„Mehr Qualität, weniger Quantität“
Wendelstein - In Punkto Ausstellerzahlen dürfen sich die Veranstalter des Berufemarktes Wendelstein über einen neuen Rekord freuen – 85 Unternehmen haben dieses Jahr in der Hans-Seufert-Halle ausgestellt. Der Eindruck der Aussteller: positiv! Vor allen Dingen: „mehr Qualität als Quantität“ bei den Gesprächen.
So resümiert etwa Sonja Marthold, Geschäftsführende Gesellschafterin von Sill Optics: „Wir sind begeistert. Der Berufemarkt in Wendelstein ist für uns der beste Weg, Nachwuchs zu finden.“ Die Probearbeiten gehen bei Sill Optics noch bis nach Ostern, dann wird sich entscheiden, wer von den Bewerbern in die engere Wahl kommt.“
Auch Michael Mullee, Ausbildungsleiter bei Heinrich Müller Präzisionsdrehteile in Wendelstein, zieht eine positive Bilanz. Nicht nur, dass alle Ausbildungsplätze besetzt werden konnten. „Die Schüler waren besser vorbereitet, sehr interessiert und fragten ganz gezielt Berufe an, die wir ausbilden“, berichtet Mullee. Insgesamt beurteilt er die Situation auf dem Ausbildungsmarkt etwas positiver.
Richtig gut vorbereitet fand auch Wolfgang Stiegler, Ausbildungsleiter bei Mangelberger Elektronik / edison street die Schüler. „Die Interessenten holten ganz gezielt Infos über Berufsbilder ein“, so Stiegler. Viele Praktika konnten aufgrund der Messe bereits vergeben werden, berichtet er weiter. Stiegler hat den Eindruck, dass viele Schüler aufgrund von Veranstaltungen in den Schulen kamen, die seine Firma im Vorfeld durchgeführt hatte. In Zahlen ausgedrückt würde Stiegler sagen: „Fünf Prozent weniger Gespräche, aber zehn Prozent qualitativ bessere Gespräche.“ Was er allerdings noch mehr als sonst vermisste, waren weibliche Bewerber. „Mädchen sind generell selten bei uns am Stand, aber dieses Jahr waren sie noch seltener."
Ein Eindruck, den auch Sabine Rieger aus der Zahnarztpraxis Dr. Christian Jänichen bestätigt. „Der Zuspruch war gut, aber unter den Schulabgängern waren dieses Jahr überwiegend Jungs“, so Rieger. Sie hat den Eindruck, dass das Interesse sehr branchenunterschiedlich ausgefallen ist. „Einzelne Berufssparten waren enorm frequentiert, ich denke, die technischen Berufe hatten aufgrund der vielen männlichen Besucher enorm viel Zulauf."
Ein Umstand, der auch Sabine Seubert vom hairlike team seubert nicht verborgen blieb. Auch bei ihr hatten besonders am Vormittag enorm weniger junge Frauen angefragt, sodass sie sich schon gemeinsam mit ihrer Standnachbarin wunderte: „Wo sind die Mädels“? Aber auch sie konnte am Schluss feststellen: „Es gab zwar weniger Quantität in Bezug auf die Gespräche, dafür mehr Qualität." Ihr Eindruck insgesamt zur Ausbildungssituation? „Minimal positiver. Für uns Friseure zumindest ist die Talsohle durchschritten.“
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