Das war die 20.Hilpoltsteiner Lehrstellenbörse
Hilpoltstein - Riesiger Besucheransturm in der Hilpoltsteiner Stadthalle. Am 16. März fand mit großem Zuspruch von ausstellenden Betrieben und Publikum die 20. Jubiläumsausgabe der Hilpoltsteiner Lehrstellenbörse statt.
Die meier Redaktion sprach mit Organisatorin Melanie Antretter. Die Diplom-Sozialpädagogin ist von Anfang an dabei und organisiert mit viel Engagement die beliebte Veranstaltung, die ausbildende Betriebe und jungen Menschen, die vor dem Einritt ins Berufsleben stehen, miteinander verknüpft.
Die erste Börse vor 20 Jahren war natürlich noch viel kleiner gehalten. „Am Anfang hatten wir 23 ausstellende Betriebe im Hilpoltsteiner Schulhaus und unser Orgateam bestand aus drei Personen. Vieles hat sich seither geändert.
„2009 zogen wir, nachdem die Schule umgebaut wurde, mit der Veranstaltung in die Stadthalle um und konnten im ersten Jahr dort die Fläche erst zu einem Drittel füllen.“
Mittlerweile muss Melanie Antretter sogar Firmen eine Absage erteilen, denn die Standplätze sind rasend schnell ausgebucht, sobald der nächste Termin veröffentlicht wird. Die Börse ist zum Selbstläufer geworden.
Es tut ihr leid, wenn sie die ein oder andere Anfrage sogar ablehnen muss, aber irgendwann ist die Halle einfach voll. Freie Flächen werden nur für Besuchergänge und Sicherheitsanforderungen reserviert. Rund 80 Aussteller tummeln sich, Stand an Stand, einträchtig nebeneinander. Und die Stimmung – auch untereinander – ist prima.
Den Schwerpunkt legt Frau Antretter in all ihrem Tun auf die Bedürfnisse junger Menschen. Sei es nun in ihrer Funktion als erfahrene Lehrstellenbörsen-Organisatorin, als Beschäftigte im Jugendreferat der Stadt Hilpoltstein oder als Leiterin des Jugendhauses „Lüftn“.
Aus eigener Erfahrung ist es der Pädagogin ein großes Anliegen, ein Event auf die Beine zu stellen, das den Jugendlichen und den beteiligten Betrieben einen echten Mehrwert bringt.
Denn ihre erste Begegnung mit einer Berufsberatung in ihrer Schulzeit war so schlecht, dass es für sie auch die vielen Jahre später noch Ansporn genug ist, hier eine Veranstaltung anderer Güte zu organisieren. „Ich wusste immer: Das kann man wesentlich besser machen, als ich es damals erlebt habe.“
Wichtig ist ihr die Regionalität. Unternehmen aus der direkten Umgebung sollen die Möglichkeit haben, sich den Schülerinnen und Schülern sowie interessierten Eltern zu präsentieren. Viel größer möchte sie die Messe nicht werden lassen. In der aktuellen Größe kann sie auch seitens des Orga-Teams die Azubibörse gut überblicken und direkten Kontakt mit allen beteiligten Betrieben halten.
Künftig würde sie den Außenbereich gerne verstärken und dort ein attraktives Programm anbieten, insbesondere in Zusammenarbeit mit Firmen, die unter freiem Himmel ihre Arbeit publikumswirksam zeigen können.
„Der Anspruch von Unternehmen und Azubis hat sich im Laufe der Zeit gravierend geändert",
so waren vor 20 Jahren – zu Beginn der Lehrstellenbörse – die wenigen Ausbildungsplätze noch heiß begehrt und die Schüler und Schülerinnen nahmen Angebote, wie Infotafeln mit ausgedruckten Lehrstellenangeboten des Arbeitsamtes, mit großem Interesse an. Online konnte man sich kaum informieren. Heutzutage müssen sich die Unternehmen um die jungen Menschen bemühen, die eine Ausbildung bei ihnen machen sollen. Gelegenheiten dazu bieten gerade solche Veranstaltungen, wie die Lehrstellenbörse Hilpoltstein.
Dass dies hier gut gelingt, sehen wir beim Bummel durch die voll besuchte Halle. An den ansprechenden Ständen stehen Ausbilder und Auszubildende freundschaftlich miteinander an den Theken, um junge Menschen über die Vorteile ihrer angebotenen Berufsbilder zu informieren.
„Bemerkenswert ist, dass die jungen Leute echtes Interesse zeigen“.
„Heute ist es nicht mehr entscheidend, wie viele Give-aways, Gummibärchen oder Stifte man eingeheimst hat, sondern die Information und das Gespräch stehen im Vordergrund“, hören wir an einem Stand. An einem anderen Stand verrät uns ein Ausbilder, dass man sich sogar betriebsübergreifend aushilft. Beispielsweise, wenn in einem Betrieb die Ausbildungsplätze für einen Beruf bereits vergeben sind, man aber weiß, dass im anderen Unternehmen noch händeringend dafür junge Menschen gesucht werden. Ehrlichkeit und Fairplay sind wichtige Attribute.
„Wir sitzen doch alle im selben Boot – denn die Jugend ist unsere Zukunft“,
hören wir aus den Reihen der Aussteller. Gut eingebunden sind in Hilpoltstein auch die Jugendlichen der Abschlussklassen. Eingeteilt in Schichten helfen Sie beim Kuchen- und Getränkeverkauf, beim Abräum- oder Einweisedienst und das Jugenhaus „Lüftn“ mixt Cocktails und bietet das eigene Kochbuch zum Verkauf an. „So konnten wir die Schülerinnen und Schüler gut in das Geschehen einbinden und dazu bewegen, auf der Veranstaltung anwesend zu sein und sich selbst Informationen beim Bummel durch die Halle zu holen“. Verrät uns die Organisatorin Melanie Antretter. „Ein besonderer Anreiz war natürlich auch, dass ein Teil des Erlöses in die Klassenkasse fließt“.
Um 13 Uhr endete die Lehrstellenbörse in Hilpoltstein an diesem 16. März und die Zuversicht an den Ständen ist groß, dass man für den eigenen Betrieb genügend gute Gespräche führen konnte, um mit vielen tollen, jungen Menschen in ein neues Ausbildungsjahr zu starten.
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