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Gartengeschichten: Die Ersten werden die Letzten sein

Region - Das Frühjahr steht spürbar in den Startlöchern. Wenn ich morgens in den Garten gehe um die Vögel mit frischem Futter zu versorgen, fällt dies vor allem am Verhalten der Amseln auf. Die Damen sind schon eifrig mit dem Nestbau beschäftigt und die Männchen entpuppen sich wieder als Streithähne.

  • Kornelkirsche Ende Februar

    Kornelkirsche Ende Februar
    © Angela Streck

  • Die kleinen gelben Blüten der Kornelkirsche

    Die kleinen gelben Blüten der Kornelkirsche
    © Angela Streck

  • Biene beim Anflug …

    Biene beim Anflug …
    © Angela Streck

  • … und fleißig bei der Arbeit

    … und fleißig bei der Arbeit
    © Angela Streck

  • Getrockneter Rosmarin, Thymian, Oregano, Lorbeerblätter und feingehackter Knoblauch gaben den fruchtig-salzigen Kornelkirschen ein exklusives Aroma. Den Rest erledigte die tolle Optik.

    Getrockneter Rosmarin, Thymian, Oregano, Lorbeerblätter und feingehackter Knoblauch gaben den fruchtig-salzigen Kornelkirschen ein exklusives Aroma. Den Rest erledigte die tolle Optik.
    © Angela Streck

  • Mein Kornelkirschenaufstrich: aus Kleinstmengen einzeln eingekocht – extrem fruchtig und erfrischend. Die Kerne restlos vom Fruchtfleisch zu trennen, war dabei eine echte Herausforderung.

    Mein Kornelkirschenaufstrich: aus Kleinstmengen einzeln eingekocht – extrem fruchtig und erfrischend. Die Kerne restlos vom Fruchtfleisch zu trennen, war dabei eine echte Herausforderung.
    © Angela Streck

Und tatsächlich: wegen den recht milden Temperaturen sprießt unser Bärlauch 2 Wochen früher als üblich und so konnten wir uns diesmal schon Ende Februar die ersten Blätter schmecken lassen – einfach ein Hochgenuss. Da ich von dieser heimischen Knobi-Pflanze so begeistert bin, widmete ich im letzten Frühjahr » meine erste Gartengeschichte dem Bärlauch

Wie schnell doch ein Jahr vergeht und um nichts zu verpassen blicke ich nun mit Spannung auch auf jene Bäume und Sträucher, die schon im zeitigen Frühjahr mit der Blüte ihren großen Auftritt haben. Dazu gehört – ganz klar – die Kornelkirsche, die unter unseren Wildobst­gehölzen der erste Blüher ist. Für uns zwar eher unscheinbaren und unauffällig, sind die vielen kleinen gelben Blüten als eine der ersten Nahrungsquellen für Bienen, Hummeln und andere Insekten aber sehr wichtig. Die Blüten werden deshalb von vielen Insekten gerne besucht und da noch keine Blätter am Strauch vorhanden sind, bieten sich mir tolle Beobachtungsmöglichkeiten. 

Die Kornelkirsche ist ausgesprochen robust und bleibt die ganze Gartensaison über unauffällig und anspruchslos. So gab es bisher noch nie Probleme mit Schädlingen oder Krankheiten. Da unsere beiden Pflanzen als Hecke gezogen werden führt ihr gesundes Wachstum manchmal dazu, dass ich sie mit der Schere etwas in die Schranken weisen muss, was auch problemlos vertragen wird.

Das Besondere an der Kornelkirsche sind für uns die Früchte, die als eine der letzten bis in den Oktober hinein zu ernten sind. Diese Tatsache macht ein weiteres Mal deutlich, dass Kornelkirschen nicht mit den Kirschen verwandt sind, sondern zu den Hartriegelgewächsen gehören. Und dann hat sie für mich noch etwas sehr Angenehmes: Von unseren kleinen Büschen sind die Früchte kinderleicht im Stehen zu ernten und Schädlinge oder Maden an den Früchten bleiben komplett aus.

Bisher habe ich die Früchte der Kornelkirsche ausschließlich als sehr willkommenes Naschobst gesehen. Um das beste Aroma zu erhalten, warte ich immer den optimalen Erntezeitpunkt ab und dieser wird von der Frucht selbst bestimmt. Erst wenn diese bei leichter Berührung direkt in die Hand fallen oder auf dem Boden liegend als Fallobst einzusammeln sind, haben sie ihr volles Aroma entwickelt und sind zuckersüß. Diese Eigenschaft macht es leider nicht einfach, eine gewisse Menge reifer Kornel­kirschen z.B. für eine Marmelade zusammen zubringen. Die Früchte portionsweise bis zur gewünschten Menge einzufrieren, wie oft empfohlen wird, stellt für mich aber keine Option dar. Als nach dem Super-Obst-Sommer 2018 eine sehr große Ernte zu erwarten war – die Büsche drohten zu brechen – informierte ich mich deshalb über weitere Verwendungsmöglichkeiten. So fand ich in meinem Wildobstbuch den Tipp, noch unreife Kornelkirschen wie Oliven einzulegen. Da die Früchte 2018 wirklich schön groß waren und Oliven schon optisch zum Verwechseln ähnelten, wollte ich es ausprobieren:

Mit zwei großen Schüsseln ausgestattet leerte ich die Büsche ab. Natürlich nicht komplett, denn es sollte noch genug zum späteren Naschen und für die Wildtiere übrig bleiben. Die geernteten Früchte mussten nun eine ganze Zeit in einem starken Salzwasser ziehen. Die gründlich abgetropften Früchte habe ich dann gewissenhaft und liebevoll mit vielen getrockneten Kräutern und etwas Knoblauch in Olivenöl eingelegt. Bis auf das Oliven­öl (und dem Salz) stammten alle Zutaten aus dem eigenen Garten.

Nach vier weiteren Wochen des Wartens war es dann endlich so weit. Die erste Kostprobe – und wir waren begeistert! So wurden alle Gläser relativ schnell leer gegessen.

Aus den Früchten des letzten Sommers kochte ich gläschenweise ein Fruchtmus, für das wenig Zucker zum Ein­dicken nötig war.

In beiden Fällen kann ich nur sagen: Die Arbeit hat sich mehr als gelohnt. Und so bleibt abzuwarten, wie sich die Früchte in dieser Saison ent­wickeln und vielleicht gibt es im Herbst wieder KOrliven – bis dahin vergeht aber noch ganz viel schöne Garten-Zeit.

  

Von: Angela Streck, Montag, 24. Februar 2020 - Aktualisiert am Montag, 09. März 2020
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