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Do., 14.04.16     20 - 22 Uhr

»Mensch sein und Mensch bleiben in Zeiten des Terrors«

„Mensch sein und Mensch bleiben in Zeiten des Terrors – individuelle und gesellschaftliche Möglichkeiten und Aufgaben in schwieriger Zeitlage“ ein Vortrag von Dr. Hans Moritz, ehemaliger Oberstufenlehrer der Freien Waldorfschule Wendelstein

Ort: Waldorfschule Wendelstein, Freie, In der Gibitzen 49, 90530, Wendelstein, Deutschland

Mensch sein und Mensch bleiben in Zeiten des Terrors – individuelle und gesellschaftliche Möglichkeiten und Aufgaben in schwieriger Zeitlage.
Legt man einmal das Konzept der »German Angst« beiseite das eine Grundskepsis unserer Volksmentalität,Veränderungen und Umwälzungen gegenüber beschreibt, so haben wir wie kein zweiter Staat in Europa, ja auf der Welt die Möglichkeit den Phänomen »Terror«, »islamischer Staat«, »Krieg«, »Flucht«, »Vertreibung«, »Flüchtlinge« etc. erkennend und verstehend gegenüberzutreten.

Gegenwärtig erleben die Menschen drei entscheidende Defizite, einen Mangel an Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und Sinnhaftigkeit des politischen Geschehens, damit sind wesentliche Elemente des Zusammenhalts, sprich, der Kohärenz der menschlichen Person und des sozialen Gefüges bedroht.

Wird man sich dieser Tatsache bewusst und der Methoden die hierbei angewandt werden ist ein erster Schritt zur Wiedergewinnung der persönlichen und gesellschaftlichen Autonomie getan.
Dieser nicht einfache und streckenweise auch schmerzhafte Weg darf im Blick auf die historische Entwicklung im Nahen Osten auch die eigenen Anteile der westlichen Welt an den gegenwärtigen Geschehnissen nicht ausblenden. Ebenso wird zu fragen sein wie das absolut menschenverachtende Verhalten dem man nur mit tiefen Abscheu gegenüberstehen kann von jungen Männern und Frauen dargelebt wird, die in vielen Fällen in westlich orientierten Kulturkreisen sozialisiert wurden.

Wir haben gerade als Deutsche umfassende Erfahrungen als Individuum und als Gemeinschaft mit einem „Leben unter Terror“ in der Zeit des Nationalsozialismus gemacht.
Wir kennen die Gefahren einer schleichenden psychischen Anpassung und die extremen Formen der Deformation wie sie in den Konzentrationslagern den Gulags oder Umerziehungslagern angewendet wurden.
Terror als Instrument der bewussten Steuerung von Individuum und Masse sollte für uns Deutsche kein unbekannten Vorgang sein !

Als Deutsches Volk haben wir im Verlauf des I. Und II. Weltkriegs, sowohl als Täter als auch als Opfer Erfahrungen mit Flucht und Vertreibung gemacht. Wir haben aber auch Integrationserfahrung in sehr umfassenden Maße da nicht nur die Weltkriegsflüchtlinge integriert wurden sondern wir auch die Eingliederung der neuen Bundesländer, nach der Wende 1989 zu schultern hatten. Schließlich verfügen wir gerade im deutschen Sprachraum über die psychologischen und soziologischen Instrumente des Verstehens :
· Sigmund Freud hat die Theorie der eigenen Schattenanteile und ihre Projektion nach außen bereitgestellt.
· Bruno Bettelheim zeigte die Deformation unter Terror auf,
· Hanna Ahrend wies in ihren Vorlesungen auf »Das Böse« hin und
· Viktor E. Frankl stellte die unverzichtbare Dimension des »Sinns« und die »Trotzmacht des Geistes« in die Mitte seiner Arbeiten.
· Nicht vergessen Rudolf Steiner der neben einem spirituell-geistigen Menschenverständnis auch die Bedingungen eines friedlichen Zusammenlebens in Gegensätzen aufgezeigt hat.
Zusätzlich zu diesen Instrumenten, haben wir in Deutschland die demographischen, finanziellen und politischen Bedingungen, nämlich eine Friedenszeit seit zwei Generationen, so, dass wir uns ein »Nachdenken darüber« und eine gründliche Erkenntnis leisten können !

Der Vortrag: »Mensch sein und Mensch bleiben in Zeiten des Terrors – individuelle und gesellschaftliche Möglichkeiten und Aufgaben in schwieriger Zeitlage«, möchte hierzu einen Beitrag leisten.
Abschließend wird auch auf die enge Verbindung und Wertschätzung hinzuweisen sein, die der Islam in seinen vielen Facetten in Deutschland ab dem 17 Jahrhundert erfahren hat.
Goethe schrieb seinen »West-Östlichen Divan« mit Blick auf seinen geistigen »Zwilling« den persischen Dichter Hafis. Friedrich Rückert der in Franken gelebt hat ist wohl die größte und bedeutendste verbindende Gestalte beider Kulturen. 44 orientalische Sprachen sprechend hat er mit seinen kongenialen Übersetzungen aus dem Arabischen und Persischen uns im deutschen Sprachraum ein Material zum Verständnis des Islam und der islamischen Kultur gegeben das einzigartig auf der Welt ist.
Schütteln wir die »German Angst« vor Veränderung ab und nehmen jetzt die Chance wahr aus unserem Schicksal zu lernen und Verstehbarkeit der Welt, Handhabbarkeit der Probleme und Sinnhaftigkeit des Daseins, kurz Menschlichkeit zu unseren »Exportschlagern« zu machen.
Es mag gut sein, dass wir deutlich weniger daran verdienen als an den Waffen, aber die Welt wird eine bessere dadurch werden.

Dr. Hans Moritz

Im Festsaal der Freien Waldorfschule Wendelstein um 20 Uhr

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