Leserbrief einer Wendelsteinerin zum neuen Flächennutzungsplan von Wendelstein
Wendelstein - Ich als in Wendelstein Geborene möchte mich hiermit zu den aktuellen Protesten gegen die geplante Neuaufstellung des Flächennutzungsplans äußern.
Meine Eltern waren als Heimatvertriebene sehr froh in Wendelstein ein Grundstück für ihr Haus zu bekommen. Als ich noch ein Kind war stand das genannte Haus am Ortsrand von Wendelstein und wir hatten freien Blick von der Sperbersloher Straße bis nach Raubersried.
Heute steht dasselbe Haus mitten im Ort an der Hauptstraße neben einer Bushaltestelle. Darüber rege ich mich allerdings nicht auf, denn es ist gut, richtig und sinnvoll wenn eine Gemeinde wächst und auch andere, genau wie meine Eltern, die Möglichkeit haben hier wohnen zu können.
Leider sind aber irgendwann Leute nach Wendelstein gezogen die der Meinung sind, dass nach ihnen nichts mehr kommen sollte. Dieses Verhalten ist sehr egoistisch und die Frage sei mir erlaubt: „Wurden für deren Häuser keine Grünflächen und Wälder genutzt, in denen wir als Kinder noch gespielt haben?!“ Gegen jede neue Flächennutzung wird nun protestiert, so dass es für junge Wendelsteiner (teils aus Familien die seit mehreren Generationen in Wendelstein leben) aus Mangel an Grundstücken nahezu unmöglich ist hier bleiben zu können und eine Familie zu gründen.
Außerdem sind durch den Grundstücksmangel und die hohe Nachfrage die Preise für Häuser und Grundstücke stark gestiegen. Da viele junge Leute nichts finden oder die extrem hohen Preise nicht zahlen können, ziehen sie weg in andere Gemeinden (Ich kenne viele Beispiele von Kindern meiner Freunde). Auch ich habe Kinder die sich hier in ihrer Heimatgemeinde niederlassen und hier bleiben möchten.
Eine Gemeinde wird doch gerade durch junge Familien und deren Kinder die in Wendelstein aufwachsen am Leben gehalten. Nicht durch reiche Leute, die allein in einem Haus leben und viele Wochen im Jahr gar nicht hier sind!
Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, auch für mich ist die Natur schützenswert. Aber es muss auch noch Raum für Menschen geben. Bedenken Sie, dieser Flächennutzungsplan gilt für die nächsten Jahrzehnte! Davon sind auch Ihre Kinder betroffen, die heute noch zur Schule gehen! Für sie muss es auch noch Platz in Wendelstein geben!
Deshalb bin ich klar gegen die Bürgerinitiative „Rettet den Wald“ welche aktuell mit so nicht richtigen Schlagwörtern wie "Waldrodung" Unterschriften für ein völlig unnötiges und für alle Bürger teures Bürgerbegehren sammelt.
Dadurch würde es noch weniger Grundstücke geben als vorgesehen!!!
Liebe Wendelsteiner, vertraut dem von uns gewählten Bürgermeister und Marktgemeinderat.
Lasst unsere Gemeinde durch junge Leute am Leben!
Der aktuelle Neuentwurf vom Flächennutzungsplan muss bleiben!!!
Gabriele Czerwek
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