Der Verkehr ist das Problem?!
Großschwarzenlohe - Die Umwelt und Verkehrsinitiative zu den Baumaßnahmen rund um den Mittelweg, GSL:
Der Unmut nicht weniger Bürger zu den geplanten Baumaßnahmen „Sport und Kultur und den Absichten, das Gelände der Waldhalle an die AWO zu verkaufen, ist vorhanden.
Die verkehrstechnische Infrastruktur in diesem Ortsbereich ist als höchst problematisch einzustufen und äußerst fragwürdig. Wir meinen, man darf kein Großprojekt an eine Stelle bauen, wenn es die Infrastruktur nicht hergibt! Außer: man hat schon weiter gehende Planungen (zur verkehrs-technischen Ertüchtigung in der Hinterhand…, die die Bürger aber noch nicht wissen (sollen)….
Die Fichtenstraße und die Erlenstraße sind (schmale) Wohngebietsstraßen (z.T. ohne Gehweg) und wurden vom vorherigen Bürgermeister damals in der Ortsrandlage absichtlich so gestaltet. Die zuführenden Straßen in diesem Gebiet sind faktisch nicht als Zubringer zu einer Halle dieser Größe ausgelegt. Eine Verkehrsführung über den Mittelweg – wie sie in der Baubegründung der Marktgemeinde unter Punkt 8 Erschließung, Verkehr in der Baugründung angenommen wird – wird sich in Zeiten des Navis nicht halten lassen, da die Bürger den für sie kürzesten Weg wählen werden. Die Gemeinde beurteilt dort zudem auch selbst die Qualität der Straßen als Zufahrt für eine potenzielle Halle „Sport und Kultur“ als (nur - Anm. der Verfasser) „hinreichend bzw. ausreichend“ (Baubegründung der Marktes Wendelstein, Öffentliches Zentrum Großschwarzenlohe, Seite 21 + 22). Nicht gut, sondern nur ausreichend.
Nicht auszudenken, wie der an und ablaufende Verkehr für ein Pflegeheim hier die Situation noch verschärfen würde, der nahezu zeitgleich mit dem Schulbeginn und Ende der Grundschule seinen Höhepunkt erreichen wird.
Es ist abzusehen, dass es bei Beibehalten der Bauabsichten zu einem Verkehrschaos und Parkchaos kommen wird: Unserer Meinung nach muss eine neu gebaute Veranstaltungshalle ausgelastet sein, damit die Millionenkosten gerechtfertigt sind. Das bedeutet, dass möglichst viele Veranstaltungen z. B. von der Rangauhalle nach Großschwarzenlohe verlegt werden. Ob Veranstalter und Bürger das mitmachen?
Wir sind der Meinung: lokale Veranstaltungen sollen in den Ortsteilen bleiben! Der Verkehr wird nicht weniger, er wird mehr, da Veranstaltungsbesucher längere Wege fahren müssen.
Wollen die Bürger aus Kleinschwarzenlohe, Wendelstein, Röthenbach zu Veranstaltungen nach Großschwarzenlohe fahren? Ist das ökonomisch und ökologisch vertretbar?
Eine Veranstaltungshalle, die voll ausgenützt wird, mit 330 Sitzplätzen und 78 Parkplätzen, wird Verkehrsprobleme schaffen! Einige wenige Personen werden zu Veranstaltungen abends (in der Dunkelheit, bei Nässe) zu Fuß gehen oder mit dem Rad kommen. Parkplatz Suchverkehr wird sich auch in die anliegenden Straßen verlagern. Wir wollen nicht noch mehr Parkplätze für eine Halle in ungünstigster Lage, sondern wir wollen dezentral die Hallen in den Ortsteilen ertüchtigt haben, z.B. in Kleinschwarzenlohe, die regelmäßig für große Veranstaltungen genutzt wird.
Wir wollen nicht, dass diese Halle ein Millionengrab wird und unnötig Gelder für Prestigebauten ausgegeben werden, die dann anderswo fehlen. Außerdem hat der Mensch den Auftrag, die Schöpfung zu bewahren.
Das Verkehrskonzept für Wendelstein verzögert sich nun wiederum bis Ende November 2023. Wir gehen davon aus, dass in die fachliche Prüfung unabdingbar ALLE BAUMAßNAHMEN – also auch SCG und ein potentielles Pflegeheim sowie die Vergrößerung der Schule zum Ganztag – mit aufgeführt sind müssen. Nur dann ergibt sich aus einer Prüfung ein richtiges Bild. Alles andere verfälscht die Situation.
Wir wollen:
Ein Umsteuern der Gemeinde- und Kommunalpolitik hin zu einer Klima- und Ressourcenschonendere Politik. Wir wollen, dass der Slogan der bayerischen Staatsregierung: „Mehr Lebensqualität durch Innenentwicklung und Flächenrecycling“ auch in Wendelstein umgesetzt wird. www.stmb.bayern.de/buw/staedtebaufoerderung/aktuelles/index.php
Für uns Bürgerinnen und Bürger ist ein Konzept und eine Strategie für eine fundierte und gelingende Ortsplanung essenziell und grundsätzlich notwendig. Keine Konzepte zur Infrastruktur und Verkehrsführung sind keine Option! Die Straßen sind überall im Umkreis zu schmal für weitere Großbauten.
Wir halten folgende grundsätzliche Vorgehensweise für richtig:
Zuerst Anlegen eines Flächennutzungsplans => danach Diskussion mit Bürgerbeteiligung => dann für diese Flächen einen Bebauungsplan erstellen, der notwendige Flächen für die Zuwegung, Fußgänger, Radfahrer, Grünanlagen, ... berücksichtigt. Erst daraus wird ersichtlich, wie groß und wie hoch Gebäude dann werden dürfen. ERST DANN UMSETZUNG…
Alexandra und Michael Aschoff
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