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Muss wirklich Windstrom vom Norden in den Süden?

Nürnberg-Süd - Die Politik behauptet, dass wir neue Stromleitungen brauchen, um Ökostrom aus dem Norden in den Süden zu bringen. Doch dahinter stecken andere Interessen.

  • Leider nur temporäre Unterstützung für unseren Protest

    Leider nur temporäre Unterstützung für unseren Protest
    © Michael Rausch

Angeblich wäre Süddeutschland auf Windstrom aus dem Norden angewiesen, wenn die Atomkraftwerke abgeschaltet sind. Das wurde landauf landab postuliert. Deswegen brauche es den Bau mehrerer Höchstspannungsleitungen – man kann sie auch „Stromautobahnen“ nennen. Stimmt das? Nun ja, hätte es dann nicht nach Abschaltung der letzten drei Atomkraftwerke am 15. April 2023 größere Probleme in Süddeutschland geben müssen?

In der Sendung SWR2 Wissen „Streit um Stromtrassen - Muss norddeutscher Windstrom in den Süden?“ von Ralf Hutter, gesendet am 16. Juni 2020, sagte der Energieexperte Andreas Ulbig von der ETH Zürich hierzu: „Das ist sicher ein schönes Bild für die Medien, aber Netzausbau findet aus ganz verschiedenen Gründen statt“. Es gehe nicht um Beseitigung von drohenden Stromengpässen, sondern um Anforderungen des Europäischen Strommarkts.

In derselben Sendung erklärte Fiete Wulff, Sprecher der Bundesnetzagentur: „Sie müssen wissen, dass eines der wichtigsten Ziele der europäischen Politik der europäische Strombinnenmarkt ist“. Interessant ist an dieser Stelle auch, dass die Stromautobahn Südlink als rein innerdeutsche Leitung von der EU-Kommission zu einem „Projekt im gemeinsamen europäischen Interesse“ erklärt wurde. Geht es also um „innerdeutschen Transport“, also darum, dass angeblich für die Energiewende der Windstrom vom Norden in den Süden kommt? Oder geht es nicht tatsächlich vielmehr darum, Strom durch ganz Europa transportieren zu können? Um Ökostrom und die Energiewende wird es dann überwiegend wohl nicht mehr gehen.

Da fragt man sich als Bürger dann, wem diese Stromautobahnen denn wirklich nutzen?

Warum haben sich verschiedene Bundesregierungen, die die Energiewende an vielen anderen Stellen behindert haben, so sehr für die milliardenteuren Trassen eingesetzt? Für eine Energiewende? Das ist wenig überzeugend. Im Interesse der Bürger? Eher nicht. Letztlich geht es um Transitstrom. Deutschland ist Transitland – auch für Strom. Darüber muss man sich im Klaren sein.  

Wir zitieren nochmal aus der Sendung SWR2 Wissen „Streit um Stromtrassen - Muss norddeutscher Windstrom in den Süden?“: „Das Bundeswirtschaftsministerium erklärt auf Anfrage von SWR2 Wissen, dass Deutschland die neue EU-Norm für Handelskapazitäten nicht erfüllt und deshalb eine Übergangsfrist bis 2025 beantragt hat, in der das deutsche Stromnetz entsprechend ausgebaut werden soll. Schafft Deutschland das nicht, droht eine zwangsweise Aufspaltung des deutschen Netzes in zwei Preiszonen, wodurch dann der Strom im Süden aufgrund der hohen Nachfrage teurer wäre. Die Bundesregierung will aber der Industrie zuliebe selbst leicht erhöhte Preise in Baden-Württemberg und Bayern verhindern.“

Nachhaltigkeit wird immer wichtiger. Aber Strom soll durch ganz Europa transportiert werden können, damit einige Wenige damit handeln können? Zu welchem Preis? Welchen CO2-Fußabdruck hat dann Strom?

Die Stromautobahnen sind also für die Energiewende notwendig? Nein, eine Energiewende mit und für die Bürger, die nachhaltig ist und regionale Wertschöpfung ermöglicht, kann so leider nicht funktionieren.

Wie kann eine regionale Wertschöpfung und eine funktionierende Energiewende mit und für die Bürger dann aussehen?

- Strom dort erzeugen und speichern, wo er benötigt wird

- In erneuerbare Energien (Photovoltaik, Wind- und Wasserkraft und Biogas) und vor allem in Stromspeicher investieren

- Bürgerenergie voranbringen, statt Konzerne fördern

- Mehr Dächer und Fassaden nutzen statt Natur

- Modernisierung der Verteilnetze für ALLE statt Stromautobahnen zum Nutzen weniger

Wir bedanken uns abschließend herzlich bei allen, die uns bisher unterstützt haben! Im Jahr 2024 werden wir mit neuer Energie und vielen neuen Aktionen gegen die Juraleitung und den übermäßigen Stromnetzausbau kämpfen. 

Jetzt wünschen wir Ihnen allen eine besinnliche Adventszeit und ein frohes und friedliches Weihnachtsfest im Kreise Ihrer Liebsten!

Von: Michael Rausch (Sprecher der Bürgerinitiative Nürnberg), Freitag, 08. Dezember 2023 - Aktualisiert am Samstag, 09. Dezember 2023
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »Bürgerinitiative Nürnberg« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/buergerinitiative-nuernberg

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