Kurzerhand wird am Gehirn operiert. Ein simpler Eingriff bei einem psychisch erkrankten Menschen und der Alltag klappt wieder. Die in Basel geborene Yael Inokai, schreibt in ihrem im Februar 2022 erschienen Roman „Ein simpler Eingriff“ auf eindringliche Weise von persönlichen, medizinischen und gesellschaftlichen Grenzüberschreitungen in der hierarchisch geprägten Nachkriegszeit.

Die 1989 geborene Schriftstellerin schildert, wie insbesondere Frauen, die an psychischen Krankheiten leiden, durch eine Gehirnoperation geheilt werden, also wieder arbeitsfähig und gesellschaftstauglich gemacht werden. Yael Inokai knüpft mit ihrem Roman an sehr aktuelle Debatten an: Aufbegehren gegen gesellschaftliche Konventionen, Machtstrukturen und Emanzipation.

Dem Projekt „Irre gute Lesung“ am sozialpsychiatrischen Zentrum des AWO-Kreisverbands Mittelfranken-Süd e.V. ist es gelungen, diese junge und doch schon renommierte Schriftstellerin für Schwabach zu gewinnen. 

„Irre gute Lesung“ möchte durch kulturelle Veranstaltungen einen Beitrag zur Inklusion seelisch erkrankter Menschen leisten. Denn knapp ein Drittel aller Menschen hierzulande erkranken im Laufe ihres Lebens psychisch. Somit kann es Jeden direkt oder indirekt treffen. Seelische Krankheiten sind meist ein Tabu. Zudem verhindern Scham und Angst vor Diskriminierung bei den Betroffenen, sich frühzeitig notwendige Beratung und Hilfe zu holen.