Am Sonntag, 30.9.2018 findet um 17 Uhr in der Röthenbacher Wolfgangskirche ein Cello-Recital statt.

Sinn und Sinne sind für uns nicht immer greifbar, auch wenn vieles nach sinnvollen Prinzipien erschaffen scheint. Zunächst ist da der Tastsinn: Ein klangliches Ertasten leitet S. Gubaidulina in ihrem fünften Präludium für Cello. Viele Sinne denkt J. S. Bach in seiner Flöten-Partita mit, die in einer Bearbeitung für Cello erklingen wird: mit sinnvoll und kontrastierend angeordneten Barocktänzen spricht er neben dem auditiven Sinn in diesen Sätzen immer ein beschwingtes Körpergefühl an.
Steigert sich diese Sinnlichkeit, kann sie bis in die Verrücktheit führen – man ist „von Sinnen“. So bei M. Marais: Les Folies („die Verrücktheit“) zeigen uns einen spanischen Tänzer, der nach und nach „von Sinnen“ gerät: Gerade diese – von allen Sinnen erzählende und beinahe „wahnsinnig“ abgehobene – Energie steckt nicht selten in den Volkstänzen des Balkans. Solche Eindrücke hielt Z. Kodály in den Sätzen seiner groß angelegten Solosonate fest: ein wahnsinniges Klangfeuerwerk!

Christoph Heinlein erhielt seine musikalische Ausbildung bei Annemarie Dengler-Speermann an der Hochschule für Musik Würzburg. Weitere Impulse gaben Meisterkurse bei Cellisten wie Bernard Greenhouse oder Pieter Wispelwey. In seinen Konzerten widmet er sich vorwiegend selten gespielter Literatur für Violoncello solo und bringt diese dem Publikum nicht nur musikalisch näher, sondern erläutert diese auch unterhaltsam