Erholung pur in der Natur

Urlaub am Waldcamping Olympiasee – die Region ist natürlich auch mit Zug oder PKW einen Besuch wert, denn es gibt viele tolle Quartiere – auch am See !

„Herzlich willkommen auf dem Waldcampingplatz
Der Platz befindet sich vor den Toren der Stadt Coswig (Anhalt), ruhig gelegen in einem großen Waldgebiet mit eigenem Badesee. Von hier aus können Sie den Naturpark Fläming oder das Biosphärenreservat Mittlere Elbe bequem zu Fuß, per Fahrrad oder Auto erkunden. Zwischen den Weltkulturerbe-Stätten, der Lutherstadt Wittenberg, den Bauhausbauten Dessau und dem Dessau-Wörlitzer Gartenreich gelegen, bietet Ihnen der Platz die ideale Ausgangslage für erholsame und zugleich spannende Urlaubstage.“

Mit diesen Zeilen informiert der Flyer des Waldcamping Olympiasee seine Besucher und so auch uns Ende Juni 2023.

Auf Empfehlung meiner Schwester planten wir einen gemeinsamen Aufenthalt für eine Woche. Da wir kleine Seen und natürlich gehaltene Plätze bevorzugen, waren wir nach ihrer Beschreibung schon recht neugierig und freuten uns sehr auf die bevorstehenden Tage.

Schon bei der Anfahrt, kurz nachdem wir die Autobahn nach rund 300 Kilometern verließen, fielen uns die urigen Wälder, geprägt von großen alten Laubbäumen auf, die sich für das kleine Sträßchen wie ein Tunnel öffneten. Irgendwo im Wald forderte uns ein kleines Schild »Zum Waldcamping« zum Verlassen der Straße auf. Nach ca. 200 Meter auf einer unbeleuchteten Schotterstraße, bogen wir in die Einfahrt zum Campingplatz ein.

Als wir dann zu unserem reservierten Stellplatz fuhren, staunten wir nicht schlecht. Dieser Campingplatz ist nicht nur von Wald umgeben, er ist gefühlvoll und sehr naturverbunden mitten in einen altgewachsenen Wald eingebettet. Die unterschiedlich großen Wohnwagen, Zelte und Wohnmobile stehen wie Pilze unter den Bäumen oder versteckt in Gebüschnischen – da kann auch mal ein Tannenzapfen mitten auf den Frühstückstisch krachen  ;–) Auch die im Wald verteilten Sanitärhäuschen haben die Größe von Wohnwagen.

An unserem Platz angekommen, waren wir endgültig begeistert: er ist direkt am Ufer des kleinen Sees gelegen – ein wahres Idyll. Auf dem naturbelassenen Untergrund des Platzes hatten wir unser Mobil schnell abgestellt, den Tisch und die Stühle ausgepackt und es uns gemütlich gemacht. Ein erstes erfrischendes Bad im See ließ auch nicht lange auf sich warten. Für die kleinen Gäste bietet der See sogar einen natürlichen Sand-Spielstrand und fürs Auge bunte Seeroseninseln, die von vielen
unterschiedlichen Libellen umschwirrt werden. Und unsere lieben Vierbeiner dürfen sich über einen separaten Hundebadestrand freuen, wo sie das „rein in den See und wieder raus“-Spiel ungestört spielen können. Nach dem ersten Baden machten wir uns an die Zubereitung des Abendessens und sprachen darüber, was wir die kommenden Tage alles unternehmen werden.

Unser erster Abstecher ging per Rad an das Elbufer bei Coswig (Anhalt). Hier brachte uns die Fähre Coswig (eine Gierseilfähre) auf die andere Seite zu einem schönen Biergarten, der »Elbterrasse Wörlitz«, mit Blick auf die schöne Elbe und dem bunten Treiben auf dem Fluss. Zufällig konnten wir Elbschwimmer beim Durchschwimmen der Elbe beobachten – eine Badekultur, von der uns unsere Mutter schon aus ihrer Kindheit berichtete, die nach ihrer Aussage wegen der starken Strömung der Elbe auch nicht ganz ungefährlich sein soll. Unten sieht man den Start bei der Elbterrasse und oben die Ankunft am anderen Ufer in Coswig (Anhalt).    

