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Das große Ei-Derdaus zum Osterfest

Region - Eier gehören einfach zum Osterfest dazu. Hartgekocht und gefärbt, vom Osterhasen versteckt, schokoladig, gefüllt oder kunstvoll verziert als Dekoration. Es gibt keine Jahreszeit, in der es mehr um das ovale Meisterstück unseres lieben Federviehs geht.

  • Die Holzhobelhofherde – 220 Hühnerdamen und 3 Giger

    Die Holzhobelhofherde – 220 Hühnerdamen und 3 Giger
    © Anja Albrecht

  • Annette Wiedmann zeigt uns die abgeschirmten Legestellen für die fleißigen Hennen

    Annette Wiedmann zeigt uns die abgeschirmten Legestellen für die fleißigen Hennen
    © Anja Albrecht

  • schon liegen wieder drei neue Eier da

    schon liegen wieder drei neue Eier da
    © Anja Albrecht

  • Der Holzhobelhof-Laden in Greuth zwischen Katzwang und Kornburg

    Der Holzhobelhof-Laden in Greuth zwischen Katzwang und Kornburg
    © Anja Albrecht

  • Die Wiedmanns vor der großen, abgezäunten Freilauffläche

    Die Wiedmanns vor der großen, abgezäunten Freilauffläche
    © Anja Albrecht

  • meier Magazin Follower Herr Flauschi

    meier Magazin Follower Herr Flauschi
    © Anja Albrecht

  • Frau Flauschi mit ihren 10 Eiern

    Frau Flauschi mit ihren 10 Eiern
    © Anja Albrecht

  • Herr Flauschi mit seinem Frauchen , Dr. Susanne Langer

    Herr Flauschi mit seinem Frauchen , Dr. Susanne Langer
    © Anja Albrecht

  • Ein Gänserich wie aus dem Bilderbuch: "Herr Flauschi"

    Ein Gänserich wie aus dem Bilderbuch: "Herr Flauschi"
    © Anja Albrecht

  • gefiederter meier Magazin Leser

    gefiederter meier Magazin Leser
    © Anja Albrecht

Warum sind es gerade die Eier, die zur Osterzeit so bedeutend sind? Schon im frühen Christentum hatten Eier eine starke Symbolkraft. Sie stehen für Fruchtbarkeit, Erneuerung und für die Auferstehung. Außerdem war der Verzehr von Eiern in der Fastenzeit als tierisches Produkt verboten. Gute Gründe also, um sich zu Ostern bunter Eier zu schenken, um damit symbolisch die Auferstehung zu feiern und die Fastenwochen zu beenden. Die meier Redaktion besucht den Holzhobelhof, um einiges über Hühner und Eier zu erfahren. Annette Wiedmann zeigt uns ihre Hühnerherde. Herde? Ja, tatsächlich heißen viele Hühner zusammen in einem Gehege „Herde“. Das war uns neu, wie so vieles andere, das uns die Erlebnisbäuerin aus Greuth, sehr anschaulich erzählt.

„Von Martini bis Lichtmess gabs früher keine Eier

denn Hühner sind lichtaktive Tiere“. Bei Sonnenaufgang werden sie munter und zur Dämmerung gehen sie schlafen. Im tiefsten Winter war früher nicht genug Tageslicht, so legten die Hennen die Eierproduktion von Weihnachten bis Anfang Februar „auf Eis“.  „Kluge Bäuerinnen nahmen damals die Tiere mit in die Stube, damit sie durch das Licht dort in den Abendstunden doch noch ein paar Eier für die Weihnachtsbäckerei liefern konnten“, verrät uns Annette Wiedmann. Heutzutage gibt es diese legefreie Phase natürlich nicht mehr. In den dunklen Wintermonaten kann mit der entsprechenden Beleuchtung im Stall gegengesteuert werden.

Im Frühjahr dann, zur Osterzeit, wenn es draußen wieder genug Tageslicht gab, konnten aber auch damals die Hennen die höhere Nachfrage an Eiern bedienen.

Jeden Tag ein Ei, stimmt denn das?

„Ja, das ist richtig“, bestätigt unsere Eierexpertin. Mitfühlend erklärt sie uns, dass Legehennen wirklich fleißig sind. Tag für Tag ein Ei zu produzieren, das ist schon eine enorme Leistung und darf nicht unterschätzt werden.

