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Balkonkraftwerke – der kleine, grüne Beitrag

Region - Mini-Solaranlagen sind auf dem Vormarsch, die Verkaufszahlen steigen rasch an. Seitens der Regierung sind Maßnahmen im Gespräch, die die Nutzung noch attraktiver machen und das Handling vereinfachen.

  • Infoveranstaltung am 28.09.23 in der Paul-Metz Halle, Zirndorf

    Infoveranstaltung am 28.09.23 in der Paul-Metz Halle, Zirndorf
    © Anja Albrecht

Gemäß einer Marktstudie der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) wurden bis Ende 2021 zwischen 140.000 und 190.000 Balkonkraftwerke in Deutschland verkauft und installiert. Laut HTW entspricht das empirisch bereits einer Leistung von 59 Megawatt bis 66 Megawatt und die Anzahl der verkauften Balkonkraftwerke hat sich von 2020 bis 2021 fast verdoppelt. Christian Ofenheusle, Geschäftsführer von EmpowerSource UG, schätzt für das Jahr 2023 den Verkauf von Balkonkraftwerken hierzulande auf über 500.000 Balkonkraftwerke. Legt man jeweils 600 Watt pro Balkonkraftwerk zugrunde, gäbe das rechnerisch eine Leistung von 300 Megawatt.*

Der Kreisverband der Grünen im Fürther Land lud am 29. September zu einem kostenlosen Fachvortrag in die Paul-Metz-Halle, Zirndorf ein, um den Bürgern dieses interessante Thema näherzubringen.

Die meier Redaktion war vor Ort. Als Referent eingeladen war Solar-Experte Dipl.-Ing. Christian Dürschner, der von den Direktkandidierenden im Landkreis Fürth: Barbara Fuchs, André Höftmann, Sabine Geyer und Walter Schäfer sowie Landratskandidat Marco Maurer herzlich begrüßt wurde.

Fotovoltaik bedeutet für den Maschinenbauingenieur aus Erlangen „Klimaschutz zum Selbermachen“. Denn gerade mit einem Balkonkraftwerk können Hausbesitzer und sogar Wohnungseigentümer und Mieter – sofern Vermieter und Eigentümergemeinschaft zugestimmt haben und keine baurechtlichen Bestimmungen (Denkmal-/Ensembleschutz) dagegen sprechen – sich die Kraft der Sonne zunutze machen und ihre Stromkosten senken. Beispielsweise kann der Betrieb der Spülmaschine, Waschmaschine und des Trockners in die Sonnenstunden verlegt werden und auch die Energiekosten für Kühl- und Gefriergeräte sowie IT und Unterhaltungselektronik werden tagsüber durch die Solarenergie reduziert. Wie schnell sich die Anschaffungskosten amortisieren, hängt vom Preis der Anlage und dem Strompreis ab. 

Attraktiv bei der Anschaffung ist, dass seit Januar 2023 beim Verkauf von Balkonkraftwerken mit bis zu 600 Watt die Mehrwertsteuer entfällt.

Manche Regionen bieten zudem Förderprogramme an, die den Bürgern für die Anschaffung einen Zuschuss in Aussicht stellen. Der Markt Wendelstein fördert zum Beispiel im Rahmen des CO₂-Minderungsprogrammes die Beschaffung von Plug-in, bzw. Stecker-PV-Anlagen mit 10 % des Kaufpreises, maximal 100 Euro (sofern man seinen Strom mind. für die folgenden drei Jahre vom Gemeindewerke Wendelstein KU bezieht). Informieren Sie sich am besten vorab bei Ihrer Kommune.

Die Installation von Balkonkraftwerken ist relativ einfach. Experte Christian Dürschner empfiehlt aber, sich vor dem Kauf genau über die Produkte zu informieren und den Hausanschluss sowie die angedachte Einspeisesteckdose durch einen Fachbetrieb prüfen zu lassen. Die Installation selbst muss von keinem Elektrofachmann durchgeführt werden. Die Anlage kann tatsächlich ganz simpel über das Einstecken in eine (geeignete) Einspeisesteckdose in Betrieb genommen werden.

Nur ein Teil der Käufer befestigt übrigens das Balkonkraftwerk tatsächlich am Balkongeländer. Die Module können natürlich auch auf Dachflächen, Vorsprüngen, Schuppen, Mauern o. Ä. angebracht werden. Wichtig ist, dass dafür vorgesehene Befestigungssysteme verwendet werden und die Sicherheit gewährleistet ist, damit kein Schaden an Gebäuden oder Personen entstehen kann.

Was ist noch zu beachten?

Aktuell darf die Maximalleistung des Wechselrichters 600 Watt nicht überschreiten. Die Anlage muss beim Netzwerkbetreiber angemeldet und im Markenstammregister der Bundesnetzagentur eingetragen werden.

Es liegt aber ein Gesetzesentwurf im Bundestag vor, dass die Einspeiseleistung des Wechselrichters ab Januar 2024 bis zu 800 Watt betragen darf. Zudem soll zukünftig die Anmeldung beim Netzbetreiber entfallen, man muss die Anlage dann nur noch bei der Bundesnetzagentur melden.

Und wenn alles fertig installiert ist?

Dann kann der stolze Besitzer seinen kostenlos erzeugten Strom in Echtzeit über eine App auf dem Handy ablesen und aktiv entscheiden, wann er welche Geräte einschalten möchte.

Von: Anja Albrecht und Markus Streck (meier Redaktion), Samstag, 30. September 2023 - Aktualisiert am Sonntag, 19. November 2023
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »meier® Magazin / Redaktion« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/redaktion

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