Liebe Schülerinnen und Schüler,

die Weihnachtsferien stehen bevor und somit auch viele Tage der Erholung und Abwechslung vom stressigen Schulalltag und dem damit verbundenen Leistungsdruck. Genieße und nutze diese Zeit, die du dir verdient hast! Eine solche Pause bzw. das bewusste Abschalten von Anforderungen und Leistungsgedanken ist eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiches Lernen. Dazu aber gleich mehr!

Nun ist es aber auch so, dass die Zeit nach den Weihnachtsferien viele Herausforderungen in Form von Schulaufgaben und Klausuren mit sich bringt. So sollte man diese zwei Wochen schulfreie Zeit nicht nur entspannen, sondern sich auch gezielt und effektiv auf die Wochen und Monate nach den Ferien vorbereiten. Gerade als Abiturientin bzw. Abiturient solltest du anfangen, dir einen Lernplan für die Vorbereitung auf die anstehenden großen Prüfungen zu schreiben – langsam geht es in die heiße Phase!

Gerne möchte ich die Gelegenheit nutzen, um dir Tipps und Tricks zum Thema „Lernplanung“ im Allgemeinen zu geben, damit du das Lernen in den Ferien, aber v. a. das Lernen in der Schulzeit richtig planst und somit leichter und effektiver lernst.

„Gut geplant ist halb gelernt“ – Warum ist das so?

Unser Gehirn funktioniert nach Mustern und Strukturen. Sobald man eine gewisse Routine für eine Sache entwickelt hat, „funktioniert“ unser Gehirn und der Körper, ohne viel Energie in diese Richtung stecken zu müssen. So ist es auch beim Lernen! Hast du einen Plan, wann und wie du lernst, fällt es dir viel leichter, effektiv, intensiv und v. a. motiviert zu arbeiten. Plane dein Lernen also bewusst und strukturiert und du wirst merken, wie dir das Hausaufgabenmachen und die Prüfungsvorbereitung sofort leichter fallen werden.

» Manchmal muss man Zeit investieren, um Zeit zu gewinnen! «

Wie plant man sein Lernen intelligent in den Alltag ein?

Dein Schulalltag ist durch den Stundenplan, feste Zeiten durch Hobbys und allgemeine Familientermine oft fremdbestimmt. Über die Zeitfenster dazwischen trägst du allerdings wohl selbst Verantwortung – nimm dieses Privileg in die Hand und gestalte diese Zeit bewusst und sinnvoll. Auf diese Weise kannst du dein Lernen optimieren und gleichzeitig genügend Zeit für persönliche Interessen und deine Freizeit finden.

Wie du das machst? Ganz einfach: Schreibe dir einen Wochenplan, in dem jeder Tag klar strukturiert ist. Plane dir in deinen frei zu gestaltenden Zeitfenstern feste Hausaufgaben- und Lernzeiten ein. Denke dabei unbedingt auch an ausreichende Mittagspausen, an Zeiten für Freizeit, Freunde oder zum Chillen sowie an Puffer-Zeitfenster, falls du deine Lern-Aufgaben ausnahmsweise nicht alle in der vorhergesehenen Zeit geschafft hast. Wie anfangs schon erwähnt: Plane auch immer wieder lernfreie Tage (z. B. Samstag oder Sonntag) ein, damit dein Gehirn das Gelernte gut verarbeiten und neue Energie tanken kann.

Der Vorteil eines solchen Wochenplans ist, dass du dir eine gewisse Struktur erschaffen hast, mit der dein Gehirn sinnvoll arbeiten kann, du alles rechtzeitig erledigen wirst, genügend Pausen machst, du während der Freizeit kein schlechtes Gewissen hast und gleichzeitig motivierter lernen wirst, weil du dir mit dem Plan Ziele gesetzt hast.

Tipp für die Weihnachtsferien: Plane dein Lernen auch für die Ferien! Am besten jetzt schon, damit du an den Feiertagen ruhigen Gewissens abschalten und du dich trotzdem gut auf alle Schulaufgaben und Klausuren vorbereiten kannst.

Wie sieht eine gut geplante Lerneinheit aus?

Am Nachmittag nach der Schule heißt es Hausaufgaben machen und lernen für anstehende Tests. Da stellen sich oft folgende Fragen: „Mit was fange ich an? In welcher Reihenfolge erledige ich meine Aufgaben? Wann und wie mache ich Pause?“

Auch hier ist eine gut geplante, strukturierte Herangehensweise der Schlüssel für erfolgreiches Lernen! Bevor du anfängst, eine Aufgabe nach der anderen abzuarbeiten, solltest du einen kleinen Lernplan schreiben, der festlegt, wann du welche Aufgabe erledigst. Beginne deine Lerneinheit zu Hause mit kleinen 5-Minuten-Aufgaben als eine Art Aufwärmen des Gehirns. Im Anschluss daran legst du deinen vollen Fokus auf die größte, für dich anstrengendste Aufgabe.

Der Gedanke dahinter ist: zum einen hat dein Gehirn noch genügend Energie, um diese zu bearbeiten, zum anderen ist diese unliebsame Aufgabe dann erledigt und du trägst den Gedanken, diese noch angehen zu müssen, nicht weiter mit dir herum – was wiederum die allgemeine Motivation steigert! Bei der anschließenden Bearbeitung der weiteren Aufgaben ist eine sinnvolle Abwechslung der Arbeitsweise zu beachten. So sollten z. B. zwei Fremdsprachen nicht hintereinander gelernt werden. Grundsätzlich solltest du auch darauf achten, dass du alle 20-30min eine kurze 5-Minuten-Pause einlegst. Stehe hier von deinem Schreibtisch auf, bewege dich, trinke Wasser und denke aktiv an etwas anderes. Achtung: Lass dich nicht von Zeitfressern, wie dem Smartphone ablenken!

Tipp für die Weihnachtsferien: Plane schon vor den Weihnachtsferien, an welchen Tagen der zweiten Ferienwoche du für welches Fach – und auf welche Weise genau – lernen möchtest. Trage dir deine selbst festgelegten Aufgaben in deinen Kalender ein, damit du deinen Plan nicht vergisst und immer anschaulich mit ihm arbeiten kannst.

Lernplanung und Zeitmanagement sind Fähigkeiten, die dich nicht nur durch die Schulzeit, sondern auch im späteren Leben begleiten werden. Schön, dass du dich jetzt schon aktiv mit deiner Lernmethodik auseinandersetzt und so nachhaltig davon profitieren wirst!

Ich wünsche dir viel Erfolg auf deinem Weg!

Herzliche Grüße, 

Evelyn Heik – Leiterin des Lern-Erlebnis-Instituts