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Endlich salonfähig – Die gesunde Medizin aus Hanf

Region - Seit Jahrhunderten ist Hanf als Nutzpflanze auf der Welt im Gebrauch und kann neben den Rohstoffen für Kleidung, Papier und vielem anderen, auch als wichtiger Teil der Ernährung einen Beitrag leisten.

  • © Photo by Marion Michele on Unsplash

Neben den einheimischen Klassikern, die jetzt im Winter wieder auf den Küchentisch kommen, bietet der Hanf eine willkommene Abwechslung. Zum Beispiel als Öl oder in der Form der Samen. Dennoch ist die Pflanze immer wieder in ein schlechtes Licht gerückt worden. Überwiegen ist das unter dem Deckmantel des THC geschehen, der Wirkstoff, der den Rauschzustand durch dessen Konsum auslöst. Doch in den vergangenen Jahren erlebt der Hanf gerade in Deutschland eine Renaissance. Immer mehr Produkte werden aus sehr widerstandsfähigen und nachhaltigen Pflanzen hergestellt. Und auch weitere Wirkstoffe kommen zum Einsatz. So ist Cannabis heute medizinische Realität und immer mehr Patienten erhalten entsprechende Cannabis-Medikamente.

Einen wahren Hype erlebt seit einiger Zeit das Cannabidiol oder kurz, CBD. Dieser Wirkstoff ist, neben dem Delta-9-Tetrahydrocannabinol, das besser bekannt ist unter der Definition THC, der Bekannteste, den die Hanfpflanze zu bieten hat. Der große Vorteil des CBD ist, dass es nicht den gleichen rechtlichen Beschränkungen unterliegt, wie das THC es tut. So lässt sich das CBD-Öl unkompliziert und ohne Bedenken im Internet bestellen und an die Haustür liefern. Bei der Anwendung muss sich dann niemand Sorgen machen „High“ zu werden. Denn im Gegensatz zu THC ist CBD nur schwach psychoaktiv. Zudem geht die Medizin davon aus, dass das Cannabidiol die Wirkung des THC abschwächt. So finden sich im THC-reichen Marihuana, das größtenteils in Europa konsumiert wird, kaum CBD. Traditionelles Haschisch hingegen hat einen deutlichen höheren Anteil an Cannabidiol, was auch die unterschiedlichen Rauschwirkungen erklärt.

Heute findet das CBD seinen Einsatz überwiegend bei Epilepsien von Kindern. Besonders in den USA hat sich eine große Elternbewegung gebildet, die für die Legalisierung des Cannabidiols gesorgt hat. Somit gibt es dort nun 23 Staaten, in denen Cannabis als Medizin verschrieben wird und 11 Bundesstaaten, die CBD frei anbieten. Und auch hierzulande kann das reine Cannabidiol in der Apotheke bezogen werden. Es entkrampft, mildert epileptische Anfälle und deren Symptome, wirkt entzündungshemmend sowie angstlösend. Ebenso hat es neuroprotektive und antibakterielle Eigenschaften und hilft bei Übelkeit.

Das CBD, das es auf dem deutschen Markt in Lebensmitteln, als Öl in Reformhäusern oder als Kosmetik gibt, ist kein reines, sondern ein CBD-haltiges Hanföl. Es hat einen THC-Gehalt von unter 0,2% und darf daher, legal angeboten werde. Jedoch dürfen die Präparate nicht als Medizin beworben oder gar verkauft werden, auch, wenn das Cannabidiol eine medizinische Wirkung hat. Der Effekt sollte zudem auf keinen Fall mit der von illegalem und stark THC-haltigem Cannabisöl verwechselt werden. Denn die CBD-haltigen Sorten sind medizinische Cannabisblüten, die kaum THC enthalten.

Aktuell ist die häufigste Nutzung des CBD-Öls, um Kindern in den USA, Kanada und Europa bei Epilepsie zu helfen. Mehr als 1,2 Millionen sind von der Krankheit betroffen. Da die meisten Antikonvulsiva, die bei diesen Beschwerden regulär genutzt werden, gerade junge Gehirne schädigen können und einen negativen Einfluss haben, ist das Cannabidiol aufgrund seiner kaum vorhandenen Nebenwirkungen eine besonders effektive Variante. Auch bei Erwachsenen oder bei nicht therapieresistenten ist der Einsatz von CBD eine zusätzliche Option.

Von: Steffi Schmidt, Dienstag, 20. August 2019 - Aktualisiert am Mittwoch, 28. August 2019
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