Zurück fuhren wir dann noch einmal mit dieser ungewöhnlichen Fähre. Das Besondere ist, dass sie keinen Motor braucht und auch keine Muskelkraft: Die Gierseilfähre ist an einem etwa 250 m langen Drahtseil verankert, welches sich kurz vor der Fähre teilt. Der Fährmann verändert durch Seilwinden die Länge der Drahtseilenden zueinander, sodass sich der Anstellwinkel der Fähre zur Strömung ändert. Der Druck des Wassers gegen die schräggestellte Breitseite drängt das Fährschiff dann innerhalb von 5 Minuten zum 125 Meter entfernten Ufer, die auch Autos und LKWs transportieren kann. Die stille und umweltfreundliche Überfahrt war somit wirklich faszinierend und der sehr nette Fährmann erklärte uns gerne die Funktion. Weitere Infos zur Fähre unter www.meier-magazin.de/link/360

Am nächsten Tag haben wir mit dem Auto das »Dessau-Wörlitzer Gartenreich« angesteuert, das seit dem Jahr 2000 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört.

Mit den Fahrrädern und unseren Hund wären die rund 12 km Entfernung doch etwas weit gewesen. Ohne Hund oder mit dem Hund im Körbchen/Anhänger – wie es die kleine Hündin meiner Schwester genießt – ist die Entfernung jedoch gut zu radeln (es gibt ja kaum Anhöhen) und wer kein Fahrrad im eigenen Gepäck hat, kann sich bequem eines am Campingplatz mieten.  

Nun aber wieder zu unserem Ausflugsziel, dem Dessau-Wörlitzer Gartenreich: Es erwartete uns eine unvergleichliche Kulturlandschaft. Architektur und bildende Kunst stehen hier im Einklang mit der Natur.
Es gibt prächtige Barockgärten, Seen, Blühwiesen und Schlösser in angelegten Landschaftsparks nach englischem Vorbild. Und immer wieder Neues zu entdecken. Da sind Grotten und Höhlengänge, ein Labyrinth, unterschiedlichste Brücken, die zum Überqueren der unzähligen romantischen Kanäle einladen und kleine Flöße, die einen handbetrieben z.B. auf die Roseninsel übersetzen. Schlösser, Tempel und Kirchen, alles sehr gepflegt und wunderschön.

Als wir am Ende des Parks ankamen, verabschiedete uns ein radschlagender Pfau auf einem Schlosstürmchen bei Sonnenuntergang und kurz zuvor konnten wir aus direkter Nähe eine putzige Nutria-Familie bei der Fellpflege beobachten.

Und der Eintritt? – der ist frei !
Man sollte für den Besuch mindestens einen Tag einplanen oder man kommt nochmal wieder – was auch wir vorhaben. Nicht zuletzt versprechen unterschiedliche Jahreszeiten ganz unterschiedliche Erlebnisse.

Unter www.gartenreich.de findet man alle Informationen zum Gartenreich und zu der ebenfalls interessanten Entstehungsgeschichte.

Zum Waldcamping ist noch zu sagen, dass die Betreiber wirklich sehr nett und engagiert sind. Es war immer alles sauber und intakt. Am Platz gibt es  auch einen schönen Kinderspielplatz, gleich gegenüber eine kleine Gastronomie mit Biergarten. Zu den Stell- und Zeltplätzen gibt es auch ein Mobilehome und zweit Hütten, die man mieten kann.

Unser Fazit
Wir waren mal wieder begeistert, wie viel Neues und Schönes es so unweit von zu Hause zu entdecken gibt. Und wir werden ganz sicher wiederkommen. Schließlich haben wir ja nur einen kleinen Teil gesehen. Hier noch ein paar weitere Anregungen:

Weitere Highlights in der Region:
Nur rund 18 km entfernt ist die Lutherstadt Wittenberg     
www.lutherstadt-wittenberg.de

30 km entfernt findet man das UNESCO Weltkulturerbe Bauhaus Dessau
www.bauhaus-dessau.de

Die Region liegt außerdem am 1.300 km langen Elberadweg, der von Cuxhaven (Nordsee) durch sieben Bundesländer bis zur Elbquelle im tschechischen Riesengebirge führt.
www.elberadweg.de  bzw. www.elberadweg.de/Abschnitt/k/

Viele weitere Fotos von unserer Tour finden Sie in der Galerie unter dem QR-Code
oder www.meier-magazin.de/link/361