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SPD-Vertreter fordern: „TenneT muss bei der Juraleitung nachbessern!“

Kleinschwarzenlohe/Kornburg - Die Diskussion um die neue Juraleitung hält Politik und Bürger in der Region weiter in Atem. Konkret geht es dabei um eine Hochspannungstrasse, die vom Umspannwerk Raitersaich (Landkreis Fürth) bis in den Landkreis Landshut führen wird. Geplant ist, die bereits bestehende Leitung im Zuge des geplanten Neubaus durch eine 380-KV-Höchstspannungsleitung zu ersetzen. Diese soll auch durch die Orte Katzwang, Kleinschwarzenlohe, Kornburg und Wendelstein führen.

  • Vor-Ort-Termin in Kleinschwarzenlohe. Carsten Träger (Mitte), umweltpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, mit dem Nürnberger SPD-Stadtrat Harald Dix (re) und dem SPD Ortsvereinsvorsitzenden Kleinschwarzenlohe-Neuses und Gemeinderat Maximilian Lindner (li).

    Vor-Ort-Termin in Kleinschwarzenlohe. Carsten Träger (Mitte), umweltpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, mit dem Nürnberger SPD-Stadtrat Harald Dix (re) und dem SPD Ortsvereinsvorsitzenden Kleinschwarzenlohe-Neuses und Gemeinderat Maximilian Lindner (li).
    © Thomas Meyer

  • Abstand von 400 Metern zur geplanten 380-kV-Vorzugstrasse von TenneT. Rot gefärbter Bereich zeigt die deutlichen Überschneidungen mit den Wohngebieten in Kornburg und Kleinschwarzenlohe.

    Abstand von 400 Metern zur geplanten 380-kV-Vorzugstrasse von TenneT. Rot gefärbter Bereich zeigt die deutlichen Überschneidungen mit den Wohngebieten in Kornburg und Kleinschwarzenlohe.
    © BayernAtlas

Bei einer Ortsbegehung äußerten der aus Kornburg stammende Nürnberger SPD-Stadtrat Harald Dix und Maximilian Lindner, SPD-Ortsvorsitzender Kleinschwarzenlohe-Neuses und Gemeinderat, Verständnis für die Bedenken gegenüber dem Projekt in der Bevölkerung. Sie bemängelten vor allem, dass die vom Netzbetreiber TenneT geplante Trasse zwischen Kleinschwarzenlohe und Kornburg eng an der Wohnbebauung verläuft.

Grundsätzlich empfiehlt das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) bei Höchstspannungsleitungen wie der geplanten neuen Juraleitung einen Mindestabstand zu Wohnhäusern von 400 Metern. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hält sogar eine Distanz von mindestens 600 Metern für sinnvoll. So sollen gesundheitliche Risiken für Anwohner möglichst ausgeschlossen werden.

Der von TenneT bevorzugte Trassenverlauf unterschreitet zwischen Kleinschwarzenlohe und Kornburg den empfohlenen Abstand von 400 Metern jedoch erheblich. Große Teile der Wohnbebauung im Süden von Kornburg und im Norden von Kleinschwarzenlohe, darunter auch ein Kindergarten, liegen den Planungen zufolge deutlich näher an der Trasse. Maximilian Lindner kritisiert das: „Ich kann nicht nachvollziehen, dass TenneT penibel auf den Abstand zu einem Sandabbaugebiet achtet, aber dort, wo Menschen leben, der Abstand unterschritten wird.“

Carsten Träger, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, sieht das ähnlich. Er war ebenfalls nach Kleinschwarzenlohe gekommen, um sich vor Ort ein Bild von der Lage zu machen. „Im Bereich Kleinschwarzenlohe/Kornburg muss TenneT definitiv nachbessern. Die Unterschreitung des Mindestabstands ist für die Anwohner so nicht hinnehmbar“, erklärte er im Anschluss an den Ortstermin.

Harald Dix ärgert zudem die Begründung des Netzbetreibers für den geplanten Trassenverlauf: „Das Argument, die Anwohner seien durch die Autobahn ja ohnehin schon belastet, kann ich so nicht stehen lassen. Gerade dann kann man das Wohnumfeld ja nicht noch mehr beeinträchtigen“, machte der Nürnberger SPD-Stadtrat deutlich.

