Werk im Reichswald!
    © Barbara Dorfner

Was wir allerdings nicht verstehen, ist, dass der Standort MUNA Nord zwar unter Auflagen, aber doch raumverträglich ist. Der Standort unterscheidet sich nicht wesentlich von den anderen zwei Standorten, außer, dass er derzeit aus guten Gründen für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist.

Gerade weil niemand Zutritt hat, hat sich dort eine einmalige Fauna und Flora entwickelt, die besonders schützenswert ist. Nicht umsonst ist das Gebiet ein Natura2000-Schutzgebiet der EU und auch Bannwald. Es heißt sogar im Ergebnis des Raumordnungsverfahrens, dass der Eingriff arten- und habitatschutzrechtliche Konflikte auslöst, die voraussichtlich eine Ausnahmegenehmigung erfordern. Das heißt, der Regierung von Mittelfranken ist das Problem durchaus bewusst. Sie stellt aber hier die Belange der Bahn über die der Natur.

Ein weiterer Punkt, der uns Angst macht, ist das Sicherungsbauwerk (= Sarkophag). Das Werk wird nur 50 m entfernt vom Sarkophag errichtet, in dem nach wie vor Giftgase wie WinterLost und Senfgas lagern. Und dieser Sarkophag wird von der Bahn auch nicht angerührt, geschweige denn entfernt. Niemand – auch nicht die Regierung von Mittelfranken – kann derzeit beurteilen, was es für das Bauwerk heißt, wenn ganz nah tonnenschwere Züge vorbeirollen. In der Beurteilung heißt es, dass die Bahn die Erschütterungswirkung konkretisieren und die Unbedenklichkeit nachweisen muss. Außerdem macht sich die Regierung von Mittelfranken Sorgen um den Grundwasserspiegel rund um das Bauwerk.

Und die versprochene Entmunitionierung der MUNA wird auch nur an den Stellen kommen, an denen die Bahn baut. Der Rest der MUNA bleibt, wie sie ist. Das schreibt die Bahn auch ganz ungeniert in ihrer Stellungnahme zum Ergebnis des Raumordnungsverfahrens. Für Wendelstein ist das somit eine Loose-Loose-Situation: Wir haben das Werk da und die Munition liegt auch immer noch da (plus Sarkophag).

Ein Punkt der Wendelstein stark treffen wird ist, dass die Anbindung des ICE-Werkes über die ST2225 (Zollhausstraße) erfolgen soll. Das würde dann auch einen größeren Umbau der A73-Anschlussstelle Wendelstein zur Folge haben. Der Verkehr auf dieser sowieso schon stark befahrenen Straße würde stark zunehmen.

Einen Punkt möchten wir auch noch erwähnen, weil man ihn immer wieder als Pro-Argument hört. Ja, das Werk wird Arbeitsplätze schaffen. Aber wir haben in Nürnberg Vollbeschäftigung (die Zahlen stehen jedermann auf der Website der Bundesagentur für Arbeit zur Verfügung). Das heißt, dass die Bahn die neuen Mitarbeiter irgendwo abwerben muss. Das wird vermutlich hauptsächlich die mittelständischen Unternehmen treffen, die nicht so gut zahlen können. Insofern wäre das Werk eher schädlich für den Großraum Nürnberg.

Wegen all dieser und noch vieler anderer Gründe lehnen wir den Bau des ICE-Werkes auf dem Standort MUNA vehement ab und werden uns weiterhin dafür einsetzen, dass das Werk nicht auf diesem Standort gebaut wird. Ähnliches hat auch schon Bürgermeister Langhans geäußert und versichert, dass die Gemeinde alles in ihrer Machtstehende tun wird, um das Werk hier zu verhindern.

Weil wir hier leben

Von: Barbara Dorfner & Boris Czerwenka (Sprecher*innen des OV Wendelstein - BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN), Donnerstag, 09. Februar 2023 - Aktualisiert am Freitag, 10. Februar 2023
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »Bündnis 90 / Die Grünen - Ortsverband Wendelstein« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/gruene-wendelstein

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