Zu viel und zu schnell – die Verkehrssituation in Kornburg
Kornburg - Hupende Autofahrer, die in der 30er Zone Fußgänger beim Überqueren der Hauptstraße bedrängen. Genervte Autofahrer, die nach minutenlangem Warten mit riskanten Einfädelungsaktionen aus den Seitenstraßen auf die Hauptstraße einfahren. Schwerlaster, die in der Engstelle an der Apotheke entgegenkommende PKW Fahrer auf den Gehsteig abdrängen um durchzukommen.
Ungebremste Durchfahrt durch Kornburg aus Worzeldorf kommend, als gäbe es das Ortsschild in Kornburg Nord nicht. Woraufhin ein deutlich erhöhtes Tempo in der Seckendorfstraße, vorbei an zwei Bushaltestellen, inklusive dem Beginn einer Tempo 30 Zone bis zur Abbiegekurve in die Ringelnatzstraße, ignorant gehalten wird. Was soll`s, Hauptsache schnell durch Kornburg durchgerauscht. Es gäbe noch weitere Beispiele, die zunehmend problematische Verkehrssituation in Kornburg darstellen. Zusammengefasst ist es zu viel, zu laut und zu schnell. Und teilweise auch richtig gefährlich, vor allem für die schwächsten Verkehrsteilnehmer: die Fußgänger und die Radfahrer.
Kornburg ist insbesondere für viele Berufspendler aus den Landkreisen Roth und Weißenburg und der Stadt Schwabach eine beliebte Durchfahrtsstraße. Daneben gilt sie einerseits auch als Schleichweg für eine staufreie Verbindung zwischen der A73 und der A6, und andererseits als eine der wenigen Ausweichrouten nach Nürnberg, wenn die südlichen Autobahnen mal wieder dicht sind. In Anbetracht dessen, dass die Stadt Nürnberg beständig wächst, entstehen neue Wohngebiete an den Stadtgrenzen bzw. im Umland und immer mehr Menschen pendeln berufsbedingt in die Stadt. Deswegen wird sich die Verkehrssituation in Kornburg sicherlich nicht verbessern, denn die Zahl der täglichen Berufspendler wird wohl ansteigen.
Eine vernünftige regionale Verkehrspolitik, die unsere südlichen Stadtteile in ein gutes Verkehrskonzept einbindet, welches unsere Umwelt, alle Verkehrsteilnehmer und die Bewohner berücksichtigt, ist hier gefragt. Kluge Ideen, innovative Lösungen und der Mut, notwendige Veränderungen in die Wege zu leiten, sind erforderlich, um zukünftige Herausforderungen durch den zunehmenden Individualverkehr in Anbetracht der Klimadebatte zu stemmen.
Am Beispiel Kornburg wird klar, dass Nürnberg unter anderem ein 365 Euro Jahresticket, einen Ausbau des Radwegnetzes, einen attraktiven öffentlichen Nahverkehr und mehr Park & Ride Angebote an den Stadtgrenzen braucht. In Kornburg wären beispielsweise Maßnahmen wie eine Kontrolle zur Einhaltung des Tempolimits und ein Durchfahrtsverbot für Schwerlastverkehr auf der Hauptstraße wünschenswert.
Sabine Knuhr
SPD Kornburg, Stadtratskandidatin
März 2020 | Liste 5 | Platz 38