Futterdummy – eine kurzweilige Beschäftigung für Hund und Mensch
Nürnberg - Auf dem Vereinsgelände der Therapiehunde Deutschland e.V. in Nürnberg-Kornburg und auf dem neuen Hundeplatz in Neumarkt (Oberpfalz) finden regelmäßige Hunde-Trainings-Einheiten statt. Bezüglich der aufkommenden Fragen und sich dort zutragenden Ereignisse zum Thema Hundeerziehung und Hundeverhalten möchte Ihnen das Trainerteam des Vereins mit Vorschlägen und Erziehungstipps eine kleine Hilfestellung anbieten, sollten Sie sich und Ihren Vierbeiner in der einen oder anderen Geschichte vielleicht wiederfinden ????
Hunde, die auf ein Leckerchen aus der Hand hoffen, und dieses meist auch bekommen, entwickeln mit der Zeit eine ziemlich ungesunde Körperhaltung. Stets schräg nach oben und mit schief geneigter Kopfhaltung blickend, um die Hände von Frauchen oder Herrchen immer im Auge zu behalten. Wenn Sie sich wegen der gesundheitsschädlichen Gangart Ihres Vierbeiners Sorgen machen, weil dieser viel zu häufig in dieser Haltung neben Ihnen herläuft, bietet sich der Einsatz eines Futterdummys an, durch den sich ein vielfältiges Spektrum an Trainingsmöglichkeiten in der Hundeerziehung ergibt. Dummys, die aus ungiftigem stabilem Material und einem abgedeckten Reißverschluss gefertigt sein sollten, gibt es in allen Größen und passend für jeden Hund im Fachhandel.
Bereits bei der Früherziehung von Welpen und Junghunden kann er als Motivationsmittel eingesetzt werden. Schnell finden die Hunde heraus, dass unter der Anleitung ihrer Menschen viele aufregende Spiele mit dem Dummy verbunden sind. Der Dummy kann als Suchobjekt, z. B. im Bällebad oder in einem mit Zeitungen gefüllten Karton verbuddelt und gesucht oder, mit einer Schnur verbunden, eine Verfolgungsjagd veranstaltet werden. Weil es aber nicht nur um Spaß und Spiel, sondern auch um Erziehung geht, ist es wichtig, das Apportieren des Dummys erst einmal richtig zu erlernen. Distanzarbeit fördert die Konzentration des Hundes auf seine Bezugsperson(en), denn erst muss „das Ding" zu Frauchen oder Herrchen gebracht und abgegeben werden, um an die begehrten Leckerchen zu gelangen und danach weiterspielen zu können. Hier liegt der erzieherische Vorteil des Futterdummys: Der Hund bekommt seine Belohnung jedes Mal, muss aber zuerst etwas abgeben und damit Unterordnung zeigen.
Wenn die Abgabe des Dummys nicht einwandfrei funktioniert, wenn Wuffi daran zerrt oder nicht loslassen möchte und vielleicht sogar knurrt, hat der Vierbeiner vermutlich noch eine falsche Vorstellung von seiner Position in der Mensch-Hund-Beziehung. Nach anfänglicher Begeisterung über den tollen neuen, vielleicht quietschbunten, Futterbeutel kann es Ihnen auch passieren, dass Ihr Hund Ihnen alles Mögliche bringt – nur nicht den Dummy. Unter Umständen erkennt Wauzi, dass es darum geht, sich genau mit diesem Gegenstand zu beschäftigen und er versucht auf diesem Weg auch, die Spielregeln zu bestimmen.
Für uns Menschen ist ein Spaziergang durch den Wald und die Natur erholsam und stressabbauend, doch wenn nichts „passiert“, wird sich Ihr Hund bald langweilen. Dann zerrt er an der Leine, stöbert durchs Gelände und entfernt sich immer ein Stückchen weiter. Dagegen nimmt Ihr Hund sinnvolle Trainingseinheiten sicher gerne an. Etwa eine „Bleib-Übung“ mit anschließender Apportierung des Futterdummys sorgt für eine spannende Gassirunde. Möglichkeiten, einen Dummy einzusetzen, gibt es gar viele, aber es macht überhaupt keinen Sinn, wild darauf loszuwerfen. Strukturiertes Lernen und ritualisiertes Arbeiten ist oberstes Gebot.
Wer mehr zum Thema „Dummy-Arbeit“ in Erfahrung bringen möchte, wird etwa auf der Homepage des niederländischen Hundetrainers und Hundeerziehungsberaters Jan Nijboer fündig. Jan Nijboer hat das Dummy-Training mit vielen Einsatzmöglichkeiten super aufgebaut: www.natural-dogmanship.de
Wir lesen uns im nächsten meier-Magazin wieder – wenn Sie mögen ????
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