× Archiv der gedruckten Ausgaben Erscheinungstermine & Redaktionsschluss Auflage, Verbreitungsgebiet, Zustellung Artikel / Termine Einreichen Ansprechpartnerin Redaktion Mediadaten / Preisliste Ansprechpartner für Gewerbe Newsletter abonnieren
× Für Gewerbe Beratung anfordern Ansprechpartner für Gewerbe Ihre Werbung auf meier-magazin.de Kostenloser Brancheneintrag Newsletter abonnieren
Für alle Besucher*innen Erstanmeldung Kommentar schreiben Newsletter abonnieren Kleinanzeige einreichen
Infos für Vereinigungen Infos für Künstler*innen
Artikel & Termine einreichen Neu! Galerie
Ansprechpartnerin (Redaktion)

Roth und die 8. Nacht der Ausbildung

Region - Nachwuchs in den Betrieben wird händeringend gesucht und die Vielzahl der Ausbildungsmöglichkeiten und Berufsvarianten in der Region ist enorm. Bereits zum achten Mal richtete die Stadt Roth daher die „Nacht der Ausbildung“ aus, um ausbildende Betriebe mit interessierten Schüler:innen und Eltern zusammenzubringen.

  • Unsere redaktionelle Begleitung: Mael, Josie, Anouk und Antonia in der Kreisklinik Roth

    Unsere redaktionelle Begleitung: Mael, Josie, Anouk und Antonia in der Kreisklinik Roth
    © Markus Streck

  • Frau Meißner erklärt den Beruf Medizinische Technologin/Medizinischer Technologe

    Frau Meißner erklärt den Beruf Medizinische Technologin/Medizinischer Technologe
    © Markus Streck

  • Frau Maderstein zeigt zu behandelnde Gefäße

    Frau Maderstein zeigt zu behandelnde Gefäße
    © Markus Streck

  • Josephin folgt den Herzchen im Spiegelbild

    Josephin folgt den Herzchen im Spiegelbild
    © Markus Streck

  • eine Schülerin beim Ausprobieren eines Altersanzuges

    eine Schülerin beim Ausprobieren eines Altersanzuges
    © Markus Streck

  • Redakteurin Anja Albrecht versucht sich an einer Sonne

    Redakteurin Anja Albrecht versucht sich an einer Sonne
    © Markus Streck

  • Besuch im Landratsamt

    Besuch im Landratsamt
    © Markus Streck

  • Auszubildende im Landratsamt Teresa Kempfer  berichtet über ihren Beruf

    Auszubildende im Landratsamt Teresa Kempfer berichtet über ihren Beruf
    © Markus Streck

  • Teresa Kempfer stellt die Bereiche im Landratsamt vor

    Teresa Kempfer stellt die Bereiche im Landratsamt vor
    © Markus Streck

  • Interesse am Stand der Handwerkskammer für Mittelfranken

    Interesse am Stand der Handwerkskammer für Mittelfranken
    © Anja Albrecht

  • Die Firmengruppe Burkhartsmaier war mit drei Firmen am Start: Im Ostring 5 für das Maler- und Lackiererhandwerk und …

    Die Firmengruppe Burkhartsmaier war mit drei Firmen am Start: Im Ostring 5 für das Maler- und Lackiererhandwerk und …
    © Burkhartsmaier

    m > burkhartsmaier

  • … An der Lände mit BBL Burkhartsmaier Beschichtungs- und	  Lackiertechnik & BIL Burkhartsmaier Industrielackiererei

    … An der Lände mit BBL Burkhartsmaier Beschichtungs- und Lackiertechnik & BIL Burkhartsmaier Industrielackiererei
    © Markus Streck

    m > burkhartsmaier

Begleitet von Nieselregen spricht der erste Bürgermeister der Stadt Roth, Andreas Buckreus, unterm schützenden Pavillon vor dem Rother Rathaus die Begrüßungsworte und eröffnete die achte Nacht der Ausbildung. Er hebt den erfreulichen Zuwachs an Beteiligung seitens der Firmen hervor und weist darauf hin, dass in diesem Jahr rund 90 Betriebe zusammen 120 Ausbildungsberufe vorstellen. Das Besondere an der Langen Nacht: neben mobilen Infoständen am Marktplatz und in der Fußgängerzone öffnen ortsansässige Unternehmen ihre Pforten und laden herzlich dazu ein, den Betrieb und die dort arbeitenden Menschen kennenzulernen und mehr über die zur Auswahl stehenden Berufe zu erfahren.

Coole Truppe

Auch die meier Redaktion ist an diesem 12. Mai in Begleitung einer Gruppe von Schüler:innen dabei. Anouk (17), Josephin (17), Antonia (17), Mael (18) und Matthias (17) gehen aufs Labenwolf Gymnasium in Nürnberg und sagen bereitwillig zu, an diesem Abend einen Teil des Angebotes kennenzulernen.

