Turnerinnen des 1. FC Schwand bei Anti-AfD-Demo
Schwanstetten - Wenn einer eine Reise macht, dann kann ihm das schon passieren!
Turnerinnen bei Anti-AfD-Demo in Augsburg
Wenn einer eine Reise macht, kann das schon einmal passieren
Die Turnerinnen des 1. FC Schwand suchten sich für ihren diesjährigen Ausflug die zweitälteste Stadt Deutschlands aus: Augsburg. Rosemarie Strehler hatte alles gut vorbereitet und auch die Partner der Turnerfrauen eingeladen. Der bequeme Reisebus brachte die Gruppe ins Zentrum von Augsburg, wo um 10 Uhr die Fremdenführer warteten. Leider war das gotische Rathaus nicht zu besichtigen. Um 13 Uhr sollte auf dem Rathausplatz eine Anti-Demo gegen die im Kongresszentrum tagende AfD stattfinden. Die zum Schutz der Demonstranten (Augsburg ist bunt, so wie Schwand!) anwesenden 2000 Polizisten waren ja nicht zu übersehen!
Schon die Römer haben vor mehr als 2000 Jahren bei der Gründung den Vorteil des Hochlands zwischen Lech und Wertach erkannt: Fließendes Wasser und strategischen Schutz vor Feinden. So ist noch heute die Stadt von zahlreichen Wasserkanälen durchzogen. Sie dienten den vielen Mühlen als Antrieb und dem blühenden Weber- und Gerbergewerbe.
Unser erstes Ziel, die Fuggerei, entstand nach dem 30-jährigen Krieg durch das wohlhabende Kaufmannsgeschlecht der Fugger als erste Sozial-Reihenhaussiedlung Deutschlands. Die Häuser sind fast noch im Originalzustand, von einer Stadtmauer umgeben, autofrei und dienen noch heute sozial schwachen Menschen als äußerst preiswerte Mietwohnungen. Die Inneneinrichtung wurde durch die Stiftung allerdings den heutigen Erfordernissen angepasst.
Ein Fußmarsch brachte uns durch schattige Gassen über zahlreiche Brücken zu unserem zweiten Ziel: Das Schätzler-Palais. Dieser Prachtbau Augsburger Patrizier beherbergt neben div. Kunstsammlungen einen Spiegelsaal, der uns in seiner Größe und prachtvollen Ausstattung in die Welt der bayerischen Königsschlösser versetzte.
Die Mittagszeit verbrachten die meisten der Ausflügler im Schatten in einem der zahlreichen Straßencafes. Mit Getöse , Getrommel und von zahlreichen Polizisten in voller Montur bei sengender Hitze begleitet, zog friedlich neben uns der lange Anti-Demo-Zug vorbei. Die vielen Plakate informierten uns deutlich, dass Augsburg nicht braun ist, sondern bunt. Das bekräftigten auch die Redner auf dem voll besetzten Rathausplatz, den wir passieren mussten, um unseren Bus zu erreichen.
Was uns besonders auffiel: Augsburg wurde als Industriestadt (MAN, Messerschmidt u.a.) im 2. Weltkrieg Opfer zahlreicher Luftangriffe. Dabei wurden über 70 % der alten und antiken Gebäude zerstört. Auch zahlreiche Kirchen, selbst die Fuggerei bekamen ihren Teil ab. Man erkennt, die Häuser sind fast alle neueren Stils. Allerdings fielen uns auch die vielen grünen Oasen mit Laubbäumen auf, sicher dank der von den Römern angelegten Wasserläufe.
Unser nächstes Ziel war das Käthe-Kruse-Puppenmuseum in Donauwörth. In einem ehemaligen Kloster erfährt man viel Interessantes über das aufregende, unruhige Leben der Puppenmutter und ihre vielen Kinder und Puppenkinder. Erstaunlich: Käthe-Kruse-Puppen haben sich vom Spielzeug zum heute hochpreisigen Sammlerobjekt entwickelt. Auch Donauwörth hatte unter Luftangriffen des 2. Weltkriegs zu leiden. Aber die Häuser entlang der Reichsstraße erstrahlen heute wieder romantisch in alter Pracht. Das gotische Liebfrauenmünster schenkte uns erholsame Ruhe, bevor wir die Hitze draußen in einem Eiscafe bekämpften.
Unser letzter Halt war ein empfehlenswerter Dorfgasthof in Haag nahe Treuchtlingen, wo wir uns in einem schattigen Biergarten bei deftiger fränkischer Kost für den Abend stärkten.
Nach 12 Stunden waren wir wieder sicher in unserem Schwanstetten angelangt, wo wir uns von lieben Freunden verabschiedeten. Ein besonderer Dank gilt unserer Rosemarie für die viele Mühe mit der Organisation dieser gelungenen, schönen Fahrt.
Christel Jotz