Weihnachten – auch für Fellnasen und Stubentiger
Region - Die Futterhilfe e.V. macht sich seit etlichen Jahren stark dafür, dass Menschen, die von Sozialhilfe leben oder mit geringer Rente auskommen müssen, trotz mangelnder Kaufkraft ihr Haustier ausreichend mit Nahrung versorgen können.
Alles wird teurer und viele Haushalte können finanziell keine großen Sprünge mehr machen. Wenn dann noch eine Arbeitslosigkeit im Raum steht, Krankheit droht oder die geringe Rente für gar nichts mehr richtig reicht, dann stehen Tierhalter schnell mit dem Rücken zur Wand. Die gestiegenen Kosten für Tierfutter tun ihr Übriges dazu und machen die Situation noch angespannter, als sie ohnehin schon ist.
Gerade in extrem belastenden Situationen spendet so mancher Vierbeiner Trost und Wärme
er leistet Gesellschaft und ist oft das einzige Lebewesen, dem der Mensch sich noch öffnet und anvertraut. Tierfreunden zerreißt es dann das Herz, wenn klar wird, dass es manchmal nicht mehr möglich ist, diese treuen Gefährten mit ausreichend Futter zu versorgen und im schlimmsten Fall die Trennung von Tier und Halter droht.
Damit es gar nicht so weit kommt, haben einige engagierte Freundinnen und Tierliebhaberinnen im Jahr 2015 in Roth die Futterhilfe e.V. gegründet. Ein gemeinnütziger Verein, der es sich zum Ziel gemacht hat, Sach- und Geldspenden zu sammeln, um hier ehrenamtlich Abhilfe zu schaffen und etwas Gutes zu bewirken. Die Intention ist klar formuliert: Unterstützt wird das Tier und damit tritt auch Entlastung für den Menschen ein.
Mittlerweile sind es monatlich 5 regelmäßige Ausgabetage an unterschiedlichen Stellen,
erzählt uns Annette Vogler, die 1. Vorsitzende des Vereins. Die Futterhilfe kommt nach Roth, Hilpoltstein, Schwabach und Wendelstein und hat ihre Unterstützung an die Ausgabestellen der Tafel gekoppelt. Bezugsberechtigt sind Bürger mit einem Tafelausweis oder einem Sozialhilfebescheid, den sie mitbringen und vorzeigen müssen.
„Es ist uns schon wichtig, dass wir nur Menschen unterstützen, die auch wirklich bedürftig sind, und die ehrenamtliche Leistung nicht ausgenutzt wird“, wir möchten da ganz klar trennen. Über 100 Tierhalter gehören zu den Futterhilfe-Stammgästen. „Da wir keine ‚Massentierhaltung‘ unterstützen, geben wir pro Berechtigtem Futter für nur ein Tier aus. Wenn Menschen mehrere Tiere besitzen, dann soll der stärkste Esser unter den Vierbeinern zu seinem Recht kommen“. Ausgegeben wird immer eine Portion, die etwa für einen halben Monat reicht. Auch Leckerlis und Equipment wie Leinen, Decken, Körbchen etc. sind dabei und werden verteilt.
9 rote „Futterboxen“ im Landkreis Roth stehen für Sachspenden bereit
zudem war das Team der Futterhilfe kürzlich 4 Tage mit einem Stand auf dem Rother Weihnachtsmarkt vertreten und hat mit dem Verkauf von Essen und Getränken Budget für den Kauf von Futter sammeln können.
Annette Vogler, freut sich immer, wenn ein Mensch gemeinsam mit seinem Hund zur Ausgabestelle kommt, denn sie ist sich sicher, dass manche Tiere, die zu den Stammgästen gehören, schon wissen, wer ihnen das Futter zukommen lässt und diese Freude auch zeigen.
Gerührt berichtet sie von einer Dame, die seit vielen Jahren Katzen mit Handicap ein Zuhause bietet. Vor einiger Zeit hatte die Futterhilfe einen Posten Katzenkratzbäume zur Verfügung, die verteilt werden sollten. So bekam auch diese Stelle ein Exemplar ab. Ein dort lebender, älterer dreibeiniger Kater erklomm ehrgeizig, aber unter großen Mühen das neue Katzenspielzeug und bedankte sich bei der Spenderin mit herzlichem Maunzen und Anschmusen für das willkommene Geschenk.
„Das sind die schönen Momente, in denen man genau weiß, warum man helfen möchte“,
verrät uns Frau Vogler. Glücklich ist sie auch darüber, dass es nun einen Hilfsfonds gibt, der es möglich macht, bedürftige Tierhalter bei den Tierarztkosten unter die Arme zu greifen, denn für die Futterhilfe waren die Tierarztkosten bisher eine unüberwindbare Hürde.
Um den starken Anstieg der Tierarztkosten unterstützen zu können, hat die Kirchengemeinde St. Martin für Spenden ein Hilfsfondkonto bei der Sparkasse Mfr. Süd IBAN: DE 82 7645 0000 0000 1097 36.
Bei Überweisung der Geldspende bitte bei Verwendungszweck „Tierarztkosten“ angeben.
Die Auszahlung wird nach Überprüfung der Bedürftigkeit und mit Absprache des FUTTERHILFE e.V. von der kirchlichen allgemeinen Sozialarbeit „KASA“ www.diakonie-roth-schwabach.de, Beratungsstelle der Diakonie Roth-Schwabach in Schwabach, Wittelsbacher Str. 4a durchgeführt.
Mit einem gesunden, satten Fellbäuchlein steht dem vierbeinigen Freud ein wirklich schönes Weihnachtsfest bevor.
Weitere Seiten zum Thema: