Luftbeobachter rüsten sich für den Sommer - Brände entdecken und Feuerwehreinsatz koordinieren - Fortbildung in Gauchsdorf
Schwabach - Büchenbach - Eine Fortbildung der besonderen Art fand am 21.04. 2023 am Flugplatz Gauchsdorf statt. 19 Luftbeobachter der Flugrettungsstaffel Mittelfranken trainierten zusammen mit Piloten der Fliegervereinigung Schwabach und weiterer Flugvereine der Region, darunter Gunzenhausen und Ansbach, ihre Fähigkeiten in Navigation, Funkkommunikation und Koordination
Die Luftrettungsstaffel Bayern wurde bereits 1968 gegründet und hat einen ihrer Stützpunkte am Flugplatz Gauchsdorf. Einmal im Jahr trainieren die Luftbeobachter, wie man von einem Flugzeug aus Brände lokalisiert, die entsprechenden Informationen über eigene Funksysteme kommuniziert und die Mannschaft am Boden dorthin dirigiert. Den Piloten der Fliegervereinigung Schwabach fällt die verantwortungsvolle Aufgabe zu, die speziell geschulten Luftbeobachter zu den Gefahrenstellen zu fliegen und bei der Erkennung von Waldbränden zu unterstützen.
Nach einem ausführlichen Briefing wurden an die Teams verschiedene Aufgaben verteilt: pro Flugzeug befinden sich neben dem Piloten je ein Mitglied der Feuerwehr und der Forstbehörde. Jene müssen die gestellte Aufgabe, zum Beispiel einen fiktiven Brandherd zu finden und die vorgeschriebenen Maßnahmen zu ergreifen, lösen. So sollen die Piloten zu der Gefahrenstelle gelotst werden, ebenso müssen die Löschtrupps am Boden durch Übermittlung von Koordinaten und Beschreiben von möglichen Rettungswegen zu dem Waldbrand dirigiert werden.
Hierbei sind eine schnelle und korrekte Kommunikation über spezielle Funkverbindungen ebenso unverzichtbar wie gute Ortskenntnis und Fähigkeiten in der Navigation mit Kompass, Karte und GPS.
Jochen Heider, Fluglehrer bei der Fliegervereinigung Schwabach, übernimmt als Stützpunktleiter des Landkreises die Ausarbeitung der Aufgaben sowie die Koordination der Piloten, Flugzeuge und deren Besatzungen.
Die Flugrettungsstaffel ist fester Teil des Katastrophenschutzes. Hierbei arbeiten alle Beteiligten ehrenamtlich: insgesamt stehen bayernweit ca. 150 Flugzeuge und etwa 300 Piloten bereit, darunter viele Berufspiloten und Fluglehrer, die in ihrer Freizeit die Beobachtungsflüge durchführen. Ein wertvoller Beitrag der Vereine, der damit die Kostenstruktur des Katastrophenschutzes entlastet, da dem Freistaat somit keine eigenen Vorhaltekosten für Flugzeuge und Personal entstehen.
Auch der Leiter der Flugbereitschaft Mittelfranken ist ein Mitglied der Fliegervereinigung Schwabach: Wernher Geistmann, langjähriger erfahrener Pilot und Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Neuendettelsau hat seit diesem Jahr die Verantwortung für die Einsätze der Luftbeobachter im Bezirk Mittelfranken übernommen.
In den vergangenen heißen Sommern stiegen die Luftbeobachter immer häufiger auf. Ein Grund dafür ist auch der Klimawandel, der überdurchschnittlich oft heiße Tage mit Temperaturen jenseits der 35-Grad-Marke hervorbringt. Anspruchsvolle Voraussetzungen für Menschen und Flugzeuge, um so wichtiger ist das regelmäßige Training.
Am Ende des erfolgreichen und anspruchsvollen Tages zeigten sich die Verantwortlichen sehr zufrieden mit den Ergebnissen und dankten allen Beteiligten für Ihren wertvollen ehrenamtlichen Einsatz für den Katastrophenschutz.