One Billion Rising ist eine moderne Form der Demonstration, bei der überall auf der Welt Menschen zum gleichen Lied tanzen und somit ihren Protest gegen die, immer noch vorhandene, physische und psychische Gewalt gegen Frauen und Mädchen zeigen. Andrea Hopperdietzel, Leiterin des Frauenhauses und der Interventionsstelle beschreibt dies so: „Mit Spaß und Tanz die Welt bewegen“. Landrat Armin Kroder verdeutlicht die Brisanz des Themas folgendermaßen: „Gewalt gegen Frauen ist in Deutschland und auch bei uns im Landkreis Nürnberger Land ein nicht zu unterschätzendes Thema. Auch und gerade in Zeiten der Pandemie werden Frauen Opfer von Gewalt. Daher ist es jetzt besonders wichtig, sich für die Rechte und den Schutz von Frauen in unserer Gesellschaft stark zu machen. Die Protestaktion One Billion Rising ist dabei ein wichtiges Instrument, um die Gesellschaft für das Thema zu sensibilisieren und darauf aufmerksam zu machen.“. Große Präsenzveranstaltungen sind in Zeiten der Corona-Pandemie zwar nicht möglich, wer sich jedoch beteiligen möchte kann auch zuhause tanzen. Entsprechende Tanz- und Musikvideos sind auf YouTube zu finden.

2015 hat sich der Landkreis Nürnberger Land erstmals an der weltweiten Kampagne beteiligt. In den ersten Jahren fand die entsprechende Tanz-Aktion auf dem Laufer Marktplatz, im letzten Jahr vor dem Rathaus in Schnaittach, statt. Organisiert werden diese von der Gleichstellungsbeauftragten Anja Wirkner und dem Kreisjugendring. Die Veranstalterinnen hoffen sehr, dass die Aktion im nächsten Jahr wieder in Präsenzform stattfinden kann. Unterstützt wurde die Aktion zum Zeichen des friedlichen Protests von Beginn an von Christine Merkel aus der Elterngemeinschaft Schnaittach. Sie übte als ehrenamtliche Übungsleiterin von Kinder- und Jungendtanzgruppen den jeweiligen Mottotanz ein. „Aus voller Überzeugung habe ich 2015 spontan zugesagt.

Bei dieser jährlichen Aktion freue ich mich immer, begeisterte Menschen, junge und „gereifte“, mit und ohne Handicap, auf den gemeinsamen Tanz vorzubereiten.“, so Merkel. Anita Bendrin von der Elterngemeinschaft Schnaittach hofft im Jahr 2022 wieder auf eine persönliche Begegnung. „Gewaltfrei leben – dafür treten wir ein, machen Mut und mobilisieren Menschen, mitzumachen bei der weltweiten Tanzaktion.“, so Bendrin weiter. Frau Hacker, Vorsitzende des Frauennotruf Nürnberger Land, ist die Öffentlichkeitsarbeit besonders wichtig, um im Netzwerk gegen Gewalt mitzuwirken. Ihr Appel lautet: „Schauen Sie nicht weg, denn Gewalt macht Angst, Gewalt isoliert, Gewalt lähmt, Gewalt verletzt, Gewalt macht klein, Gewalt untergräbt die Selbstachtung.“

Alle Notfallnummern und Adressen an die sich Betroffene bei Gewalt wenden können, finden Sie unter www.nuernberger-land.de > Soziales > Gleichstellung > Adressen bei Gewalt.