Waldhalle in Großschwarzenlohe - eine Standortbestimmung
Wendelstein / Großschwarzenlohe - Wendelstein ist unsere Heimat. Wir als GRÜNE setzen uns dafür ein, dass Wendelstein mehr ist, als nur eine Schlafstadt für Menschen, die von dort zur Arbeit pendeln.
Zur Lebensqualität gehört für uns, die Entwicklung der Gemeinde an die Bedürfnisse der Bürger anzupassen. Wir wollen in Großschwarzenlohe ein Ortszentrum schaffen, das Aufenthaltsqualität bietet. Wo Raum für Vereine, Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Kultur und vieles mehr entsteht. Raum, der an den Ort angebunden, nutzbar, erlebbar und gestaltbar ist.
In Großschwarzenlohe fehlt ein echtes Ortszentrum. Nachdem die Waldhalle sanierungsbedürftig war und ein Neubau wirtschaftlicher, haben wir uns im Gemeinderat dafür eingesetzt, zunächst die nicht mehr genutzte Gaststätte abzureißen, dort die neue Waldhalle zu errichten und nach der Fertigstellung die alte Halle abzureißen. Die neue Nutzung der Fläche der alten Waldhalle wollten wir mit den Bürgern entwickeln, Ideen aufnehmen, Konsens bilden, umsetzen. Zusammen mit unseren Gemeinderäten hat der Marktgemeinderat den Neubau beschlossen, ein Architekturbüro wurde beauftragt.
Parallel dazu wurde der Gemeinde eine Ackerfläche jenseits des Mittelweges zum Kauf angeboten. Auch wir haben für den Ankauf gestimmt, weil wir uns wünschen, dass die Gemeinde Flächen erwirbt - als Potential für künftige Entwicklungen, um Wendelstein auch morgen noch gestalten zu können.
Das hat der Bürgermeister zum Anlass genommen, den Auftrag für die Neuplanung der Waldhalle am alten Standort zu stoppen.
Wir als GRÜNE haben auf die Idee des Bürgermeisters, die Waldhalle auf den neu erworbenen Acker zu setzen, reagiert und zusammen mit der SPD ein Gesamtkonzept gefordert. Die Mehrheit des Marktgemeinderates hat dies abgelehnt. Stattdessen wurde mit den Stimmen der SPD beschlossen, einen Architekten mit der Planung der Waldhalle auf dem Acker zu beauftragt. Weitere Vorgaben wurden nicht beschlossen – der Architekt plant also schlicht eine Halle.
Wir halten zunächst den Standort für schwierig. Der Flächennutzungsplan, den die Gemeinde erst für viel Geld hat entwickeln lassen, weist das Grundstück als landwirtschaftliche Fläche aus. Die Bebauung an dieser Stelle lässt den Ortsrand weiter ausfransen und weckt Begehrlichkeiten auf den Nachbargrundstücken – deren Eigentümer würden natürlich auch gerne ihre Äcker als Bauerwartungsland verkaufen. Die Flächenversiegelung schreitet weiter ungebremst voran, unsere Bauern verlieren immer mehr Flächen, die für eine Bewirtschaftung nicht mehr zur Verfügung stehen. Die derzeitige Verkehrsanbindung verträgt sicher keinen zusätzlichen Verkehr auf den engen Straßen ohne Bürgersteige. Der neue Flächennutzungsplan, der angeblich die gemeindliche Entwicklung für die nächsten 20 Jahre darstellen soll, erweist sich nach wenigen Wochen bereits als unzureichend.
Statt blind drauflos zu planen wünschen wir uns eine Planung mit Bürgerbeteiligung. Wir wollen zusammen mit den Bürgern Ideen entwickeln, was Großschwarzenlohe braucht und dann klären, wo und wie wir das umsetzen. Die jetzige Planung führt nur zu weiteren Problemen, sei es beim Verkehr, der Parkplatzsituation oder der Schaffung von Kindertagesstätten und Schulkapazitäten, welche aufgrund der Bebauung des Hörnleingeländes notwendig werden.
Wir wollen Großschwarzenlohe mit den Bürgern gestalten, nachhaltig, überlegt und zukunftsorientiert.
Weil wir hier leben.
Martin Mändl / Carolin Töllner