Schluss mit dem Personalmangel - Nürnbergs Busse und Bahnen werden noch zuverlässiger
Nürnberg - Bus und Bahn sind das Rückgrat der Mobilität in Nürnberg. Für viele Kinder und Rentner:innen sind sie oft die einzige Möglichkeit, eigenständig von A nach B zu kommen. Dazu sind sie ein zentraler Bestandteil auf dem Weg, unsere Fortbewegung klimafreundlicher und auch für alle Menschen in Nürnberg leiser, sicherer und lebenswerter zu machen. Ein attraktives und zuverlässiges Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln liegt deshalb im Interesse aller Nürnberger:innen.
Doch wie in vielen Branchen macht sich auch bei den Öffis der Fachkräftemangel bemerkbar. Weil zu viele Busfahrer:innen fehlten, musste die VAG – wie viele Verkehrsbetriebe in Deutschland – in den letzten Monaten immer wieder Fahrpläne ausdünnen. Zuletzt zwischen Januar und Mai vor allem auf den hochfrequentierten Innenstadt-Linien 34 und 36, den wichtigen Ringbuslinien sowie den stark ausgelasteten Linien 61 und 62 von Röthenbach durch Eibach nach Mühlhof und Katzwang. Die Folge waren überfüllte Bussen und längere Wartezeiten.
Leider wurde dies der Öffentlichkeit kaum kommuniziert und die Ausdünnungen kamen recht plötzlich. „Wir haben davon nur aus der Presse erfahren“, ärgert sich Alexander Kahl, Sprecher für Öffentlichen Verkehr der Grünen Stadtratsfraktion. Um mehr über die Hintergründe des Fahrermangels zu erfahren, hat die Grüne Stadtratsfraktion im Winter einen entsprechenden Antrag gestellt. „Wir wollten dabei auch wissen, welche Anstrengungen die VAG bislang unternimmt, um das Problem zu lösen. Und wir haben selbst Vorschläge gemacht. Zum Beispiel können wir uns Rentner:innen oder Studierende vorstellen, die als Nebenjob Straßenbahn fahren“, erklärt Alexander Kahl mit Verweis auf positive Erfahrungen in vielen anderen Städten.
Wir freuen uns jetzt deshalb ganz besonders, dass die VAG die Initiative der Grünen Stadtratsfraktion aufgegriffen hat. Zudem wurde die Zahl der Ausbildungsplätze stark erweitert, umfangreiche Programme zur Werbung und Bindung von Bus- und Straßenbahnfahrer:innen gestartet. Auch die Hürden für den Start bei der VAG wurden und werden gesenkt. „Endlich ist das Thema oben auf der Agenda. Nach Jahrzehnten der mangelnden politischen Unterstützung für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs geht es nun voran. Die VAG ist auf einem guten Weg, mehr Mitarbeiter:innen zu finden, um noch zuverlässiger zu werden und das Angebot künftig auch ausweiten zu können“, freut sich Alexander Kahl im Hinblick auf die beschlossene Verkehrswende.
Da aber noch immer viele Fahrer:innen ihre zahllosen Überstunden nicht abbauen konnten, die Personaldecke noch immer dünn ist und die Arbeitsbelastung beispielsweise durch den Evangelischen Kirchentag momentan immens ist, kommt die VAG nicht umhin, in den Sommerferien erneut einen leicht reduzierten Fahrplan anbieten zu müssen. Damit wird jedoch ein stabiler, vollwertiger Fahrplan im Herbst und Winter möglich, wenn deutlich mehr Menschen mit Bus und Bahn unterwegs sind. Leider trifft es wieder die Fahrgäste des Ringbusses und der Linie 61. Diese Linien werden in den Sommerferien nur alle 20 Minuten unterwegs sein. „Diese geplante und abgestimmte Ausdünnung ist alles andere als schön. Aber sie ist deutlich verträglicher, als kurzfristige Ausfälle im Herbst und Winter, wenn viel mehr Menschen mit Bus und Bahn unterwegs sind“, wägt Stadtrat Alexander Kahl ab. „Dank der frühzeitigen Kommunikation seitens der VAG, können wir nun für Verständnis dafür werben. Es ist aber vollkommen klar, dass eine Angebotsreduktion künftig nicht mehr vorkommen darf. Mit der Personaloffensive arbeitet die VAG mit voller Kraft daran, dass sie in den nächsten Jahren keine Fahrten mehr streichen muss.“
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