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Lecker von der Wurzel bis zum Blatt

Region - Sie sehen aus wie runde Rettiche, sind aber keine. Sie tragen den Monat Mai im Namen, sind aber schon im April erhältlich. Sie waren lange vergessen, liegen jetzt aber als wiederentdeckte alte Sorte voll im Trend: die Mairübchen.

  • © TwilightArtPictures / stock.adobe.com

Mairübchen haben nur kurz Saison, traditionell im Mai bis in den Juni hinein und noch einmal im Herbst. Heutzutage sind sie bereits im April erhältlich: „Zu Ostern schaffen wir es wahrscheinlich noch nicht, aber ab Mitte April sollten regionale Mairübchen aus dem Knoblauchsland wieder erhältlich sein“, verspricht Birgit Kretschmann von Kretschmann Obst & Gemüse in Katzwang. Also halten Sie ruhig schon demnächst nach dem leckeren Gemüse Ausschau und greifen dann unbedingt zu, denn das „altmodische Gewächs“ ist wirklich ein Genuss!

Mairübchen (Brassica rapa subsp rapa var. majalis) sehen dem runden weißen Rettich zum Verwechseln ähnlich. Sie gehören aber tatsächlich, wie der lateinische Name verrät, zu den Kohlgewächsen. Der lateinische Name verrät noch mehr, nämlich, dass sie nahe verwandt sind mit dem italienischen Cime di Rapa (auch Stängelkohl oder Rappa genannt). Von diesem werden in der Regel aber nur die Stängel verkauft und zubereitet, während man die Mairübe im Ganzen bekommt, also Knolle und Grün.

 

Ein uraltes Gemüse

Die weiße oder weiß-lila Rübe ist eine alte Kulturpflanze, die schon in der Antike genutzt wurde. Schon bei den alten Römern veredelte man viele Gerichte und auch Brot mit den Samen der Mairübe. Römische Eroberer hatten sie vor rund 2.000 Jahren im Gepäck, als sie in unsere Breiten vordrangen. Ursprünglich allerdings stammen Mairübchen aus Indien, wo man sie wie in vielen anderen tropischen Ländern bis heute anbaut.

Vor der Einführung der Kartoffel spielte sie eine wichtige Rolle im europäischen Raum. Wie die Kartoffel ist auch die Mairübe reich an Stärke. Darüber hinaus enthält sie – neben reichlich Vitamin C, Kalzium, Kalium und Eiweiß – auch eine gehörige Portion an Senfölen. Und somit ähnelt sie Radieschen und Rettich nicht nur im Aussehen, sondern auch im Geschmack.

 

Was beim Kauf zu beachten ist

Bei Mairübchen sollte man immer auf das Blattgrün achten. Ist dieses schön frisch und knackig, sind es auch die Rübchen. Besonders wichtig ist dies natürlich, wenn sie auch das Blattgrün verwenden wollen. Kleine Knollen sind besonders zart und mild. Das Gemüse sollte rasch verarbeitet werden, denn im Kühlschrank hält es höchstens drei bis vier Tage, wird dann schrumpelig und verliert an Aroma.

 

Mairübchen roh genießen

Wie bei Rettichen und Radieschen ist es am einfachsten und natürlich auch am gesündesten, die Mairübchen in Scheiben geschnitten auf ein Butterbrot zu legen. Eine Prise Salz drauf – lecker! Roh bekommen Sie eben auch die gesunden Senföle ab, die sich beim Kochen verflüchtigen. Außerdem kann man sie natürlich auch als Carpacchio, im Quark oder als Salat verzehren.

 

Mairübchen verarbeiten

Erwärmt man Mairübchen, dann wird ihre Konsistenz noch zarter, sie zerschmelzen fast auf der Zunge. Ihr Geschmack wandelt sich von leicht scharf nach süßlich.

Die Zubereitung von Mairübchen ist simpel, die Garzeit kurz: Die Mairübchen einfach wie Kohlrabi schälen und je nach Größe im Ganzen belassen oder eventuell in Stücke schneiden und zehn bis 15 Minuten dünsten. Am besten kommt ihr Aroma zur Geltung, wenn man sie kurz andünstet und anschließend brät. Mit einer Prise Zucker karamellisiert, kann man auch bei warmen Mairübchen noch eine leichte Schärfe heraus kitzeln. So kann man die kleinen Rüben direkt als Beilage servieren, zu hellem Fleisch und Geflügel oder mit jungen Kartoffeln und einem Bratling als Veggie-Gericht.

Oder man verarbeitet sie zu Kartoffelsalat, Eintöpfen, Risotto, Suppen, Lasagne, Tortillas, einem Pastagericht, Pfannkuchen oder Aufläufen – eben zu allem, was die Küche mit Gemüse so anstellt.

Eine besonders feine Variante ist Mairübchen-Püree. Aber auch gefüllte Mairübchen sind eine schöne Alternative. Hierzu können Sie sich einfach an anderen Rezepten orientieren, zum Beispiel einem für gefüllte Zwiebeln oder Kohlrabi.

 

Blätter und Stiele der Mairübe zubereiten

Das Blattgrün kann wie Spinat angedünstet werden. Oder man verarbeitet die gesamten Blätter und Stiele, wie man es bei Cime di Rapa tun würde. Also klein schneiden, mit Zwiebeln und Knoblauch andünsten, mit etwas Brühe aufgießen und nach Geschmack leicht mit frischem Chili anschärfen. Ein kleiner Schuss Noilly Prat (französischer Wermut) verleiht dem Gericht eine besondere Note. So zubereitet kann man das Gemüse als Beilage zum üblichen Dreierlei (Gemüse, Kartoffeln und Bratling / Fleisch / Fisch) servieren oder zum Beispiel unter Pasta heben. Die Blattspitzen können auch als Zutat zu Soßen und Suppen verwendet werden. Aber auch roh ist das Mairübchengrün ein Genuss: als Topping auf dem Salat, auf dem Butterbrot, als Dip oder als Pesto.

 

Und nicht zu vergessen: die Samen

Die Samen der Mairübchen sind ein köstliches Gewürz. Wenn man sie in einem Glas  ankeimt, kann man nach drei bis vier Tagen die frischen Sprossen ernten und als Salatgewürz nehmen oder einfach aufs Butterbrot legen.

 

Woher nehmen?

Mairübchen sind am besten direkt beim Erzeuger, im guten Obst- und Gemüsefachhandel oder auf dem Wochenmarkt zu bekommen. Für wahre Genießer ist das ein Vorteil, denn feldfrisch enthalten sie die meisten Nährstoffe – und außerdem unterstützt man den regionalen Anbau.

Von: Kristin Wunderlich (Dipl. Biologin, Redaktion meier Magazin), Freitag, 19. März 2021 - Aktualisiert am Freitag, 26. März 2021
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