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Mitgliederversammlung beim Siedlerverein Schwarzachhöhe

Wendelstein - Am Freitag, dem 23. Oktober, hielten wir eine Mitgliederversammlung in unserem Vereinslokal, den St. Wolfgang-Stuben in Röthenbach, ab.

Die Veranstaltung war relativ gut besucht, der Vorstand gab sich auch dieses Mal große Mühe, ein interessantes und passendes Motto für die Versammlung auszugeben. Das Thema des Abends war deswegen auch sehr aktuell:

Die gegenwärtige Flüchtlingsthematik, der Umgang der Gemeinde hiermit und positive Beispiele durch aktiv Helfende.

Der Siedlerverein Schwarzachhöhe gründet auf Flüchtlingen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten nach dem 2. Weltkrieg. (z.B. Ostpreußen, Schlesien, Sudetenland). Viele der Gründungsmitglieder mussten trotz deutscher Herkunft um Anerkennung in der neuen Heimat kämpfen.

Unsere Gäste waren deswegen auch gut ausgewählt:
So sprachen der Erste Bürgermeister Wendelsteins, Werner Langhans, der Integrationsbeauftragte des Landkreises, Daniel Wolfrum, sowie Ines Ungermann, ein sehr engagiertes Mitglied des Helferkreises, zu uns.

Klar war von vornherein, dass die Flüchtlingsfrage eine große Herausforderung für ganz Europa und dadurch natürlich auch für Wendelstein werden wird. Trotzdem konnte man im Gespräch mit vielen Ängsten, Vorbehalten und Vorurteilen aufräumen.

Bürgermeister Langhans berichtete von den sudetischen Wurzeln seiner Familie und dem Bemühen seiner Großeltern und Eltern um Anerkennung und Verwurzelung in neuer Umgebung.

Er versuchte auch Ängste im Umgang mit Asylbewerbern zu nehmen. So berichtete er von ausnahmslos guten und problemlosen Mietverhältnissen in der Gemeinde. Es gibt keinerlei schlechte Erfahrungen im direkten Kontakt, hier zeigt sich die dezentrale Unterbringung in der Marktgemeinde als vorbildlich für die Integration. Man versucht, auch in Zukunft vorhandenen, leer stehenden Wohnraum für junge Flüchtlingsfamilien zu bekommen und damit keine Turnhallen als Asylunterkünfte zu belegen. Das bedeutet aber auch, dass leer stehender Wohnraum benötigt wird, um die Eingliederung weiterhin zu gewährleisten. Allgemein herrscht eine sehr große Solidarität in der Gemeinde, so gibt es bereits positive Beispiele von Firmen, die Asylbewerber einstellen. Mehr Motivation kann es kaum geben, als nach langem und beschwerlichem Weg in einem fremden Land endlich Fuß zu fassen.

Daniel Wolfrum, Beauftragter der Diakonie im Landkreis Roth, stellte sich vor und übte dabei leise Kritik an der großen Politik. Die viel beschworene Integration und ihre vielen freiwilligen Helfer werden leider vielerorts recht allein gelassen. In einer Gemeinde wie Wendelstein mit rund 16000 Einwohnern wohnen derzeit ca. 120 Flüchtlinge. Prognosen gehen derzeit von bis zu 300 Flüchtlingen aus. Dafür gibt es aber auch viele positive Beispiele: Sämtliche Mietverhältnisse verliefen bisher völlig problemlos, es gibt auch bedingt durch die besonderen Umstände, keinerlei Probleme. Der Landrat höchstselbst unterschreibt die Mietverhältnisse, es ist deutlich sicherer als „normale“ Vermietungen. Es entstehen durch direkten Kontakt und Mithilfe sehr enge Freundschaften, die für alle sehr fruchtbar sein können.

Ines Ungermann vom Helferkreis berichtete von ihren persönlichen Erfahrungen, bei denen sie jedem stets von Mensch zu Mensch gegenüber getreten ist. Die persönlichen Schicksale der Flüchtlinge gingen ihr immer sehr nah und sie nahm alle Asylbewerber als sehr sympathische Personen wahr. Allerdings muss ihnen im tagtäglichen Ablauf geholfen werden, damit die Integration auch wirklich funktioniert. Ines Ungermann hat selbst einen Sohn, der in dem Alter mancher Flüchtlinge ist, sie weiß den Wohlstand unseres Landes und Kulturkreises zu schätzen und möchte dies denen weitergeben, die es wirklich brauchen.

All diese Beispiele von engagierten Menschen sollen Mut machen für eine gelungene Integration in der Marktgemeinde Wendelstein und keinen Platz für dumpfen Ausländerhass zuzulassen.

Einen humoristischen, auflockernden Abschluss des Abends gewährleistete Dr. Fritz Kerler mit einem Vortrag über seine eigenen juristischen Erlebnisse. Er ging auch noch einmal abschließend auf das Thema des Abends ein und wünschte allen Verantwortlichen ein glückliches Händchen.

Es war auch diesmal ein kurzweiliger Abend mit einem interessanten Thema. Wenn auch Sie ein Thema haben, das in größerer Runde debattiert werden soll, dann bitten wir um Ihre Vorschläge.

Von: Marc-Manuel Zeiler, Montag, 16. November 2015 - Aktualisiert am Mittwoch, 18. November 2015
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »Siedlerverein Schwarzachhöhe« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/siedlerverein-schwarzachhoehe
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