Alle drei Politiker setzen sich für eine so dezentrale Energiegewinnung wie möglich und so zentrale wie nötig ein. Dennoch betonten sie, dass sie sich nicht pauschal gegen neue Leitungen aussprechen. Für den europaweiten erfolgreichen Ausbau erneuerbarer Energien sind wohl nach Berechnungen der Bundesnetzagentur leistungsstärkere Hochspannungsleitungen erforderlich. Außerdem geht es den SPD-Vertretern auch nicht darum, durch einen anderen Verlauf der Trasse das Problem auf Nachbargemeinden abzuwälzen. Vielmehr möchte man eine verträgliche Lösung für alle Beteiligten. „Eine Erdverkabelung für den Bereich zwischen Kleinschwarzenlohe und Kornburg ist zwingend zu prüfen.“, fordert Lindner. Ansonsten müsse man einen neuen bevorzugten Trassenverlauf ermitteln, bei dem die Abstände zur Wohnbebauung eingehalten werden.

Grundsätzlich werben die drei SPD-Politiker dafür, die Energiewende nicht über die Köpfe der Bürgerinnen und Bürger hinweg zu organisieren. „Wir wollen die Bevölkerung unbürokratisch und transparent einbinden. Schließlich geht es um eine gute Zukunft für uns alle“, fasst Umweltpolitiker Carsten Träger zusammen. Politik im Schulterschluss mit den Anwohnern also. Damit das auch im Fall der Juraleitung gelingt, muss TenneT seine Pläne noch einmal überarbeiten.

Von: Maximilian Lindner (SPD-Ortsvereinsvorsitzender Kleinschwarzenlohe-Neuses), Dienstag, 18. Mai 2021 - Aktualisiert am Freitag, 21. Mai 2021

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Kommentare

  • Wolfgang Schmid Mo., 24. Mai 2021 Teilen:

    Der BUND Nürnberg waren auf der Kornburger Demo mit einem Transparent: "Energiewende ja - Juraleitung NEIN"
    Der BUND hat sich damit nicht für die Abstandsregelung der Verschiebebefürworter, also St.-Florians-Jünger, sondern generell gegen die Juraleitung ausgesprochen!
    Der BUND Bayern hat auch in zahlreichen Broschüren und wissenschaftlichen Untersuchungen nachgewiesen, dass es zur Stromversorgung die Juraleitung nicht braucht. So auch die N-ERGIE AG Nürnberg.
    Ebenso hat sich der BUND-Vertreter bei der Anhörung im Bundestag geäußert, dass es die Höchstspannungstrassen nicht braucht. Hat Carsten Träger da nicht zugehört oder hört er lieber auf die Übertragungsnetzbetreiber Tennet und andere? Jedenfalls hat er den Bau der Juraleitung mitbeschlossen.

  • Hubert Galozy Mo., 24. Mai 2021 Teilen:

    Seltsamer Auftritt der SPD-Troika. Wo ist eigentlich SPD-Nürnberg-Chef und hauptberuflich Tennet-Mitarbeiter Ahmed Nasser?
    Die SPD verspielt noch den Restfunken Glaubwürdigkeit. Aus welchem Grund genau soll man die noch wählen?

    - wie sollen 400 Meter Abstände eingehalten werden, wenn es aufgrund der Bausituation nicht geht?
    - warum soll durch Erdverkabelung ein Vielfaches an Kosten und Umweltzerstörung durchgesetzt werden?
    - wo ist die Kosten-Nutzen-Analyse von Tennet und warum fordert das die SPD nicht ein? Das sind Basics bei einem Projekt!
    - wer verdient 6,91% sichere Eigenkapitalrendite am Bau?
    - welchen Beitrag leistet die Juraleitung zur Versorgungssicherheit und Energiewende in Bayern (bitte mit nachweisbaren Belegen)?
    - warum baut man einen neuen Kindergarten viel zu nah an eine bestehende Leitung und möchte dann durch Verschiebung, Aufrüstung in 11-facher Leistung und 7-facher Stärke andere Betroffenheiten schaffen?

    Ich empfehle diesen SPD-Vertretern das Nachlesen bei Hermann Scheer (Der energethische Imperativ) - dort werden die Parteifreunde nachlesen, dass dieser überdimensionierte Übertragungsnetzausbau nur den Atom- und,Kohlekonzernen dient und nicht der dezentralen Bürgerenergiewende. Aber vielleicht hat die SPD ja auch diese Klientel mit der Juraleitung im Blick, nicht wahr Ahmed Nasser?

