Von Dreschflegeln und vom Arbeiten für Äthiopien
Freie Waldorfschule Wendelstein - Einen Tag vor Michaeli (29.09.) herrschte an der Freien Waldorfschule Wendelstein ein buntes Treiben.
Die Drittklässler bestellten pflügend und eggend eifrig den Schulacker und pressten rotwangige Äpfel zu feinem Saft. Die Viertklässler droschen kraftvoll ihr vor den Ferien geerntetes Korn mit großen Dreschflegeln. Klipp-klapp, klipp-klapp, so ging’s im Takt.
Staunend und bewundernd schauten die Kindergartenkinder zu und sangen für uns mit zarten Stimmchen ein Drescherlied. Mühsam trennten wir die Spreu vom Weizen. In Handmühlen und mit Mörsern vermahlten die Kinder die Körner geduldig zu Mehl.
Daniela Lechner hatte mit einem Feuerstein feierlich ein Michaeli-Feuer entzündet. Dort wurden nun knusprige Fladen gebacken. Im Kessel am Dreibeingestell verwandelten sich unsere Karotten und Kartoffeln aus eigenem Anbau in eine phantastische Gemüsesuppe. Es war ein fröhliches gemeinsames Singen und Schmausen am Feuer.
Selbstversorger zu sein, war eine wundervolle Erfahrung, doch über den Winter kämen wir mit unserer Ernte nicht. Wie gut, dass es Menschen gibt, die tagaus, tagein für uns arbeiten, damit wir uns mit anderen Aufgaben beschäftigen können.
Die Fünftklässler säuberten den nahen Wald von Unrat, während die Sechst- und Siebtklässler im Kletterwald ihren Mut erprobten.
Die Schülerinnen und Schüler ab den 8. Klassen arbeiteten den Tag über in verschiedenen Bereichen und Betrieben. Der Erlös kommt unserem Äthiopien-Projekt zugute.
Geben und Nehmen im Kleinen und Großen und in ständigem Wechsel!