Zehn bewegte Jahre
Wendelstein - Die letzten zehn Jahre waren eine bewegte Zeit – in den USA wurde der erste schwarze Präsident gewählt, die Europäische Union erhielt den Friedensnobelpreis und Lena Meyer-Landrut gewann den Eurovision Song Contest. Und dann war da ja noch die Eurokrise…
Auch für Renate Ullrich waren die letzten zehn Jahre sehr bewegt – aber für sie fanden die wirklich wichtigen Dinge des Lebens in ihrem kleinen „Oma-Häuschen“ statt. Dort betreibt sie seit nunmehr einer Dekade ihre Privatpraxis für Psychotherapie und hat in dieser Zeit mit mehr als 200 Menschen deren ganz persönliche Krisen gemeistert.
Ihre Klienten kommen mit ganz unterschiedlichen Themen und die Therapie verläuft entsprechend individuell. „Es gibt kein Pauschalrezept, keinen vorgefertigten Plan, die Stunden entwickeln sich meist von alleine“, erklärt die 60jährige Therapeutin. Nur eines ist immer gleich: sie begegnet allen ihren Klienten mit viel Verständnis und Empathie.
Ihr Fallspektrum erfüllt die ganze Bandbreite, von akuten Fragen des Lebens wie Jobverlust, Überforderung oder dem Umgang mit dem Älterwerden der Eltern bis hin zu tiefsitzenden Problemen wie Ängsten, Phobien oder Depressionen. Burnout und der zunehmende Leistungsdruck gehören dabei zu den häufigsten Themen, mit denen sie bei ihrer Arbeit konfrontiert wird, auch Kinder und Paare hat sie regelmäßig in ihrer Praxis. Dabei stellt sie fest, dass die Fähigkeit zur Kommunikation unter den Menschen immer schlechter wird. So kam etwa ein Paar zu ihr, das nicht reden konnte: sie kommunizierten nur über WhatsApp.
Um zu helfen bringt sie als ausgebildete Heilpraktikerin Psychotherapie ganz unterschiedliche Methoden zum Einsatz, wie Tiefenpsychologie, Hypnose, Gesprächs- oder Verhaltenstherapie – meistens eine Mischung aus allem. Und eine ganz besondere Therapieform: Humor. So verspricht Renate Ullrich: „Niemand verlässt meine Praxis weinend.“