  • Wolfgang Schmid Mo., 24. Mai 2021 Teilen:

    Der BUND Nürnberg waren auf der Kornburger Demo mit einem Transparent: "Energiewende ja - Juraleitung NEIN"
    Der BUND hat sich damit nicht für die Abstandsregelung der Verschiebebefürworter, also St.-Florians-Jünger, sondern generell gegen die Juraleitung ausgesprochen!
    Der BUND Bayern hat auch in zahlreichen Broschüren und wissenschaftlichen Untersuchungen nachgewiesen, dass es zur Stromversorgung die Juraleitung nicht braucht. So auch die N-ERGIE AG Nürnberg.
    Ebenso hat sich der BUND-Vertreter bei der Anhörung im Bundestag geäußert, dass es die Höchstspannungstrassen nicht braucht. Hat Carsten Träger da nicht zugehört oder hört er lieber auf die Übertragungsnetzbetreiber Tennet und andere? Jedenfalls hat er den Bau der Juraleitung mitbeschlossen.

  • Wolfgang Schmid Mo., 24. Mai 2021 Teilen:

    Der BUND Nürnberg waren auf der Kornburger Demo mit einem Transparent: "Energiewende ja - Juraleitung NEIN"
    Der BUND hat sich damit nicht für die Abstandsregelung der Verschiebebefürworter, also St.-Florians-Jünger, sondern generell gegen die Juraleitung ausgesprochen!
    Der BUND Bayern hat auch in zahlreichen Broschüren und wissenschaftlichen Untersuchungen nachgewiesen, dass es zur Stromversorgung die Juraleitung nicht braucht. So auch die N-ERGIE AG Nürnberg.
    Ebenso hat sich der BUND-Vertreter bei der Anhörung im Bundestag geäußert, dass es die Höchstspannungstrassen nicht braucht. Hat Carsten Träger da nicht zugehört oder hört er lieber auf die Übertragungsnetzbetreiber Tennet und andere? Jedenfalls hat er den Bau der Juraleitung mitbeschlossen.

  • Wolfgang Schmid Mo., 24. Mai 2021 Teilen:

    Trassen-Wahnsinn überall stoppen!

    • Eine 380-kV-Leitung in Kornburg zu bauen, ist ein Übel! Für Mensch und Natur!
    • Eine 380-kV-Leitung in Katzwang zu bauen, ist auch ein Übel!
    • Eine 380-kV-Leitung in Schwabach Nord oder Süd zu bauen, ist auch ein Übel!
    • Eine 380-kV-Leitung in Rohr, Kammerstein, Büchenbach, Rednitzhembach, Schwanstetten zu bauen, ist auch ein Übel! Für Mensch und Natur!
    • Eine 380-kV-Leitung in den Landkreisen Neumark, Nürnberger Land oder Eichstätt zu bauen, ist auch ein Übel! Für Mensch und Natur!
    • Die Suche einiger Trassenbefürworter nach einer angeblich "verträglichen Variante" für die Juraleitung ist fern von der Realität,

    Der Ersatzneubau der Juraleitung ist überall ein unzumutbares Übel!

    Die Energiewende zu regionalen erneuerbaren Energien bedarf dieser Trasse nicht. Ganz im Gegenteil: wenn sie gebaut werden sollte, werden Menschen und Natur geschädigt und die Energiewende blockiert, um Atom- und Kohlestrom innerhalb Europas zu transportieren.

    Wir brauchen keine 11-fache Leistungserhöhung, wenn die aktuelle Auslastung der heutigen 220-kV-Leitung nur bei etwa 20 – 30 Prozent liegt.

    Das Aktionsbündnis gegen den Ersatzneubau, welcher 34 Bürgerinitiativen entlang der Juraleitung angehören, ist sich in Zusammenarbeit mit Experten einig:

    • Der Bedarf für die Juraleitung P53 wurde nicht belegt.
    • Die P53 verhindert die regionale Energiewende.
    • Die P53 verhindert den dringend notwendigen Klimaschutz
    • Die P53 wird von uns Stromkunden bezahlt werden und unsere Stromrechnung erhöhen.
    • Die Kosten der Juraleitung sind erheblich höher als deren Nutzen. Der Bau der Juraleitung ist deshalb europarechtswidrig und damit anfechtbar.

    Das Ziel einer dezentralen Energiewende mit regionaler Wertschöpfung und einer bezahlbaren Energieversorgung, die den Klimazielen entspricht, wird mit dem Bau der Juraleitung und der intransparenten Vorgehensweise nicht erreicht werden können.

    Wir fordern stattdessen:

    • Die Stromerzeugung mit erneuerbaren, dezentralen Energien muss ausgebaut werden.
    • Stromspeicher und Verteilnetze müssen ausgebaut und gefördert werden.
    • Damit schützen wir das Klima und leisten einen Beitrag zur regionalen Wirtschaftsförderung.

    Wir müssen dagegen angehen, dass unsere Natur und unser Lebensraum weiter zerstört wird. Lasst uns endlich gemeinsam gegen diese unheilvolle Stromentwicklungspolitik ankämpfen!

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