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Der Stille unter den Feiertagen

Region - Zur Ruhe kommen, sich auf Vergangenes besinnen - zu Allerheiligen gedenken wir nicht nur der kirchlichen Heiligen, sondern es ist ein Tag für die Seele, ein Tag, um sich gern an Vergangenes zu erinnern.

Bereits seit dem 8. Jahrhundert begeht die katholische Kirche „Allerheiligen“ am 1. November - einen festlichen Gedenktag, der den Heiligen gewidmet ist, tatsächlich auch ein Gedenktag für Märtyrer. Für viele von uns eine sehr fremde Vorstellung, einen Menschen zu huldigen, der vor vielen hundert Jahren besondere Taten vollbracht hat oder sich für seinen Glauben meist unter Schmerzen und Verzicht opferte.

 

Wie passt so etwas in unsere moderne Welt?

Wir fragen nach bei Michael Kneißl, dem leitenden Seelsorger im Pfarrverband „brücken-schlag“ in Rednitzhembach, Schwanstetten und Wendelstein. Was passiert denn eigentlich an Allerheiligen, was feiern wir denn da wirklich? Pfarrer Kneißl verrät uns sein Verständnis zu diesem besonderen Tag. 

Allerheiligen, das war damals für die kleinen Leute im Volk gedacht, denn mit den Erzählungen über bedeutende Personen und Figuren konnten in den Köpfen Bilder entstehen und so Zutrauen, Zuversicht, der Glaube an das Gute und das Vertrauen auf Gott wachsen. Die Heiligen waren Leitbilder, gute Menschen, zu welchen man aufschauen konnte, an welchen man sich orientieren durfte. Daran lohnte es sich festzuhalten.

Für Michael Kneißl ist Allerheiligen heute aber weitaus mehr. In den Gottesdiensten zu Allerheiligen spricht er natürlich mit seinen Gemeinden immer wieder über gute Taten und große Namen wie Mutter Theresa, Franz von Assisi oder Hildegard von Bingen, aber noch viel mehr möchte er die Menschen anregen, über ihre eigenen „Heiligen“ nachzudenken.

 

Eigene "Heilige"?

Jeder – da ist sich Michael Kneißl sicher – hat seine eigenen persönlichen Vorbilder. Menschen, die einem nahe stehen, Menschen, die einem mit ihrem Tun einen guten Weg bereitet haben oder die den einzelnen persönlich auf seinem Lebensweg fördern und positiv beeinflussen konnten - sei es nun im privaten oder beruflichen Umfeld. Angefangen bei den eigenen Eltern und Großeltern, Geschwistern hin zu Freunden, Bekannten, Klassenkameraden, Lehrern, Kollegen, Vorgesetzten oder Personen des öffentlichen Lebens.

 

Und dann ist Allerheiligen wieder ganz nah

So können wir diesen Feiertag an einem meist grauen, nass-kalten ersten Novembertag plötzlich ganz anders, ganz warm erleben. Wir denken an schöne Geschichten, die unser Leben begleitet und geprägt haben. Denken an Menschen, die den Weg mit uns gehen, die wir bewundern, nach deren Vorbild wir unser Tun im Guten ausrichten können.

 

Zwei Gedenktage hintereinander

Häufig sind diese prägenden Persönlichkeiten gar nicht mehr unter uns und so baut Allerheiligen eine Brücke zum darauffolgende Allerseelen. Ein zweiter kirchlicher Feiertag, an welchem das Denken an die Verstorbenen im Vordergrund steht. Und auch hier erinnert Pfarrer Kneißl daran, dass diese beiden Tagen nicht voll von drückender Trauer sein müssen. Mit Menschen aus den Gemeinden zieht er mit Weihwasser, Weihrauch, Kerzen und Kreuzträger durch die Gräberreihen zur traditionellen Gräbersegnung, spricht Fürbitten zum Andenken an Verstorbene, verliest die Namen aller, die im vergangenen Jahr beerdigt wurden und lässt so gemeinsam die Menschen in den Gedanken aufleben, lebendige Erinnerungen, die kein Tod den Hinterbliebenen nehmen kann.

 

Licht und geschmückte Gräber

und tatsächlich sind Friedhöfe in diesen Tagen Orte des Lichts und der Erinnerung. Ein Spaziergang bei Dunkelheit über einen Friedhof gleicht einem flackernden Lichtermeer.

Da der 1. November ein gesetzlicher Feiertag in Bayern ist, nutzen die Menschen die Zeit, um an Allerheiligen Kerzen auf den Gräbern zu entzünden, mit frischen Blumen, herbstlichen Gestecken und Zweigen zu schmücken und für den bevorstehenden Winter vorzubereiten, begleitet von guten Gedanken an den Menschen, der „heimgegangen“ ist.

Die Gräbersegungen mit Pfarrer Michael Kneißl finden an Allerseelen am Friedhof in der Sperbersloher Straße statt. Danach am Waldfriedhof in Wendelstein und Rednitzhembach, am Sonntag darauf dann in Röthenbach. Im Anschluss an die Gräbersegnung zu Allerseelen in Wendelstein lädt der Frauenkreis im katholischen Vereinshaus in der Sperbersloher Straße 12 herzlich zu Kaffee und Kuchen ein.

GESETZLICHE REGELUNG

Allerheiligen ist in folgenden Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag: Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland. In den Bundesländern, in denen Allerheiligen ein gesetzlicher Feiertag ist, sind zusätzlich öffentliche Unterhaltungsveranstaltungen verboten, die nicht dem ernsten Charakter dieser Tage entsprechen, da es sich um einen stillen Feiertag handelt.

Quelle: Allerheiligen - Feiertag in Deutschland (feiertage-deutschland.de)

Von: Anja Albrecht (meier Redaktion), Montag, 26. September 2022 - Aktualisiert am Mittwoch, 26. Oktober 2022
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »meier® Magazin / Redaktion« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/redaktion

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