Verwenden statt verschwenden.
Worzeldorf, Herpersdorf - In Worzeldorf werden gerettete Lebensmittel kostenlos an alle Bürger verteilt.
Die Worzeldorfer Frauen Union führt in Zusammenarbeit mit dem CSU Ortsverband Worzeldorf und der katholischen Kirche Corpus Christi ihr nächstes sozial-ökologisches Projekt durch. Unter dem Motto „Lebensmittel verwenden statt verschwenden“ werden jeden Donnerstag von 18.00 bis 19.00 Uhr gerettete Lebensmittel im Gemeindesaal der katholischen Kirche Corpus Christi, An der Radrunde 155, 90455 Worzeldorf, kostenlos an jeden Bürger, unabhängig vom Geldbeutel, verteilt. Angeschlossen an das Projekt ist ein Begegnungscafe. Dort werden während der Lebensmittelausgabe Kaffee, Tee und gerettete Gebäckstücke kostenlos serviert. Schirmherrin des Projekts ist die Kulturbürgermeisterkandidatin Frau Prof. Dr. Julia Lehner.
Die Idee, Lebensmittel vor der Vernichtung zu retten und kostenlos an Jedermann zu verteilen, setzte die Vorsitzende der Frauen Union Worzeldorf, Monika Simon-Deinein, nach einem Hinweis aus ihrem Team um. Kurzfristig wurde ein Treffen und ein Vortrag mit der Lebensmittelretterin Brigitte Adelmann vom Worzeldorfer CSU Ortsverbandsvorsitzenden und Stadtratskandidaten Theo Deinlein (Listenplatz 31) und Monika Simon-Deinlein in der katholischen Corpus Christi Kirche organisiert. Der Erfolg des Vortrages und die anschließenden Gespräche mit den Bürgern ließen den Entschluss, einen Verteiler für gerettete Lebensmittel in Worzeldorf zu gründen, schnell reifen. Innerhalb dem Ortsverband der CSU, der Frauen Union Worzeldorf sowie Karoline Viefhaus als Sprecherin der katholischen Kirche Corpus Christi, wurden bei einem Treffen Anfang November schnell Nägel mit Köpfen gemacht. Binnen kürzester Zeit gelang es Monika Simon-Deinlein, ein Team von mehr als 25 Helferinnen und Helfer für das Projekt zu begeistern. Die Unterstützer sind Mitglieder der Frauen Union Worzeldorf, dem CSU Ortsverband Worzeldorf, der Kirche Corpus Christi sowie Bürger, die sich spontan als Projektbegeisterte meldeten. Gemeinsam mit Ihrem Team gelang es Simon-Deinlein noch im Laufe des Novembers neun Sponsoren für das nachhaltige Projekt zu gewinnen.
Ziele des Projektes
Das Hauptziel des sozial ökologischen Projektes ist ein bewusster Umgang mit Lebensmitteln. „Wir wollen ein Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft und für Nachhaltigkeit setzen“ betont die Nachhaltigkeitsexpertin Simon-Deinlein“ und führt dazu aus: „Jedes Jahr werden in Deutschland 12 Mio Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Auf Basis von Spenden unserer Sponsoren verteilen wir Lebensmittel, die noch genießbar sind, aber nicht mehr verkauft werden können, kostenlos an jeden Bürger.
