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Ansprechpartnerin (Redaktion)

Stimmungsbarometer: Dauerfrost!

Region - die Furcht vor sprunghaft steigenden Heizkosten, das Ringen um Lösungen und mögliche Alternativen - in der Bevölkerung herrscht große Unsicherheit und bei den Heizungsfachleuten stapeln sich täglich die Anfragen nach unzähligen Terminen.

In diesen Tagen flattern die befürchteten Nachrichten der Energieversorger in die Briefkästen. Die kalte Jahreszeit steht bevor, die Nachrichten in den Medien sind besorgniserregend und über allem schwebt die große Frage: Kann der einzelnen die steigenden Kosten noch bezahlen, wo geht die Reise hin?

Die Sorge der Bürger ist verständlich und jeder einzelne bemüht sich, für sein Zuhause und seine Familie Möglichkeiten zu schaffen, die Ausgaben im bezahlbaren Rahmen zu halten und nur im persönlich erträglichen Maße Einschränkungen in Kauf nehmen zu müssen.

Fachleute sind gefragt

Aber die kommen kaum hinterher. Der viel gerühmte goldene Boden des Handwerks gleicht in diesen Tagen eher einem Furchen-Acker mit vielen Hürden und Stolperstellen. Denn neben Lieferengpässen und übervollen Terminkalendern herrschen Personalmangel, Nachwuchssorgen, Überlastung der leistungsstarken Monteure und bedenklicher Krankenstand durch Dauerstress und die hohen Infektionszahlen der immer noch währenden Coronapandemie.

Die meier Redaktion spricht mit zwei regionalen Betrieben über die aktuell angespannte Situation.

 

Haberecker Heizungsbau, GmbH & Co. KG, Wendelstein

Thomas Haberecker hat in seinem Unternehmen aktuell 11 Monteure beschäftigt, die momentan rund um die Uhr zu tun hätten. Manchmal fühlt er sich, als stünde er mit dem Rücken zur Wand.

Durch die vielen teils gegenläufigen Nachrichten aus verschiedenen Ratgebern und Foren oder gut gemeinten Ratschlägen von Laien sind seine Kunden unsicher und drängen mehr als je zuvor zu schnellem Handeln. Besonders die Wärmepumpen werden extrem häufig angefragt. Doch er warnt vor vorschnellen, unbedachten Entscheidungen. Zwar kann er die Sorgen seiner Kunden durchaus nachvollziehen, doch nicht überall ist eine Wärmepumpe sinnvoll. Reihenmittelhäuser beispielsweise haben selten zu beiden Nachbars Gärten die notwendigen Abstandsflächen und auch sonst ist die viel gerühmte Wärmepumpe nicht immer die beste Lösung und es lohnt sich auch über Pelletheizungen oder Scheitholzkessel oder andere Möglichkeiten nachzudenken. Der Firmenchef aus Wendelstein rät seinen Kunden, sich rechtzeitig Gedanken zu machen, sich vom Fachmann ausführlich beraten zu lassen und Geduld mitzubringen. 

Spannende Entwicklung

Denn der technische Fortschritt ist enorm und die Heizsysteme werden immer effizienter und komplexer. Für den Einbau einer Wärmepumpe muss Thomas Haberecker beispielsweise eine Einbauzeit von 1,5 - 2 Wochen einplanen, verrät er uns. Eine lange Zeit, in welcher der ausführende Monteur währenddessen auf den anderen Baustellen oder für Notfälle nicht eingesetzt werden kann. Doch nicht nur der immer zeitaufwändigere Einbau macht ihm Sorgen, sondern ebenso die Unsicherheit, wann bestellte Technik tatsächlich geliefert wird. Momentan haben ausführende Betriebe hier wenig Planungssicherheit und bekommen seitens des Handels meist nur vage Auskünfte, dafür aber umso mehr unschöne Mitteilungen über andauernde Lieferverzögerungen und Terminverschiebungen. Das macht mürbe und den sowieso schon angespannten Kunden ärgerlich.

Kauf auf Vorrat

Um seine Stammkunden nicht "im Regen stehenzulassen"  und im Notfall handlungsfähig zu bleiben, hat Thomas Haberecker vorausschauend einige Gas- und Ölkessel im Voraus bestellt. So kann er trotz aller Lieferengpässe, schnell einen nötigen Heizungstausch vornehmen, wenn beim alten Brenner keine Reparatur mehr möglich ist.

Service für Kunden

Und trotz aller Widrigkeiten ist er mit seinem Betrieb für seine Kunden gerne da und berät die Haushalte, wenn es um Heizungsoptimierung, um Solaranlagen für Warmwasser und um Regelung der Steuerungen zur Energieeinsparung geht.

 

Anderer Betrieb, gleiche Probleme - Fa. Kremer, Schwanstetten

Auch im Gespräch mit Frau Kremer von der Firma Kremer GmbH Schwanstetten zeichnet sich kein anderes Bild der aktuellen Situation ab und lässt verstehen, welch großer Druck momentan auf den regionalen, zuverlässigen Handwerksbetrieben lastet.

Frau Kremer berichtet ebenso von gravierenden Lieferschwierigkeiten, Kapazitätsengpässen, Personalmangel und krankheitsbedingten Ausfällen. Die 7 Monteure der Firma Kremer geben ihr Bestes, allen Anforderungen des steigenden Arbeitsaufkommens gerecht zu werden, doch dies ist trotz aller Bemühungen nicht immer möglich. Häufig fallen längere Wartezeiten an und die Fachfirma ist sehr dankbar, wenn Kunden dann Verständnis zeigen.

„Es gibt einfach zu wenig Fachkräfte auf dem Markt“, sagt sie – besonders jetzt, wo dringend erfahrene Profis gebraucht werden, um alle Vorschläge der Politik vollends umzusetzen.

Vermehrt rufen Kunden bei Frau Kremer an, die deutlich Energie sparen wollen, jedoch gleichzeitig Angst davor haben, im Winter frieren zu müssen. Die Besorgnis in der Bevölkerung wächst und guter Rat ist nicht immer leicht. Unstrittig: neue, moderne Heizungsanlagen arbeiten sparsamer, doch nicht jeder kann sich sofort eine neue Heizungsanlage leisten. Zwar können auch mit einer Optimierung der Einstellungen an der alten Anlage gute Effekte erzielt werden. Es muss jedoch in jedem Einzelfall geprüft werden, was da mit der alten Anlage noch möglich ist.

Beobachten, informieren, beraten

Im Familienbetrieb hat man sich auf den Heizungsservice und die Sanierung von Heizungsanlagen (unter anderem auch auf Wärmepumpen, Solar- u. Photovoltaik-Anlagen) sowie auf Sanitärarbeiten und Badsanierungen spezialisiert und rät den Kunden zu Geduld und bedachtem Handeln. Mehr denn je sei es wichtig, die Kunden eingehend zu beraten und die richtige Heizungslösung für das entsprechende Haus zu finden. Das kann nur der Fachbetrieb.

Derzeit nur ein Motto: "durch- und zusammenhalten"

Was die kommenden Monate bereithalten, könne man nicht vorhersehen - erklärt uns Margit Kremer. Die momentane wirtschaftliche Lage erweist sich als sehr unstet. Sie hofft sehr, dass die Politik rasch verlässliche und sinnvolle Förderprogramme beschließt, damit die Unsicherheit der Bevölkerung wieder abnehmen kann.

Von: Anja Albrecht (meier Redaktion), Montag, 17. Oktober 2022 - Aktualisiert am Mittwoch, 28. Dezember 2022
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