Im mobilen Hühnerstall gibt es hinter den Stangen, auf denen die Hühner schlafen, abgetrennte Klappen, durch die die Hennen hindurchschlüpfen können, um dort auf trockenem, sauberem Dinkelspelz ihre Eier zu legen. „Zum Legen ziehen sich Hennen gerne zurück, sie möchten dabei Ruhe haben.“ Annette Wiedmann öffnet eine der Klappen und siehe da, dort liegen wieder 3 Eier.

Rund 200 Eier täglich gibt es auf dem Holzhobelhof einzusammeln.

Der Tagesablauf mit so einem mobilen Hühnerstall ist einfach. Bei Tageslicht erwachen die Hühner und legen ihr Ei. Langsam gehen die Klappen elektrisch gesteuert auf und das Federvieh drängt nach draußen. Dort wird den Tag über gepickt, gegackert, gestritten, gekuschelt, gescharrt, geflattert und herumgelaufen. Und wenn es dämmert, beeilen sich alle, wieder nach drinnen zu kommen. Die ersten bekommen die besten Plätze, ganz oben auf den Stangen, die anderen müssen es sich darunter bequem machen. Die Hühner machen das von ganz alleine. Dann gehen die Klappen automatisch zu und die Herde ist sicher vor Fuchs und Marder geschützt, bis zum nächsten Morgen, wenn sich Tageslicht auf dem Gelände breit macht. „So ein mobiler Hühnerstall hat auch den Vorteil, dass man die Hühner recht schnell auf eine neue, ebenso großzügige Fläche transportieren kann, wenn die alte Fläche abgescharrt ist“. Dann gibt es wieder frisches Gras unter den Hühnerfüßen.

Aus 220 Hennen und 3 Hähnen besteht die aktuelle Herde vom Holzhobelhof.

Bei so viel weiblichem Federvieh können drei stolze Hähne relativ gut in Gemeinschaft mit den anderen Gockeln leben. Es sind genug Damen da, man braucht sich um die Gunst nicht zu streiten. „Lohmann braun“ heißt die Hühnerrasse im Holzhobelhof. Braun deshalb, weil die schlanken, agilen Tiere braune Eier mit fester Schale legen. Manchmal, so erzählt uns Annette Wiedmann, muss sie schmunzeln, denn zu Ostern wollen die Menschen dann nur weiße Eier kaufen. Diese „Produktänderung“ können ihre Hühner aber rassebedingt nicht erfüllen. Lohmann braun bleibt Lohmann braun. Doch auch braune Eier lassen sich hübsch färben. Für Naturtöne und warme Farbnuancen bieten sie eine reizvolle Grundlage.

Um ihren Kunden bunte Ostereier anzubieten, nehmen Reiner und Annette einiges auf sich. „Viele Menschen möchten zwar sonst Bioeier kaufen, aber zur Osterzeit machen sich etliche Eierkäufer gar keine Gedanken, was für ein gefärbtes Ei da vor ihnen bunt leuchtet.“ Oft sind es Eier aus Legebatterien, gefärbt mit irgendeiner Farbe. „Da sollte man gerade zu Ostern schon genau auf die Kennzeichnung achten und darauf, was und wo man kauft“.

Die Wiedmanns fahren mit einem Transporter vor der Osterzeit nach Neumarkt St. Veit. Dort steht eine der seltenen Biofärbeanlagen.

1.500 Eier vom Holzhobelhof werden dort dann an einem Tag „osterfein“ gemacht. In der Färbestraße werden sie gekocht, gefärbt und mit einem Biolack versehen, damit sie schön glänzen. „Rechnen tut sich dieser Aufwand nicht“, wirft Reiner Wiedmann ein, aber sie möchten ihrer Kundschaft den Wunsch nach bunten Ostereiern erfüllen.

Für all diejenigen, die ihre Eier gerne selbst färben, hat Annette Wiedmann noch einen Tipp: Die rohen Eier müssen schon etwa zwei bis drei Wochen alt sein, dann kann man sie gut kochen und optimal zum Verzehr schälen. Bei frischeren Eiern besteht oft das Problem, dass viel zu viel von der Eiweißschicht beim Schälen an der Schale hängen bleibt und das Ei in der Hand zerfällt. Jeder sollte sich überlegen, wo er seine Eier kauft, appelliert sie an alle Konsumenten. Optimal sind Bioeier vom Direkterzeuger mit dem Stempel "0" oder "1". Die sind zwar etwas teurer, aber man tut sich selbst und den Tieren wirklich etwas Gutes. Und schön anzuschauen ist so eine Hühnerherde allemal. Ganz besonders für die Kinder, die ihre Eltern zum Einkaufen begleiten.