Die Vorsitzende der Frauen Union Worzeldorf und Stadtratskandidatin ist ausgebildete Dipl. Soz.Pädagogin, Gesundheitsberaterin GGB und systemischer Coach. Simon-Deinlein verfügt über Erfahrung in der Stadtteilarbeit, der Führung von Gruppen und durch ihren Beruf über viel Empathie im Umgang mit Menschen. Die Gründerin sieht den Aufbau des Lebensmittelverteilers stadtteilverbindend. „Die katholische Kirche als Verteilstation dient den Menschen im Stadtteil und darüber hinaus als eine neue Begegnungsstätte.“ Das Projekt schafft nach ihrer Meinung „eine Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen und sich bei kostenlosem Kaffee und Kuchen mit Freunden und Bekannten im Begegnungscafe der Pfarrgemeinde zu treffen.“
Theo Deinlein, Vorsitzender des CSU Ortsverbandes Worzeldorf und einer der Gründungsväter des Projektes argumentiert, „Menschen mit kleinem Budget haben durch das Projekt die Möglichkeit, ihre Haushaltskasse zu entlasten.“ Er ergänzt, „die Einstellung gegenüber unseren Lebensmitteln verändert sich. Der Umgang mit unseren Lebensmitteln wird den Menschen viel bewusster.“
Als Schirmherrin des Projektes konnte Monika Simon-Deinlein, wie bereits bei der letzten erfolgreichen Kleidertauschbörse der Worzeldorfer Frauen Union im Oktober, Frau Prof. Dr. Julia Lehner, Kulturreferentin und Kulturbürgermeisterkandidatin gewinnen.
Professionelle Projektorganisation und -abwicklung
Bei derzeit acht teilnehmenden Händlern werden zur Vernichtung bestimmte Lebensmittel abgeholt. Die private Akademie für Informatik, AFI, unterstützt das Projekt beim Druck von Werbemitteln und Plakaten.
Die Worzeldorfer Lebensmittelretter bestehen aus fünf Teams. Vier Fahrteams bestehend aus 4-6 Personen holen die Lebensmittel bei den beteiligten Händlern am Donnerstagnachmittag ab. Beginn der Route ist um 16.30 h beim „Schweizer Huesli“ in der Gartenstadt. Nach einem Routenplan werden Kretschmann – Obst und Gemüse in Katzwang, die Filiale der Bäckerei Nusselt in Worzeldorf (auch mittwochs), der „Mix-Markt“ in Langwasser, ALDI in Herpersdorf, Drogeriemarkt Rossmann in Worzeldorf, die „Apotheke an der Radrunde“ in Worzeldorf sowie „Gemüse Brunner“ in Worzeldorf angefahren und die geretteten Lebensmittel abgeholt. Jedes Fahrteam ist einmal pro Monat eingeplant. Das Team vor Ort mit 4-6 Personen ist wöchentlich im Pfarrzentrum der Corpus Christi Kirche im Einsatz. Dort werden die Lebensmittel nach dem Eintreffen sortiert, aufbereitet und ausgegeben. In der Küche des Pfarrzentrums werden die geretteten Lebensmittel nach hygenischen Vorschriften und Richtlinien behandelt.
„Wir haben in unserem Team eine professionelle Projektplanerin, welche die Ablauf- und Einsatzpläne erstellt und weiterentwickelt“ berichtet Monika Simon-Deinlein mit Stolz.
Der Vorsitzende des CSU Ortsverbandes Worzeldorf, Theo Deinlein ist begeistert von der bisherigen Resonanz: „Obwohl unser Projekt noch sehr jung ist, wurden die ersten Veranstaltungen jeweils von 50 bis 70 Bürgern besucht. Die geretteten Lebensmittel fanden schnell Abnehmer und auch das Begegnungscafe erfreut sich bei den Besuchern großer Beliebtheit.
O-Ton eines Besuchers: "Das Projekt ist vorbildlich organisiert. Ablauf und Ausgabe sind klar strukturiert. Alle Beteiligten haben viel Spaß und sind mit Herzblut und viel Engagement bei der Sache."
Überregionale Beachtung
Das Konzept der Veranstaltung findet bereits regional Beachtung. Monika Simon-Deinlein berichtet von Anfragen aus Wendelstein und Schwabach. „Wir sind gerne bereit, den Aufbau weiterer Verteiler zu begleiten und unsere Erfahrungen mit Interessenten zu teilen“, sagt sie und ergänzt: „Gerade ist unser Flyer für das Projekt fertig geworden und wird verteilt.“ Anfang des neuen Jahres ist ein Gründungsfest aus geretteten Lebensmitteln geplant. Hierzu laden wir bereits heute alle Bürgerinnen und Bürger herzlich ein.
Weitere Seiten zum Thema: