So., 10.04.16 20 Uhr
25. Rother Bluestage - Lisa Simone
Es liegt ihr im Blut: Nina Simones Tochter verbindet Jazz, Blues und Soul zu einer ausdrucksstarken Mischung.
Der Name und die Erinnerung an ihre berühmte Mutter Nina schwingen in jedem Satz und jeder Liedzeile mit - doch Lisa Simone hat sich freigeschwommen und mit ihrem Album All Is Well zu ihrer eigenen Musik gefunden.
Natürlich muss man über Nina Simone reden, wenn die Tochter der legendären Sängerin ein Konzert gibt. Als eine der prägenden Künstlerinnen der Blues- und Jazzszene der 1960er und 1970er Jahre hinterließ die Mutter nach ihrem Tod 2003 einen gigantischen Fußabdruck. Doch anstatt sich völlig aus dieser Position emanzipieren zu wollen, bekennt sich Lisa Simone stolz zu ihrem Erbe. Ein Konzert wäre nicht komplett ohne die Songs ihrer Mutter, sagte sie jüngst zu ihrem umjubelten Auftritt in Ingolstadt.
Dabei musste die Sängerin zunächst viel Geduld aufbringen und sich nahezu ihre Zähne ausbeißen, um Anerkennung zu gewinnen. 1962 in der Nähe von New York geboren, begann Lisa ihre musikalische Laufbahn als Soul Sister in „Jesus Christ Superstar“, war als Frontfrau der Acid-Jazz-Band Liquid Soul für einen Grammy nominiert, schulte sich weiter am Broadway (u. a. als Mitglied der Originalbesetzung des Erfolgsmusicals „Rent“) und wurde für ihre Hauptrolle im Musical „Aida“ mit dem "National Broadway Award" als "Best Musical Actress" ausgezeichnet. 2009 sang sie zusammen mit Lizz Wright, Angelique Kidjo und Dianne Reeves beim Tribute an ihre Mutter unter dem Tourmotto „Sing The Truth“.
2014 erschien endlich ihr erstes Soloalbum All Is Well. Inmitten eines zeitlosen Grooves erstrahlt ihre grenzenlose, in der afroamerikanischen Erde verwurzelte Stimme. In den sehr persönlichen Songs treffen Jazz, Blues und Soul auf deutliche Einflüsse aus der westafrikanischen Spielweise ihrer Mitmusiker Hervé Samb [guit], Reggie Washington [b] und Sonny Troupé [dr]. Live läuft die 53-Jährige zu absoluter Höchstform auf – weshalb der Donaukurier unlängst berichtete: „Das Konzert war ein denkwürdiges und traf die Musikfans mitten ins Herz...am Ende gab es kein Halten mehr.“
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