Hallo Bello - hier spielt die Musik
Region - Auf dem Vereinsgelände der Therapiehunde Deutschland e.V. in Nürnberg-Kornburg finden regelmäßige Hunde-Trainings-Einheiten statt. Bezüglich der aufkommenden Fragen und sich dort zutragenden Ereignisse zum Thema Hundeerziehung und Hundeverhalten möchte Ihnen das Trainerteam des Vereins mit Vorschlägen und Erziehungstipps eine kleine Hilfestellung anbieten, sollten Sie sich und Ihren Vierbeiner in der einen oder anderen Geschichte wiederfinden ????
Sie sind mit Bello im Wald und wollen allmählich den Heimweg antreten, aber Bello hat dazu keine Lust und hört überhaupt nicht auf Sie? Sie rufen gefühlte zwanzigmal „Bello – hiiiiiiier“ – aber Ihr Vierbeiner schaut nicht mal hoch, sondern schnüffelt einfach weiter und lässt Sie rufend auf dem Waldweg stehen?
Sie müssen sich für Bello interessant machen – viel interessanter als alle ablenkenden Reize um ihn herum. Aber wie?
- Fordern Sie seine Aufmerksamkeit ein
- Laden Sie ihn zu einer Aktion ein
- Verwirren Sie ihn nicht
- Kommunizieren Sie mit ihm
- Wählen Sie die Distanz
Ihr Hund sollte Sie grundsätzlich interessant finden, gern bei Ihnen sein, Ihren Entscheidungen vertrauen und mit Ihnen kommunizieren wollen. Wie machen Sie sich Ihrem Hund gegenüber nun glaubwürdig?
- Sie müssen wissen, was Sie wollen.
- Sie müssen eindeutige Signale senden!
Die Körpersprache ist ein sehr wichtiges Instrument und sollte stets eingesetzt werden. Ein Hund duldet keinen Widerspruch bei den Signalen und der Körpersprache, die immer zusammenpassen müssen. Innere Haltung und äußeres Erscheinungsbild sollten eine Einheit bilden. Dazu ist ein festes Ausdrucksverhalten wichtig.
Auch zaghafte Unzulänglichkeiten registriert der Hund sofort und wird sich dementsprechend verhalten, während ein klares, souveränes, eindeutig visuelles und/oder akustisches Agieren von Ihrem Hund verstanden und akzeptiert wird.
Vielleicht hat die eine Hundeführerin oder der andere Hundeführer schon einmal ausprobiert, wie man mehr Aufmerksamkeit von seinem Hund bekommt? Ist der Hund zum Beispiel permanent dem „Gequatsche“ seines Hundeführers ausgeliefert, wird er irgendwann auf Durchzug schalten oder anderweitig „dicht“ machen. Zwar ist Körpersprache für den Hund sehr wichtig, doch dazu bedarf es keiner Unterhaltung.
„Wir gehen gleich Gassi“, „Warte, ich zieh' mir nur noch schnell die Schuhe an, dann ist Frauchen auch schon so weit“ oder „Ja doch gleich“ – wird das Haus mit solchen Ansagen in einer Art „operativer Hektik“ verlassen, entsteht sofort ein schlechtes „Fengh Shui“, denn der Hund gibt von Anfang an den Ton an.
Sie verlassen das Haus also nur dann, wenn Sie wollen und auch Zeit und Lust dazu haben – natürlich gibt es Ausnahmen, etwa wenn der Hund krank ist oder einfach schnell „muss“. Sie gehen erst dann, wenn Bello nicht mehr zappelt oder herumtänzelt. Unter Umständen legen Sie die Leine wieder zurück und wenden sich einer anderen Tätigkeit zu. Wenn das Tier zur Ruhe gekommen ist, probieren Sie es noch einmal.
Hingegen ist es völlig egal, ob der Hund mit, nach oder vor Ihnen durch die Tür geht, wenn die Beziehung zwischen Zwei- und Vierbeiner stimmig ist. Wichtig sind eine lockere Leine und ein entspannter Hund – und natürlich auch ein(e) entspannte(r) Hundeführer(in), sonst kann auch Ihr Hund nicht entspannen.
Eine kleine Übung für zu Hause, die Ihnen zu einem gechillten Hund verhilft: Ihr vierpfotiger Hausgenosse flippt beim Gassigehen regelrecht aus, spielt den „Hans-Dampf“ und will unbedingt zu einem anderen Hund, dann genügt es – wenn die Beziehung zwischen Hund und Hundeführer(in) stimmt – ihn mit einem "A-A-A" oder einigen Zischlauten daran zu hindern und sich daran zu erinnern, dass es am anderen Ende der Leine noch jemanden gibt. Funktioniert das nicht, kann auch ein kurzes aber sicheres „zupfen“ am Fell die Erinnerung unseres Vierbeiners an uns wecken. Auch ein angeleintes Vorbeigehen am interessanten Objekt ist eine Möglichkeit. „Heute gibt es kein Spiel“, erst wenn Du mich wahrnimmst und das bedarf der Übung.
Dieses Verhalten lässt Ihren Vierbeiner darüber nachdenken, dass er alle Freiheiten bekommt – aber nur als Teamplayer, denn nicht Ihr Hund entscheidet, sondern Sie!
Wir lesen uns im nächsten Meier-Magazin – wenn Sie mögen J
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