Ideenwettbewerb für den neuen Kindergarten Röthenbach macht Sinn!
Wendelstein - Wie und wo der Neubau des Kindergartens Röthenbach erfolgen soll, beschäftigt Bürger und Marktgemeinderäte gleichermaßen. Mit Carolin Töllner und Martin Mändl haben sich zwei der Räte für einen ergebnisoffenen Architektenwettbewerb ausgesprochen.
Warum eigentlich?
Die Frage, wie der richtige Entwurf eines Kindergartens aussieht, ist eindeutig zu komplex für eine „Ja“ oder „Nein“ Entscheidung. Nur wenn unterschiedliche Planer sich Gedanken machen, kann aus verschiedenen Entwürfen der für die Gemeinde Beste ausgewählt werden. Bleibt es bei der bisher üblichen Vorgehensweise der Gemeinde Wendelstein, wonach ein beliebiges Architekturbüro beauftragt wird, stellt dieses dann einen Entwurf und vielleicht Varianten vor. Der Rat stimmt dann dafür oder dagegen.
Wir sind überzeugt, dass nur im Wettbewerb verschiedener Ideen die beste Lösung gefunden werden kann. Bei gleichen baulichen Anforderungen werden Planer sehr unterschiedliche Gebäude entwickeln, die sich in Form und Kubatur sowohl optisch als auch preislich deutlich voneinander absetzen. Es bedarf also kreativer Lösungsansätze – gerade, weil es sich um ein sensibles Grundstück handelt. Auch die Frage, ob das alte Röthenbacher Rathaus bestehen bleiben kann, könnte in diesem Rahmen von den Planern geprüft werden. Vielen Architekten ist es ein Anliegen, die alte Bausubstanz zu behalten. Sie beziehen diese in die Entwürfe mit ein, sodass daraus spannende neue Kubaturen zwischen Alt und Neu entstehen.
Bauherr und Bürger haben bei einem Ideenwettbewerb die Möglichkeit, unter den eingebrachten Vorschlägen auszuwählen und zu entscheiden, was auf dem Grundstück entstehen kann.
Wie funktioniert das?
Dabei wird entweder eine Auswahl an Architekten direkt angefragt oder interessierte Planer werden über eine öffentliche Vergabeplattform aufgerufen, teilzunehmen. Der Marktgemeinderat kann im Verfahren eine Vorauswahl an Bewerbern treffen, etwa anhand von Referenzen, Skizzen oder einer Mischung. Damit werden die Wettbewerbsteilnehmer – beispielsweise 5 Büros – bestimmt.
Diese werden nun im Rahmen des Wettbewerbes beauftragt, Grobentwürfe entsprechend dem Grundstückszuschnitt und dem Platzbedarf (5-gruppige Kindertagesstätte) sowie den bekannten Rahmenbedingungen wie Verkehrsanbindung, Denkmalschutz usw. zu erarbeiten. Üblicherweise werden diese in Form von Plänen und Modellen präsentiert. Diese können dann gut miteinander verglichen werden. Am Ende entscheidet eine Jury, bestehend beispielsweise aus Gemeinderäten, Vertretern des evangelischen Kindergartens und der Verwaltung, welches Konzept weiterverfolgt wird.
Was kostet das?
Der Wettbewerb kostet, je nach Ausgestaltung und Teilnehmerzahl etwa 30.000,- oder 40.000,- EUR, danach wird der Sieger mit der Umsetzung beauftragt.
Gibt es dazu Erfahrungen?
Frau Töllner nimmt als Innenarchitektin regelmäßig an Wettbewerben teil und berät Kommunen und öffentliche Bauherren, Herr Mändl betreut als Baujurist öffentliche Bauvorhaben wie Kindertagesstätten, Schulen und Feuerwehrgerätehäuser. Beide verfügen über langjährige Erfahrungen mit Wettbewerben verschiedenster Art.
Und was hat Wendelstein davon?
Komplexe Probleme wie der Standort und die Ausgestaltung des Kindergartens in Röthenbach lassen sich nur in der Abwägung verschiedener Ansätze lösen. Ein durchdachter Entwurf bietet die besten Chancen auf eine Lösung, Ökologie und Ökonomie, Städtebau und nicht vor allem das Wohl der Kinder und die Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden verbindet. Entsprechend sind die Kosten des Wettbewerbs für die Gemeinde gut angelegtes Geld.
Dass ein Kindergartenneubau notwendig ist, steht außer Frage. Ebenso, dass die Gemeinde verpflichtet ist, Kindergartenplätze zu schaffen.
Wie geht es weiter?
Bislang zögert der Marktgemeinderat, eine Entscheidung zu treffen. Wir setzen uns weiter für eine durchdachte Lösung ein.
Weil wir hier leben.
Carolin Töllner
Martin Mändl
Marktgemeinderäte BÜNDNIS90/DIEGRÜNEN in Wendelstein
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