Der Muttertag – ein besonderer Sonntag im Mai voller Musik
Region - Ein wirklich außergewöhnliches Event erwartet das Publikum zum Muttertag. Das musikalische Mutter-Tochter-Duo Hilde und Victoria Pohl präsentiert im zauberhaften Ambiente der Burg Rabenstein "Blue Notes". Zwei Pianistinnen, Mutter und Tochter, mit ganz viel abwechslungsreicher Musik und energiegeladenem Entertainment.
Die meier Redaktion traf sich mit den Musikerinnen, um über den Muttertag, das gemeinsame Klavier-Projekt »Pohl & Pohl« und über das gute Verhältnis der beiden zu sprechen.
Einträchtig sitzen die zwei auf dem Sofa nebeneinander und als Gegenüber spürt man sofort die positiven Vibes, die dieses sympathische Mutter-Tochter-Team ausstrahlt.
„Das hat die Mama schon geschickt eingefädelt, am Muttertag hat sie mich immer bei sich“,
überlegt Victoria Pohl augenzwinkernd. Obwohl sie zu der Idee, gemeinsam am Klavier Konzerte zu geben, selbst die ersten Impulse lieferte. Mittlerweile treten die Vollblutpianistinnen, neben etlichen eigenen Projekten, schon bald 10 Jahren lang zusammen auf der Bühne auf.
„Das hat sich so ergeben, irgendwann haben wir einfach mit diesen gemeinsamen Konzerten begonnen. Die Buchungen dafür kamen dann eigentlich wie von selbst und auch der Radius dafür wird immer größer“, erinnert sich Hilde Pohl und erwähnt ein kürzlich gehaltenes Konzert am Bodensee. „Dass uns damit etwas ganz Besonderes gelang, wurde uns erst im Laufe der Zeit bewusst. Für uns beide war das solch ein natürlicher, ungezwungener Prozess, wir haben gar nicht groß darüber nachgedacht, dass wir da wohl etwas Einzigartiges erschaffen konnten.“
Als erfahrene Musikerin ist ihr kein vergleichbares Mutter-Tochter-Team am Klavier bekannt.
Zwölf bis fünfzehn "Pohl & Pohl" Konzerte gibt es im Schnitt pro Jahr. Am liebsten sind ihnen kleine „Tourneen", wie jetzt zum Muttertag. Am 10.05. im Schloß Schwaig „Pohl-Position No.1“, am 12.05. die „Blue Notes" auf Burg Rabenstein und das Muttertagskonzert am 15.05. im Wohnstift Rathsberg. „Dafür können wir besser kompakte Übungstermine finden“, erklärt Hilde Pohl. „Denn natürlich müssen auch wir uns für die Konzerte intensiv vorbereiten und uns aufeinander abstimmen“. Die Konzerttage sind relativ gut im Kalender vorauszuplanen, antwortet Victoria. Schwieriger ist es, dann Termine für die Proben, kurz vor den Auftritten zu finden, denn die Terminkalender der beiden Musikerinnen sind mit vielen anderen Konzerten, Bandprojekten und Unterrichtstagen als Lehrende an sich schon gut gefüllt.
Von Victoria Pohl wollen wir wissen, wie sie zu dem Entschluss gekommen ist, in die Fußstapfen der Eltern zu treten, und Musikerin zu werden.
War es mehr das Talent, oder mehr das musikalische Umfeld, das ihr von den Eltern vorgelebt wurde? Die Mutter Pianistin, der Vater – Yogo Pausch – Schlagzeuger, da war doch der Liebe zur Musik schon alleine aus familiärer Sicht der Weg geebnet.
„Sicherlich eine Kombination von all dem, und Talent war bei mir eindeutig da. Aber ich habe auch wirklich viel dafür geübt und gearbeitet. Denn Talent, ohne stetiges Bemühen und Üben, bringt alleine nicht viel.“ Ihre Arbeit am Klavier beschreibt sie als Fingersport, denn wie bei allen Sportarten muss man auch in der Musik konstant am Ball bleiben.
„Als kleines Mädchen hat Vicky schon sehr früh mit dem Klavierspielen angefangen, ich habe sie anfangs selbst unterrichtet. Das hat gut funktioniert, bis die Pubertät kam. Da gab es für uns beide erst einmal eine Pause“, erinnert sich Hilde Pohl. Victoria nickt „die Mama hat zum richtigen Zeitpunkt wirklich locker gelassen, das war perfekt für mich. Aber sie hat es geschickt gemacht und immer wieder kleine, unauffällige, aber wirksame Botschaften platziert. Unter anderem, ganz zufällig, interessante Literatur zur Musik irgendwo in der Wohnung liegen lassen. Das hat mich natürlich schon neugierig gemacht, auch wenn ich es erst einmal nicht zugeben wollte. Nach zwei Jahren entstand dann selbst wieder der Wunsch, mit dem Klavierspielen anzufangen und schließlich entschied ich mich, 'klassisches Klavier' und dann 'Jazzpiano' zu studieren.“
„Für mich war aber klar, ich selbst werde Victoria nun nicht mehr unterrichten und habe sie mit lieben Kollegen verknüpft“, ergänzt Hilde Pohl, „das war ein guter Weg für uns beide“.