Wir treffen uns gegen 17 Uhr am Bahnhof und steigen dort in eine der drei Shuttlebuslinien ein. Die Stimmung ist gut, und wir alle sind gespannt, was uns an diesem Abend erwartet. Die fünf Schüler:innen haben schon gute Vorstellungen, was sie nach dem Abi im nächsten Jahr machen wollen. Aber ganz in Stein gemeißelt ist das alles noch nicht. Auslandsaufenthalte, Uni-Studium, duales Studium oder eine Ausbildung. Irgendwie ist noch alles möglich und die Türen stehen offen. Genau richtig also, um heute ein bisschen mehr über Jobs und Karriere zu erfahren.

Erster Halt: Krankenhaus

Wir laufen zunächst zum Empfang der Kreisklinik und werden dann aber ein Stück weiter, den Berg hinunter, zum Bildungszentrum für Pflegeberufe geschickt. Der Empfang dort: sehr herzlich. Die Mitarbeiterinnen am Eingang begrüßen uns und versorgen uns mit Laufzetteln, auf welchen wir uns Notizen machen können. Kurz sprechen wir schon im Foyer über die Ausbildung in der Pflege und die neue Möglichkeit, den Beruf umfassend, generalistisch zu erlernen, also ohne die früher übliche Unterteilung in die Bereiche Kinder- oder Altenpflege.

Im ersten Raum schon eine Überraschung. Zwei Damen stellen den Bereich „Medizinische Technologie“ vor und laden dazu ein, etwas mehr über den Beruf „medizinische/r Technologe/Technologin“ zu erfahren. Erstaunen in unserer Runde, denn von diesem Berufsbild haben wir noch nie gehört. Gespannt lauschen wir Frau Maderstein und Frau Meißner, die beide anschaulich über die spannenden Facetten ihres Berufes, über Diagnose, ihre wichtige Schnittstelle zwischen Ärzten und Pflegenden, das menschlich nahe Verhältnis zu den Patienten, insbesondere bei schlechten Befunden, das Begleiten der Erkrankten über einen längeren Zeitraum hinweg sowie interessante technische Details und physikalisches Verständnis im Praxisalltag berichten.

Wir verstehen nun gut den Sinn und Zweck solch einer Ausbildungsnacht

Erfüllt von den ersten Eindrücken gehen wir nach oben in den ersten Stock. Dort dürfen wir einiges ausprobieren. Was machen linke und rechte Gehirnhälfte, wenn man seine Bewegungen nur im Spiegelbild betrachten kann? Wie fühlt es sich an, alt zu sein oder wie wichtig ist verantwortungsvolle, konzentrierte Arbeit bei der Befüllung von Tablettenboxen nach ärztlicher Anweisung oder beim Setzen einer Spritze?

Einmal mehr bekommen wir Respekt vor den Berufen in der Pflege und uns wird klar, was für ein erfülltes Arbeitsleben dahinter stecken kann. Antonia erzählt uns, dass ihre beiden Eltern auch im Pflegebereich tätig sind, und die positiven Worte von Pflegepädagogin Heidi Kilian-Gerber über ihre Freude am Job und ihre Begeisterung für die Pflege begleiten uns. Matthias, der gerne Lehramt studieren möchte, hört besonders aufmerksam zu. Ausgestattet mit bunten Smarties, die wir als Belohnung für das Tablettensortieren geschenkt bekommen, wechseln wir hinüber zum nächsten Unternehmensstandort, dem Landratsamt.

Als Erstes einen Cocktail und Schnittlauchbrot

Auch hier werden wir mit großem Hallo begrüßt. Wir wählen einen von drei alkoholfreien Cocktails und stärken uns mit den angebotenen Schnittchen, bevor wir tiefer in die Ausbildungsmöglichkeiten beim Landratsamt einsteigen. Teresa Kempfer ist im ersten Ausbildungsjahr zur Verwaltungsfachangestellten und sie nimmt unsere Gruppe unter ihre Fittiche. Sie spricht frei von ihren Plänen, ihren Gründen für die Entscheidung zu dieser Ausbildung und über die Dinge, die ihr besonders an ihrem Beruf gefallen.

Sie schätzt die Vielfalt der Abteilungen, die sie im Laufe ihrer Ausbildung durchlaufen kann. Sie spricht vom Blockunterricht und spannenden Vor-Ort-Terminen, beispielsweise Besuche bei Bürgern, die einen Waffenschein besitzen, aber auch Tourismus, Einbürgerung, soziales oder Kfz-Zulassungsstelle und einiges mehr. Sie stellt uns die einzelnen Bereiche und deren Stabsstellen vor und lässt auch die Berufsbilder „Duales Studium Diplom-Verwaltungswirt/-in (FH) Kommunalverwaltung (3. QE)“, „Fachinformatiker/-in - Systemintegration“, „Gärtner/-in - Garten- und Landschaftsbau“, „Straßenwärter/-in“, „Verwaltungsfachangestellte/r - Kommunalverwaltung“, „Verwaltungswirt/-in (2. QE)“ nicht unerwähnt. Daneben beantwortet sie geduldig und souverän unsere Fragen zu Ausbildungsvoraussetzungen und den Weiterbildungschancen.

