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Initiative „Rettet den Wald“ hat 1133 Unterschriften an den Gemeinderat überreicht

Wendelstein - Am 22. Februar haben Mitglieder der Initiative „Rettet den Wald“ dem Gemeinderat einen Stapel Listen mit insgesamt 1133 Unterschriften überreicht. Die Unterschriften wurden innerhalb einer Woche in allen Wendelsteiner Ortsteilen gesammelt. Auf den Listen haben sich die Bürger mit ihrer Unterschrift dafür ausgesprochen, dass im neuen Flächennutzungsplanung keine Waldflächen in Bauland umgewidmet werden sollen.

  • Bilder von Kindern für "Rettet den Wald"

    Bilder von Kindern für "Rettet den Wald"
    © eigenes Foto

  • Unterschriftslisten "Rettet den Wald"

    Unterschriftslisten "Rettet den Wald"
    © eigenes Foto

  • Bild "Rettet den Wald"

    Bild "Rettet den Wald"
    © eigenes Foto

Hintergrund der Aktion waren die vom Gemeinderat nachträglich in dem vom Planungsbüro ausgearbeiteten Flächennutzungsplan eingebrachten Waldgebiete in Röthenbach, Kleinschwarzenlohe und Wendelstein. Gegen dieses zusätzliche Einbringen von Waldflächen regt sich heftiger Widerstand. Viele Eltern wünschen sich auch für die Zukunft ihrer Kinder den Erhalt des Waldes. An den Gemeinderat wurden in der gleichen Sitzung über 30 gemalte Bilder überreicht, die Kinder hauptsächlich aus Großschwarzenlohe und Röthenbach zum Thema „Rettet den Wald in Wendelstein“ gemalt haben.

Brigitte Reischle, Mitglied der Initiative „Rettet den Wald“ über die Gründe, warum Sie sich für den Walderhalt einsetzt: „Waldboden mit Beton zu versiegeln kommt mir vor, wie wenn wir unsere Haut in eine Plastiktüte packen. Die Haut kann nicht mehr atmen. Sie stirbt ab. Die Erde kann nicht mehr atmen, wenn sie versiegelt ist.“ Wald, frische Luft und Gesundheit hängen für Reischle zusammen. Viele Erkrankungen gäbe es ihrer Meinung nach nicht, wenn der Mensch mehr mit und in der Natur leben würde. Reischle ist für ein Umdenken: „Stellen wir uns doch lieber die Frage, wo wir zusätzlich Wald schaffen können, wie uns noch mehr von dem Privileg Wald und Natur zuteil wird“

Während der Unterschriftensammlung in etlichen Wendelsteiner Geschäften, von Haustür zu Haustür und auf öffentlichen Gehwegen erfuhren die Sammler viel Zuspruch von der Bevölkerung. Herbert Sturm hierzu: „Die große Mehrheit der angesprochenen Bürger wünscht sich einen Erhalt der Natur in Wendelstein. Das Bewusstsein, dass Bäume für uns ein lebenswichtiger Filter für Schadstoffe und Lärm sind, ist stark vorhanden. Viele Wendelsteiner zeigten sich entsetzt darüber, dass für neue Bebauung vorhandene Waldfläche geopfert werden soll.“ Bei vielen Bürgern sei auch kein Verständnis dafür vorhanden, dass der Ort auf Biegen und Brechen weiter vergrößert werden soll.

Die Wendelsteiner Försterin Marion Schafferhans sprach sich in einer ausführlichen persönlichen Stellungnahme gegen die Umwidmung und Rodung von Waldfläche zugunsten Bauland in Wendelstein aus. „Fakten sind, das es für die Tiere wichtig ist, dass in zerschnittenen Waldgebieten immer wieder „Waldinseln“ verbleiben, die dann als sogenannte Trittsteine benutzt werden können. Damit kann der genetische Austausch aber auch die Vernetzung von Lebensräumen sicher gestellt werden. Des Weiteren hat der Wald Funktionen, die sich auf die unmittelbare Umwelt auswirken.“

Desweiteren führte Schafferhans aus, dass der Wald eine Erholungsfunktion bietet und das Klima vor Ort ausgleicht. Das heißt im Winter sinken die Temperaturen im Wald und der unmittelbaren Umgebung nicht so stark wie auf einer Freifläche und im Sommer steigen sie nicht so stark. Ebenso verhindert Wald die Bodenerosion. Bäume können auf Grund ihrer großen Oberfläche mehr Regenwasser aufnehmen und geben dieses langsamer ab, als Ackerland oder versiegelte Flächen.

Die nachträglich eingebrachten Waldgebiete in Röthenbach und der Kellerstraße sind keine „einfach und günstig“ bebaubaren Gebiete. In der Tiefentalstraße ist das Waldgrundstück in Hanglage. Bei einer Umwidmung in Bauland fallen bedingt durch die Hanglage sehr hohe Zusatzbaukosten an. Günstiger Wohnraum für junge Familien ist hier definitiv nicht möglich.

Nicht nur in Wendelstein machen sich die Bürger stark für den Erhalt des Waldes. Bürger im Nachbarort Feucht haben ebenso eine Initiative gestartet, dass Waldflächen aus dem neuen Flächennutzungsplan herausgehalten werden.

Die Initiatoren von „Rettet den Wald“ in Wendelstein haben mittlerweile eine e-mail Adresse und bitten die Bürger um eine Zuschrift mit ihrer Meinung zum Thema: info@rettet-den-wald.com 

Von: Herbert Sturm, Mittwoch, 07. März 2018 - Aktualisiert am Montag, 21. Januar 2019
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »Initiative Petition Wendelstein "Jeder Baum zählt - Rettet den Wald"« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/rettet-den-wald

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