„Junge Legehennen beginnen bei uns mit einem Alter von 18 Wochen mit der Eierproduktion. Danach legen sie etwa 21-22 Wochen sehr fleißig. Am Ende dieser Zeit lässt dann der Ertrag und die Qualität der Eier nach. Die Tiere brauchen eine wohlverdiente Pause. 

„In herkömmlichen Betrieben bedeutet diese Pause aber oftmals auch das Ende der Tiere“.

Nicht so im Holzhobelhof. Die glücklichen Hennen dürfen in die Mauser gehen. Sie bekommen in dieser Zeit ein anderes Futter, müssen keine Eier produzieren, das Gefieder kann schön nachwachsen und die Hennen genießen ihre Erholung, bis sie wieder gestärkt in eine neue Legephase flattern.

„Unser Biofutter beziehen wir von einer Getreidemühle bei Würzburg, auch das ist etwas teurer in der Anschaffung, aber das sind uns unsere Tiere wert“, wirft unsere Interviewpartnerin ein.

„Süße gelbe Küken gibt es bei uns nicht zu sehen“, erklärt sie. „Wir kaufen unsere jungen Biolegehennen von einem Betrieb in der Fränkischen Schweiz, der auch die männlichen Giger leben lässt. Aus ihnen werden dann Gockelprodukte gemacht, die wir auch im Hofladen anbieten“.

Auf unsere Frage, ob man denn nur kleine Eier kaufen sollte, um das Huhn zu schonen, hat Annette Wiedmann eine klare Antwort: Die Eigröße hängt vom Alter des Huhns ab. Junge Hennen legen „S“ Eier, die älteren Legehennen liefern „L“ Eier, das kann Frau Wiedmann gar nicht beeinflussen.

Dann ist „Gansalarm“ – auf dem Nachbarhof, ein paar Meter weiter wird es unruhig.

„Flauschi“ macht das Gelände unsicher. Flauschi ist ein zuckersüßer Gänserich, der aktuell etwas durch den Wind ist. Tief oranger, frecher Schnabel, grau gemasertes, weiches Gefieder, lachsfarbene Plattfüße und muntere Knopfaugen mit forderndem Blick. Sein Gänsemädchen hat angefangen zu brüten und er weiß nichts mit sich anzufangen. 10 große Gänseeier liegen im Nest und müssen betreut werden und seine Herzensdame hat keine Zeit für ihn. Also mischt er sich aus Langeweile in alles ein, was ihn eigentlich gar nichts angeht.

Als wir auf dem Nachbarhof, seinem Zuhause ankommen, fängt er ein wildes Gezeter an und das gesamte andere Federvieh macht munter mit. Was für ein lustiges Geschrei und Gegacker. Als Flauschis Frauchen, Frau Dr. Susanne Langer, den Kopf aus der Haustüre steckt, ist der Lärm schnell vorbei. Die Nachbarin vom Holzhobelhof bietet Lama-Erlebnisse und Psychotherapie mit Schwerpunkten in Natur-, Garten- und tiergestützter Therapie an und hält sich diese bunte Geflügelbande aus Truthähnen, Gänsen, Enten und verschiedenen Hühnerrassen.

Dann geht die Sonne langsam unter und wir verabschieden uns von Greuth. Die Hühner sind gerade noch auf dem großzügigen, eingezäunten Gelände unterwegs und ein Großelternpaar mit Enkeln steht staunend vor dem Gehege. Bald schon werden die 220 Federdamen sich mit ihren drei Herren ins mobile Heim zurückziehen und ihre Köpfchen ins Gefieder stecken, um vielleicht vom bevorstehenden Osterfest und ihren vielen bunten Eiern zu träumen.

tierra-greuzteca.de – Heilraum Garten & Natur | Lamaerlebnisse | Psychotherpie

Ausführliches Programm - Holzhobelhof

Am Ostersamstag bieten die Nachbarinnen Annette Wiedmann und Susanne Langer das „Bauernhoferlebnis“ an. Familien können in Greuth von 14 bis 17 Uhr Esel, Ziegen, Lamas, Alpakas und ganz viel Geflügel hautnah entdecken und sich an der bunten Tiergemeinschaft freuen. Es gibt Kaffee und Kuchen, Osterbasteleien mit den Erlebnisbäuerinnen Annette und Gerlinde und Ostereierfärben mit Naturfarben. Um Anmeldung wird gebeten unter 0171/22 89 598 oder 0151/56 139 142.

Von: Anja Albrecht (meier Redaktion), Freitag, 15. März 2024 - Aktualisiert am Donnerstag, 21. März 2024
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »Der Holzhobelhof« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/holzhobelhof

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