„Bei unseren Konzerten sind wir gleichwertige Musikerinnen, auf Augenhöhe. Wir schätzen das Können der Anderen, lernen immer wieder neu voneinander und schenken uns künstlerische Freiheit“
„Es hat sich nie so angefühlt, als ob wir als Konkurrentinnen auftreten. Ich freue mich immer unglaublich mit Victoria für ihren Erfolg und achte sehr, was sie an Fähigkeiten auf der Bühne zeigt. Wenn wir zusammen am Klavier sitzen, genießen wir einfach die Momente zu zweit, und oft überraschen wir uns, wenn die eine etwas macht, das für die andere nicht vorhersehbar war. Es gibt in diesen Augenblicken kein richtig oder falsch, sondern alles ist gut und schön. Im Klavierspiel finden und unterstützen wir uns. In wesentlichen Dingen, sind wir uns sehr ähnlich, oft ist es Gleichklang, und wir passen beim Spielen automatisch die eigene Atmung an die der anderen an.“
„Die Auswahl unserer Stücke ist bunt. Das reicht von Klassik über Jazz, Rock, Swing und Pop.“
Oft schlägt Victoria etwas Neues vor und muss ihre Mutter dann erst gut von der Idee überzeugen, bis das Stück es ins gemeinsam ausgesuchte Programm schafft. Aber – verrät sie mit einem Schmunzeln – „das werden am Ende dann häufig unsere echten Lieblingsstücke.“
Energiegeladen und abwechslungsreich, gespickt mit vielen unterhaltsamen Nuancen, so beschreiben die beiden ihre Konzerte.
„Von Vicky kommt unser gemeinsamer Kleidungsstil auf der Bühne. Wir tragen immer dieselben Farben und meist auch die gleichen Kleider oder Schnitte. Vorzugsweise glitzernd. Eines unserer Lieblingsoutfits sind rosa Pailettenkleider, die Victoria für uns entdeckt hat“, schwärmt die Mutter vom guten Geschmack ihrer Tochter.
„Mama ist schon begeistert, wenn wir von hinten oft verwechselt werden“, erzählt Victoria lachend.
Dabei gibt sie zu, dass sie sich oft selbst ertappt, wie sie – ganz unbewusst – die Haltung oder die Gesten ihrer Mutter kopiert. Sie vermutet einen natürlichen Prozess aus der Kindheit, und ihre Mutter Hilde blickt ganz erstaunt zu ihrer Tochter hinüber - ein kleiner, naher Überraschungsmoment im Gespräch.
Auf unsere Frage, ob denn auch beim Hören der Stil der beiden verwechselbar ist, schütteln Hilde und Victoria energisch den Kopf. Wenn man die Augen schließt und sich auf sein Gehör verlässt, dann sind beide Musikerinnen das, was sie eben sind: einzigartig und unverwechselbar.
Auf die Burg Rabenstein und das einmalige Ambiente dort freuen sich beide sehr, sie schwärmen vom historischen Saal, dem Kerzenschein und dem leckeren Essen im Burgrestaurant nach dem Konzert und beide haben für sich ein eigenes Mutter-Tochter-Ritual gefunden.
Bevor sie nach Hause fahren, statten sie der Falknerei noch einen nächtlichen Besuch ab und lauschen Seite an Seite den „U-Uuuhhs“ der Eulen und Käutzchen.
Hilde Pohl rät allen Müttern, gemeinsame Dinge mit ihren Kindern zu finden. Sei es ein gemeinsames Hobby, ein verbindender Beruf, eine Aktivität, geliebte Rituale oder gemeinsame Urlaube, die man als Zweierteam fest im Jahr verankert. Das bringt Nähe und festigt die Beziehung, egal in welchem Alter.
Mit einem Geheimnis von Hilde Pohl schließen wir das herzliche Interview „zu einem Konzert fahren wir mit 200 % Energie. 100 % davon, geben wir an unser Publikum weiter. Doch weil uns die Konzerte auch so viel Positives zurückgeben, fahren wir trotzdem wieder mit 200 % nach Hause.“
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