Neben all den vielen Informationen hat das Landratsamt ein Quiz am PC und den Dreh am Glücksrad vorbereitet. Im Team kriegen wir die Lösungen zu Ausflugszielen, Landtagswahl, Einwohnerzahlen und Partnerstadt ganz gut hin und wir verlassen reich bestückt mit vielen Informationen und kleinen Geschenken das Amtsgebäude. Draußen sind wir uns einig: allein diese beiden Standorte besucht zu haben, gibt einen Einblick, wie vielfältig Vorstellungen und Ansprüche an den eigenen Beruf sein können und dass es wichtig ist, sich genau über seine Bedürfnisse und Wünsche klar zu werden.

Zurück geht es mit dem Shuttle ins Zentrum

Josephin macht sich schon im Bus per Handy neugierig an den Online-Zugangstest „LPA“ für den „Verwaltungswirt/in“, um zu sehen, was dort alles abgefragt wird. Die anderen überlegen engagiert mit. Dann streifen wir den Marktplatz mit den Angeboten von „Bayerischer Landespolizei“, „Polizei Schwabach“, „Hauptzollamt“ und „Bundeswehr“, vorbei am Rathaus und dem mobilen Stand einer Steuerkanzlei und springen danach in Linie 2, um noch einen letzten Standort auf unserer Abendtour zu realisieren. Die Route führt uns ins Rother Industriegebiet. Wir möchten die „Burkhartsmaier GmbH“ mit dem Angebot der Firma „Hanka - Kreatives Handwerk“ und „Handwerkskammer Mittlerfranken“ erkunden. Schnell heraus aus dem Bus, denn die Zeit wird langsam knapp. Die lange Nacht geht bis 21 Uhr und der letzte Shuttle aus dem Industriegebiet hinaus, fährt um 20.51 Uhr.

Am Standort angekommen, bleiben wir bei der „Handwerkskammer für Mittelfranken“ hängen. Die Dame fragt nach den Plänen der Gruppe und geht auf den Wunsch von Josephin und Anouk nach Kreativität und Gestaltung ein. Sie holt uns in kurzer Zeit dort ab, wo wir beim Wissen um Handwerksberufe stehen.

Von uns kommen, auf ihre Frage, woran wir denn beim Thema Handwerksberufe denken, banale Antworten wie „Maler“, „Bäcker“, „Schreiner“, „Maurer“. Die Beraterin der HWK greift zur 180-seitigen Ausbildungsbroschüre und plötzlich werden unsere einfachen Antworten bunt. „Fotograf/in“, „Geigenbauer/in“, „Glas- und Porzellanmaler/in“, „Holzblasinstrumentenmechaniker/in“, „Klavier- und Cembalobauer/in“, „Mediengestalter/in“, „Textilgestalter/in“, „Raumausstatter/in“, „Modist/in“, „Maßschneider/in“, „Holzspielzeugmacher/in“, „Holz- oder Steinbildhauer/in“, „Gold- oder Silberschmied/in“ sind da nur einige der kreativen Berufe, die wir zu lesen bekommen. Danach erhalten wir eine kurze Einweisung in die App der Handwerkskammer zur Berufswahl, zu den Beschreibungen der einzelnen Ausbildungsfelder und zur Suche nach aktuellen Praktikumsplätzen. Dann ist die Zeit vorbei und wir laufen schnell zum letzten Shuttlebus zurück zum Bahnhof.

Im Bus formulieren wir unser Fazit:

Die Zeit war viel zu kurz, um sich alles anzuschauen, und wir hätten noch vieles, interessantes mehr zu sehen gehabt. Aber wir verlassen Roth mit tollen Eindrücken und Impulsen und wünschen uns, dass auch viele andere Schüler das Angebot trotz regnerischer Witterung angenommen haben. Die beteiligten Firmen haben sich unglaublich viel Mühe gemacht und uns überall herzlich willkommen geheißen. 

Es wurde klar, dass man mit der Wahl einer Ausbildungsstelle keineswegs den Wunsch nach einem Studium oder einem Auslandsaufenthalt ad acta legen muss. Eine Ausbildung ist viel mehr ein praktischer, solider Weg, seine Wünsche und Begabungen zu finden, zu formen und auszubauen. Sie kann den Weg ebnen und auch studiumsergänzend, -begleitend oder -vorbereitend eine perfekte Möglichkeit schaffen, aus dem eigenen Ich eine Spezialistin oder einen Spezialisten mit einem breit angelegten, fundierte Wissen aus Theorie und Praxis zu erschaffen.

Von: Anja Albrecht (meier Redaktion), Samstag, 13. Mai 2023 - Aktualisiert am Sonntag, 17. März 2024
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »Nacht der Ausbildung Roth« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/nda

Weitere Seiten zum Thema:

Empfehlen Sie diesen Artikel:

Kommentar schreiben

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.