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Rathauspolitik auf dem Holzweg

Markt Wendelstein - Den Marktgemeinderat und die Öffentlichkeit beschäftigt sie schon seit Jahren – die Diskussion um die alte Waldhalle und deren Zukunft. Nun geht die Debatte in eine neue Runde, die Bürgerinitiative mit dem Namen „Umwelt- und Verkehrsinitiative Großschwarzenlohe“ hat über 1500 Unterschriften gesammelt, um einen Bürgerentscheid zu erwirken. Es ist der vorläufige Höhepunkt eines misslungenen Planungsprozesses.

  • Die SPD Markt Wendelstein macht sich ein Bild von der aktuellen Situation um die alte Waldhalle. V.l.n.r.: Dr. Anja Tobermann (MGR), Maximilian Klemm (MGR), Heinz Löhlein (MGR), Lisa Bergmann (SPD Co-Vorsitzende), Lisa Luff (MGR), Tobias Fuhrmann (stellv. SPD-Vorsitzender)

    Die SPD Markt Wendelstein macht sich ein Bild von der aktuellen Situation um die alte Waldhalle. V.l.n.r.: Dr. Anja Tobermann (MGR), Maximilian Klemm (MGR), Heinz Löhlein (MGR), Lisa Bergmann (SPD Co-Vorsitzende), Lisa Luff (MGR), Tobias Fuhrmann (stellv. SPD-Vorsitzender)
    © Katharina Hartl (stellv. SPD-Vorsitzende)

Dass im Bereich der alten Waldhalle im Ortsteil Großschwarzenlohe etwas passieren muss, ist seit vielen Jahren klar. Das Gebäude ist nicht mehr zeitgemäß, die Bedingungen für Kultur- und Sportbetrieb mangelhaft. Schon 2019 brachten SPD und Grüne einen Antrag in den Marktgemeinderat ein, der zum Ziel hatte, das gesamte Areal rund um die alte Waldhalle neu zu planen. Es ging also darum, ein überzeugendes Gesamtkonzept für das Gebiet am Großschwarzenloher Ortsrand zu finden. Eines, das die Interessen der Vereine, der Kulturschaffenden, der Verkehrsteilnehmer und der Anwohnerinnen und Anwohner gleichermaßen berücksichtigt. Doch von solch „theoretischem Quatsch“ wollte die Mehrheit aus CSU und FW im Marktgemeinderat nichts wissen und lehnte den Antrag ab.

Stattdessen hat Bürgermeister Werner Langhans ohne nennenswerte Bürgerbeteiligung das Projekt weiter vorangetrieben. Demnach soll die alte Waldhalle abgerissen werden und in unmittelbarer Nachbarschaft zwei neue Hallen errichtet werden. Eine für den Sport, eine für Kulturveranstaltungen. Beide Hallen sollen über einen gemeinsamen Vorplatz miteinander verbunden sein. Knapp 16 Millionen Euro soll das Bauvorhaben kosten, das der Marktgemeinderat im März 2023 mit Stimmen von CSU und FW/FDP beschlossen hat. Hierin sind die Kosten der äußeren Erschließung, inklusive Wärmequellenerschließung, die noch festzulegende Möblierung und Grundausstattung der Bühnentechnik noch nicht enthalten. Das Grundstück, auf dem derzeit noch die alte Waldhalle steht, könnte nach dem Abriss verkauft werden. Im Gespräch war als möglicher Käufer immer wieder die Arbeiterwohlfahrt (AWO), die auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück für das neue Pflegeheim ist.

Große Veränderungen in Großschwarzenlohe, die – das lag auf der Hand – nur im Schulterschluss mit der Bevölkerung umgesetzt werden können. Zu ernsthafter Bürgerbeteiligung war Bürgermeister Werner Langhans jedoch nicht bereit. Eine Informationsveranstaltung hat Langhans zu dem Großprojekt über den gesetzlichen Rahmen abgehalten, mehr nicht. Ein Verkehrskonzept für das Areal liegt bislang ebenfalls nicht vor. Und zahlreiche Bürgerinnen und Bürger fragen sich, warum sie nicht besser in die Planungen der Gemeindespitze einbezogen wurden.

Keine Frage, zwei getrennte Hallen sind die Optimallösung für den Schulsport, die Vereine sowie die Kunst- und Kulturszene. Insofern haben auch wir als SPD-Fraktion dafür durchaus Sympathie. Angesichts der hohen Kosten haben wir uns im Marktgemeinderat allerdings dafür eingesetzt, zumindest einmal prüfen zu lassen, ob statt zweier Hallen möglicherweise auch eine Mehrzweckhalle ausreichend wäre. Und womöglich deutlich günstiger. Auch das lehnte die CSU ab.

Nun will die „Umwelt- und Verkehrsinitiative Großschwarzenlohe“ einen Bürgerentscheid herbeiführen. Die Unterschriften dafür hat sie Ende November im Rathaus abgegeben. Wohlgemerkt nicht an Bürgermeister Langhans. Der stand dafür nicht zur Verfügung und schickte stattdessen seinen geschäftsführenden Beamten vor.  Zwar hatte sich der Bürgermeister im Vorfeld gegenüber der Bürgerinitiative gesprächsbereit gezeigt, inhaltliche Änderungen am geplanten Konzept lehnte er wohl jedoch kategorisch ab. Das ist zu diesem späten Zeitpunkt der Planung zwar ein Stück weit nachvollziehbar, hätte die Gemeindespitze jedoch bereits früher den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern gesucht, wären noch Anpassungen möglich gewesen. Bevor sich eine Bürgerinitiative gründet.

Die Wahrscheinlichkeit ist nun hoch, dass es tatsächlich zu einem Bürgerentscheid über das Projekt kommt. Die Bürgerinitiative kritisiert unter anderem, dass für den Neubau bisher landwirtschaftlich genutzter Grund versiegelt werden soll. Sie fordert stattdessen, die alte Waldhalle abzureißen und auf demselben Grundstück eine Mehrzweckhalle zu bauen.

Leidtragende einer Verzögerung, soviel steht jetzt schon fest, sind die Schule und die Vereine, die eine qualitativ hochwertige und inklusionsgerechte Gebäudeausstattung benötigen.

Als Wendelsteiner SPD teilen wir längst nicht alle von der Bürgerinitiative vorgebrachten Argumente. Uns beschäftigen vor allem auch die Nöte der Schule und der Sportvereine. Wir sind überzeugt, dass mit einem transparenten und partizipativ gestalteten Planungsprozess der jetzige Konflikt zwischen Bürgerinnen und Bürgern und der Gemeinde hätte verhindert werden können. Immer wieder haben wir dafür geworben, die Menschen stärker einzubeziehen und ein Gesamtkonzept für das Gebiet zu entwickeln. Leider vergeblich. Nun steht das Projekt vor einer ungewissen Zukunft.

Kontakt zur SPD Markt Wendelstein:

Co-Vorsitzende
Lisa Bergmann
Am Richterhaus 15
90530 Wendelstein
E-Mail: lisa.bergmann@spd-wendelstein.de

Co-Vorsitzender & Fraktionssprecher
Maximilian Lindner
An der Mühle 1
90530 Wendelstein
Mobil: 0151 16503652
E-Mail: maximilian.lindner@spd-wendelstein.de

Von: Maximilian Lindner (Fraktionsvorsitzender der SPD im Markt Wendelstein), Montag, 04. Dezember 2023 - Aktualisiert am Freitag, 15. Dezember 2023
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »SPD im Markt Wendelstein« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/spd-markt-wendelstein

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